Der ultimative Guide fürs erste Semester Jura

Überlegst du, dich an einer Universität für Jura einzuschreiben? Dann ist dieser Guide für dich. Hier haben wir alles gesammelt, was wir vor Beginn unseres Studium gerne gewusst hätten.

Außerdem haben wir dir einige weiterführende Beiträge verlinkt, sodass du dir einen guten Überblick darüber verschaffen kannst, was dich im Jurastudium erwartet.

1. Der Aufbau des Jurastudiums

Vorweg lässt sich sagen: Wenn du schnell einen Abschluss erwerben und Geld verdienen willst, ist Jura vielleicht nicht die klügste Studienwahl. Denn bis zum ersten Examen studieren die meisten im Durchschnitt elf Semester und dann folgen Repetitorium, erstes Examen, Referendariat und Examen Nummer zwei.

Willst du im Detail wissen, wie das Studium abläuft? Dann lies mal unseren Beitrag „Wie ist das Jurastudium aufgebaut?“. Dort erklären wir dir alles in kleinen Schritten.

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2. Was macht man im Jurastudium genau?

Vieles unterscheidet sich im Studium grundlegend von der Schule. Im Jurastudium besuchst du Vorlesungen und Kolloquien (oder AGs), machst Praktika, löst Fälle, schreibst Hausarbeiten im Gutachtenstil und bekommst statt Noten Punkte (bei denen 9 von 18 richtig gut sind?!).

Hört sich viel an? Ist es auch. Aber man gewöhnt sich schnell daran. Wenn du erfahren willst, welche genauen Inhalte dich bei Jura erwarten, klick hier.

3. Welche Prüfungen gibt es im Jurastudium?

Das unterscheidet sich von Uni zu Uni. Bei uns ist es wie folgt:

Im ersten Semester schreibt man eine Prüfung in einem Grundlagenfach, wie z.B. Rechtsgeschichte oder Rechtsphilosophie.

Ab dann schreibt man in den Semesterferien eine Hausarbeit und während des Semesters eine Klausur im selben Fach. Hat man beide bestanden, erhält man einen Schein. Dieses Prozedere durchläuft man für jedes Rechtsgebiet (Privatrecht, Öffentliches Recht und Strafrecht) zwei Mal.

Sowohl dem Thema Hausarbeiten, als auch Klausuren haben wir eine eigene Rubrik auf dem Blog gewidmet. Wenn du dich genauer damit beschäftigen willst, schau unbedingt mal rein.

Weiter geht es mit den Schwerpunktsprüfungen. Einige Studierende belegen diese auch erst nach dem Examen. Hierfür schreibt man idR eine Seminararbeit, die ca. 30 Seiten umfasst und die in einer mündlichen Prüfung verteidigt werden muss, sowie eine Schwerpunktklausur.

Dann folgt bereits das Examen, dass aus sechs schriftlichen und einer mündlichen Prüfung besteht. Die meisten Studierenden bereiten sich mithilfe eines Repetitoriums (quasi eine Juranachhilfe) ein bis zwei Jahre lang darauf vor.

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4. Welche Praktika muss man im Jurastudium machen?

Um zum Examen zugelassen zu werden, muss man insgesamt drei Monate Praktika absolviert haben. Die Praktika müssen während der vorlesungsfreien Zeit stattfinden und durch einen Volljuristen betreut werden. Du kannst dir also frei aussuchen, ob du zu einer Großkanzlei, zum Gericht, zur Notarin, zum Familienrechtler, etc. gehst.

Sabine hat ihr letztes Praktikum bei einem Strafverteidiger absolviert und in diesem Artikel von ihren spannenden Erfahrungen berichtet.

5. Woher weiß ich, ob Jura das Richtige für mich ist?

Es gibt einige Faktoren, die du beachten kannst: Bist du sprachgewandt und schreibst gerne Texte? Kannst du dir einen juristischen Beruf später vorstellen? Bist du bereit, lange und intensiv zu studieren? Kannst du gut mit (Leistungs-)Druck umgehen?

