4 Dinge, die du tun kannst, um Stress im Studium zu reduzieren (Examensvorbereitungsedition)

Aus gegebenem Anlass habe ich die letzten Wochen und Monate viel darünber philosophiert und ausprobiert, wie ich Stress im Alltag reduzieren kann. Ich bin sicher nicht 24/7 Yoga-Lehrer-entspannt, aber ich habe einige Stellschrauben gefunden, mit denen man Stress und Druck reduzieren kann. Diese will ich im heutigen Post mit dir teilen.

1. Zeit-Tracking vermeiden

Viele Jahre lang war die beliebte App “Forest” mein treuer Begleiter. Die App sperrt dein Handy, während du lernst und pflanzt in der Zeit einen virtuellen Baum. Sehr süß, das gebe ich zu. Allerdings trackt die App auch die Stunden, in denen du lernst; bzw. in denen dein Handy gesperrt ist. Für Leute wie mich, die sich unverhältnismäßig viel an solchen kleinen Ziffern aufhängen, ist das Segen und Fluch zugleich. Anfangs war es für mich einfach nur eine Motivation, eine bestimmte Zeit zu erreichen. Vor einigen Monaten wurde diese “Nettolernzeit”, wie sie in Studygrammerkreisen gerne genannt wird, jedoch ein enormer Stressfaktor für mich.

Es war möglich, dass ich einen sehr produktiven Lerntag hinter mir hatte, an dem ich einiges wiederholt und verstanden hatte – aber gestresst war, weil auf der Uhr nur eine bestimmte Lernzeit stand. Ein klassischer Fall von Quantität vor Qualität.

Irgendwann hatte ich die Nase davon voll, meine Lernerfolge in solch wenig aussagekräftigen Zahlen zu messen – und habe die App deinstalliert. Seitdem bin ich viel entspannter.

Ich setze mir stattdessen Tagesziele, mit Inhalten, die ich an einem Tag verstehen will. Oder nutze Study-with-me-Videos auf Youtube, um mich über einen längeren Zeitraum zu konzentrieren. Das funktioniert auch sehr gut und stellt Lernqualität vor -quantität.

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2. Bewusst Gesprächsthemen meiden

“Lass mal grade nicht drüber reden”, ist ein Satz, den ich eigentlich selten benutze. In den letzten Monaten, hört man ihn mich jedoch öfter sagen. Denn die sechs kleinen Wörtchen lassen sich sehr universell einsetzen (Lass mal grade nicht über [potenzielle Examensergebnisse/ Staatshaftungsrecht/ Nettolernzeiten/ Referendariatsplätze…] reden).

Ich unterhalte mich eigentlich gerne über das Studium (ich weiß, total überraschend für jemanden mit einem Blog darüber) aber bestimmte Themen lösen in mir momentan bestenfalls Stress, schlimmstenfalls Frust aus. Viele Dinge, über die in meinem Umfeld ständig geredet wird, kann ich derzeit einfach noch nicht abschätzen. Woher soll ich wissen, wo ich mein Referendariat mache, wenn ich noch nicht mal weiß, ob ich mein Examen bestehe? Viele dieser Entscheidungen sind von unglaublich vielen Faktoren abhängig; andere schon zigfach besprochen. Zu vielen Themen mache ich mir gerade ausgiebig selbst Gedanken – mache davon möchte ich bequatschen, über andere muss ich mir erst selbst Klarheit verschaffen.

Daher möchte ich an der Stelle wärmstens Empfehlen, die sechs Zauberwörter auch mal auszusprechen, wenn du ein Gesprächsthema rund ums Studium gerade nicht mehr hören kannst.

3. Ausgleich, Ausgleich, Ausgleich

One more time for the people in the back… Ausgleich ist alles. Dein Hirn, dein Körper und dein Umfeld werden es dir danken, wenn du regelmäßig Pausen und Abwechslung in deinen Alltag einbaust. Das kann alles sein: Lesen, Sport, Freunde, Familie, Ausflüge, Kino, Museum – die Möglichkeiten sind endlos. Ich bin regelmäßig überrascht, wie viel Motivation ich nach einem entspannten Wochenende habe und wie viel man in kurzer Zeit erleben kann.