In diesem Post habe ich dir eine Liste mit Podcasts, Vorlesungen, Selbsttest, Videos und einigen Denkanstößen zusammengestellt, anhand derer du herausfinden kannst, ob Jura das Richtige für dich ist.

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Diese Dinge darfst du im ersten Semester ruhig bleiben lassen

Eine kleine “Not-To-Do-Liste”

Das erste Semester an einer Uni kann überwältigend sein – und das Studienfach Rechtswissenschaften mit seinen Besonderheiten ganz besonders. 

In diesem Beitrag möchte ich dir fünf Tipps an die Hand geben: mit lauter Dingen, die du im ersten Semester ohne schlechtes Gewissen sein lassen kannst. 

1. Bücher kaufen  Fast alle ProfessorInnen beginnen ihre Vorlesungen mit Buchempfehlungen, bei denen sie eine Hand voll Lehrbücher präsentieren und nicht selten auch zum Kauf eines der Bücher raten. 

Ich habe das in meinem ersten Semester brav befolgt und einen Batzen Geld in der Universitätsbuchhandlung gelassen – und das später bereut. 

Abgesehen von Gesetzbüchern würde ich im Nachhinein wirklich davon abraten, Literatur neu zu kaufen. Vielmehr würde ich auf den Bestand der Unibibliothek zurückgreifen. Dort gibt es alles kostenlos und du wirst nicht von deinem schlechten Gewissen eingeholt, wenn du zum wiederholten Male ein Buch nur kurz aufschlägst und dann rasch beiseite legst. Außerdem rauben ausgeliehene Bücher dir nicht dauerhaft Platz im Bücherregal.

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2. Sich von panischen KomilitonInnen nervös machen lassen Ich kann inzwischen an zwei Händen abzählen, wie oft ich von KommilitonInnen “Tipps” und gut gemeinte Ratschläge erhalten habe, die sich im Nachhinein als falsch oder nutzlos herausgestellt haben. 

Natürlich ist es hilfreich, sich mit Mitstudierenden auszutauschen – ganz häufig bekommt man dadurch wertvolle Hinweise. 

Wovon du dich allerdings fernhalten solltest, sind die Panik-Macher. Das sind die, die vorgeben, sich schon seit Jahren im Recht auszukennen, die von morgens bis abends in der Bibliothek sitzen und die ständig Horrorszenarien über das Studium von sich geben. 

Aus eigener Erfahrung weiß ich: oft ist das Gerede nur heiße Luft und man kommt auch mit einem durchschnittlichen Lernaufwand gut durch die ersten Semester. 

3. Ungeplant ins Studium Als Ersti musst du ganz sicher nicht dein gesamtes Studium durchgetaktet haben. Viele Möglichkeiten ergeben sich erst im Laufe des Studiums und natürlich kann auch immer etwas passieren, dass den Ablauf deines Studiums verändert.

Was ich jedoch unbedingt empfehlen würde, ist dir einen groben Plan über das Studium zu machen. Dafür kannst du dich am Regelstudienplan deiner Uni orientieren und außerdem zusätzliche Verpflichtungen einplanen. Wenn du also im Hinterkopf hast 

-außergewöhnliche Praktika

-ein Auslandssemester 

zu absolvieren, beachte, dass dafür oft eine langwierige Vorbereitung nötig ist. 

Wenn du dir von Anfang an grob überlegst, wann du in etwa ins Ausland gehen oder deine Praktika absolvieren möchtest, hast später kaum Stress mit der Organisation. Als Plan reicht übrigens eine kurze Notiz im Handy, in der du ungefähr einteilst, was du in welchem Semester schaffen möchtest. 

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4. Deine gesamte Freizeit opfern Als großer Fan einer gesunden “Jura-Life-Balance” muss ich das natürlich sagen: Mach nicht zu viel. Ein gesunder Fleiß hat noch niemandem geschadet, aber achte darauf, dich nicht in der Fülle des Lernstoffes zu verlieren.