4. Nicht alle Tipps befolgen (auch nicht meine)

Wenn ich jeden Ratschlag befolgen würde, den mir mein Umfeld in Bezug auf die Examensvorbereitung gegeben hat, bräuchte meine Woche 10 statt 7 Tagen. Karteikarten lernen, Rep vor- und nachbereiten, ganze Klausuren lösen, Teile von Klausuren lösen, Klausuren skizzieren, sich mit der Lerngruppe treffen, Mindmaps malen, Zeitungsartikel lesen, eigene Skripte schreiben, auf jeden Fall mit Lehrbüchern lernen, auf keinen Fall mehr mit Lehrbüchern lernen, Podcasts hören, Schemata vorm Schlafengehen wiederholen…

Das einzige, was gegen diese Flut an nett gemeinten – und teilweise auch wirklich hilfreichen – Ratschlägen hilft, ist: eine eigene Routine finden. Mir hat es sehr geholfen, in den ersten Monaten zu evaluieren, was gut für mich funktioniert und dann dabei zu bleiben. Klar modifiziere ich hin- und wieder ein paar Dinge, aber die Säulen meiner Lernroutine sind die selben. Wenn ich dann den vierzigsten Lerntipp bekomme, weiß ich, dass ich diesen nicht noch in meinen Lernalltag einbauen muss. Ich bin mir sicher, dass beim Lernen viele Wege nach Rom führen und jeder Studierende für sich rausfinden darf, was ihm oder ihr gefällt.

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6 Dinge, die ich in 6 Monaten Examensvorbereitung gelernt habe

Hilfe, die Examensvorbereitungszeit verfliegt wirklich genau so schnell wie alle sagen. Ich habe im Frühjahr mit dem Rep angefangen und finde es ist Zeit, für ein kleines Zwischenfazit. Obwohl ich noch weit davon entfernt bin, mich gut vorbereitet zu fühlen, gibt es ein paar Dinge, die ich in den letzten Monaten gelernt habe.

1.Man gewöhnt sich schneller an Dinge, als man denkt

Ich hätte in den ersten Semestern nicht für möglich gehalten, wie viel und wie konzentriert ich teilweise lerne. Einige Dinge, wie frühes Aufstehen und längere Lernintervalle, sind innerhalb kurzer Zeit alltäglich geworden. Ich hätte wirklich vermutet, dass diese Prozesse länger dauern.

Ein Professor hat mir mal de Tipp gegeben, in der Examensvorbereitung regelmäßig zu evaluieren: was funktioniert gut, was nicht, was müsste man ändern. Das habe ich beherzigt und in den ersten Wochen sehr viel ausprobiert (Lernen mit Lehrbüchern oder Skripten, morgens oder abends, in kurzen oder langen Intervallen, in der Bibliothek oder zu Hause, mit oder ohne Karteikarten,…). Inzwischen habe ich eine Routine, die ich für relativ effektiv halte und mit der ich mich sehr wohl fühle.

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2.Konstant Lernmethode verbessern, ohne vom Weg abzukommen

Dieses Austarieren und das regelmäßige Verändern meiner Lernroutine hat mir wirklich geholfen, effektiver zu lernen und auch den Spaß nicht zu verlieren. Allerdings läuft man auch Gefahr, den Fokus zu verlieren und ständig noch weitere Lerntipps zu implementieren. Hier ist manchmal weniger mehr.

3.Die Kunst sich nicht nervös machen zu lassen

Das ist möglicherweise eine der größten Herausforderungen des Reps. Ja, Austausch mit anderen ExamenskandidatInnen ist super wichtig – kann aber gelegentlich auch sehr nervös machen. Was dagegen wirklich hilft, ist sich zu vergegenwärtigen, dass jede/r seine eigene Lernmethode hat. Das war bereits im Grundstudium so und setzt sich natürlich auch in der Examensvorbereitung fort.

4.Examensvorbereitung macht bescheiden

Selten kriegt man so häufig vor Augen geführt, was man alles noch nicht kann, wie in der Examensvorbereitung. Selbst in Fächern, in denen man sich im Studium sicher gefühlt hat, bemerkt man immer wieder Wissenslücken. Und das Schlimmste (oder vielleicht auch Beruhigende): Man wird nie alles zu 100% können. Wenn man sich allerdings mit diesem Gedanken ein wenig anfreunden kann, nimmt einem das eine Menge Druck.

5.Der Kampf gegen das Vergessen

Es kann manchmal so frustrierend sein, festzustellen, wie schnell man Gelerntes wieder vergisst. Dazu gehören nicht nur Dinge, die man vor einigen Semestern mal sicher beherrscht hat (”Dazu habe ich doch mal eine Hausarbeit geschrieben?!”) und Definitionen (”Irgendwas war da doch mit Ob und Wie und Stufen?!”), sondern auch Stoff aus dem Repetitorium, den man häufig nur im Kurzzeitgedächtnis behält. Das Einzige, was dagegen wirklich hilft, ist konstantes Wiederholen,

6.Es fängt an Spaß zu machen, wenn man Dinge versteht

Nach dem anfänglichen Schrecken über die Stoffmenge und das vergessene Wissen, gibt es bei mir inzwischen auch immer mal wieder kleinere Erfolgserlebnisse. Ab dem Moment, wo man wieder vermehrt Probleme erkennt und sich besser in Übungsfällen orientieren kann, macht es auch wirklich mehr Spaß. Dafür muss man allerdings etwas Geduld haben.

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