Jura ist ein so umfassendes Fach, dass es theoretisch immer noch etwas gibt, das du lernen könntest. Statt dich am Anfang jedoch mit Detailfragen zu quälen, arbeite im ersten Semester lieber an einem soliden Grundlagenwissen. Das wird dich weit bringen und lässt dir außerdem genug Zeit für Freunde, Familie, Freizeit und Hobbies. 

5. Alles sofort verstehen wollen  Jura ist ein wahnsinnig umfassendes Studienfach. Es ist deswegen gar nicht von der Studienordnung vorgesehen, dass du sofort alles verstehst. In jedem Semester wirst du dein Wissen weiter aufbauen, bis du dich irgendwann auskennst. Mach dich deswegen im ersten Semester nicht verrückt, wenn du nicht sofort alles verstehst – das juristische Denken kommt mit der Zeit.

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Mindset: So meisterst du das erste Semester

Oft haben wir Angst vor dem Unbekannten und Unerforschten. Befürchtungen und Unsicherheiten sind im Studium – gerade am Anfang – absolut normal. Hier haben wir ein paar kleine Reminder und Mindsets gesammelt, die vielleicht zu deiner Entspannung beitragen können. 

  1. „Ich schaffe das und lasse mich nicht von anderen verunsichern“

Fühlst du dich überfordert mit der komplizierten Prüfungsordnung, dem Uni-Alltag oder den ersten Klausuren? Kein Problem, alles ist gut! So geht es gerade vielen, auch wenn sie es nicht zugeben wollen und die eigene Unsicherheit mit großspurigem Angeben und Klugscheißen überspielen. Wenn andere Erst- oder Zweitsemester dir erklären wollen, wie der Hase läuft und was du alles zu lernen und zu wissen hast – hör am besten nicht hin. In den ersten Semestern hat kaum einer den Durchblick und das ist auch okay und genau richtig so. 

Wenn die ersten Klausurergebnisse eintreffen und du durchfällst, während der Freundeskreis sehr gut bestanden hat, darfst du dich davon nicht verunsichern lassen. Jura erfordert viel Durchhaltevermögen und „Dranbleiben“. Eine exzellente Leistung im ersten Semester nützt nicht viel, wenn man im nächsten aufgibt, weil man z.B. nicht die Disziplin aufbringen kann, für ein Thema zu lernen, das einen nicht interessiert. Bleib also ganz entspannt und schaue, wie du unter anderem an deinem Stil oder deinem Tempo in Klausuren arbeiten kannst, ohne nach links und rechts zu blicken. Je weniger du dich von anderen verunsichern oder in einen toxischen Konkurrenzkampf mit hineinziehen lässt, desto nachhaltiger werden auch deine Erfolge. 

2. „Mein Lerntyp ist individuell und das ist in Ordnung“

Jeder lernt auf unterschiedliche Art und Weise und verarbeitet Informationen unterschiedlich schnell. Wenn KommilitonInnen acht Stunden am Tag lernen und jede Vorlesung vor- und nacharbeiten, muss das nicht der Weg sein, der auch für dich zu deinen gewünschten Ergebnissen im Studium führen wird. Ich habe lange gebraucht, um zu akzeptieren, dass ich nicht der auditive Lerntyp bin, der aus einer Vorlesung viel für sich mitnehmen kann. Seitdem lerne ich nur noch für mich allein und habe mein eigenes Lernsystem entwickelt, welches keine Vorlesungen und Seminare beinhaltet. Überlege dir, welche Methode für dich am effizientesten ist, ohne dich von Vorgaben der Profs („Ich empfehle Ihnen, diese 500-seitigen Bücher durchzuarbeiten“) und deines Umfelds verunsichern zu lassen. Am Ende zählt deine Zufriedenheit mit deinen Leistungen.

3. „Ich konzentriere mich auf das Hier und Jetzt“

Mit Zukunftsängsten à la „Ich schaffe das Examen bestimmt nicht“ und „Diese Stoffmengen werde ich nie beherrschen“ kannst du dir nur das Leben und Studieren schwer machen. Eine Taktik, die mir immer wieder hilft, um aus Angstspiralen herauszukommen, ist der Blick auf das Hier und Jetzt. Ich beschränke mein Gedankenkarussell, indem ich nur die nächste Prüfung oder Hausarbeit vor Augen habe und nicht das „große Ganze“. Schritt für Schritt arbeitet man so seine Stationen im Studium entspannter ab und setzt sich mit dem Examen dann auseinander, wenn es relevant wird. 

Planlos? Wie du ab dem ersten Semester den Durchblick behältst

Das erste Semester ist für alle ein Sprung ins kalte Wasser. In diesem Beitrag möchte ich dir meinen Nummer eins Tipp verraten, der mich bisher reibungslos durch das Studium gebracht hat: Plane dein Studium!

1.Warum solltest du dein Studium planen? Es gibt in meinen Augen drei Hauptgründe, sich bereits früh mit der Planung des Studiums zu befassen. 

Du bekommst erstens einen richtig guten Überblick, was dich in den nächsten Jahren so erwartet.

Zweitens hilft ein Plan bei der Einhaltung von Fristen. Viele Praktika und Auslandssemester erfordern eine recht lange Vorbereitungszeit. Mit einem Plan vergisst du diese nicht.

Der dritte Vorteil: Du hast immer dein nächstes Ziel vor Augen. Statt überwältigt davon zu sein, was du noch alles unter einen Hut bringen musst, kannst du viele To-Dos ganz entspannt auf die späteren Semester vertagen. So bist du mit voller Konzentration im Hier und Jetzt.

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2. Wie solltest du bei der Planung vorgehen?  Generell gilt: Der Plan im ersten Semester ist natürlich nicht in den Stein gemeißelt und wird sich mit großer Wahrscheinlichkeit noch einmal ändern. Das ist auch gut so, denn viele Möglichkeiten werden sich erst im Verlauf deines Studiums ergeben. Vielmehr soll dir der Plan dabei helfen, nicht blindlings ins Studium zu stolpern und am Ende womöglich wichtige Fristen etc. zu verpassen. 

Ich persönlich habe meinen Studienverlauf bisher immer so geplant: 

a) Orientiere dich am Musterstudienplan Zuerst kannst du dir den Musterstudienplan der Uni ausdrucken. Diesen findest du auf der Website der juristischen Fakultät deiner Uni. Nicht erschrecken: Diese Pläne sind meistens sehr ehrgeizig angelegt und stopfen den gesamten Stoff in sechs Semester. Du musst dich nicht immer daran halten; bis zur Zwischenprüfung würde ich diesen Plan jedoch ziemlich strikt befolgen. 

Dem Plan kannst du entnehmen, welche Fächer du ungefähr in welchem Semester belegen solltest und wann du welche Prüfungsleistungen erbringen musst. 

b) Entwirf deinen optimalen Studienverlauf Überlege dir zunächst grundlegend, wie du dir dein Wunschstudium vorstellst. Möchtest du in wenigen Semestern und ohne große Umschweife zum Ziel? Oder möchtest du viel erleben, ins Ausland gehen, dich studentisch engagieren,…?  Hier gibt es selbstverständlich weder richtig noch falsch – es kommt allein auf deine Vorstellung eines gelungenen Studiums an. 

c) Individualisiere deinen Musterstudienplan  Wenn du dir einen Überblick über den grundlegenden Aufbau gemacht hast, ist es Zeit, den Plan mit Leben zu befüllen. 

Folgende Faktoren kannst du dabei berücksichtigen 

  • Klausuren
  • Hausarbeiten
  • Praktika
  • Auslandsaufenthalte
  • Schwerpunktsemester
  • Nebenaktivitäten mit Jurabezug
  • Nebenjob

Nimm dir Zeit nach spannenden Aktivitäten, Praktika, Auslandssemestern, etc. zu recherchieren. So vermeidest du, zu spät auf tolle Angebote deiner Uni aufmerksam zu werden. Falls du dazu Inspirationen suchst, guck doch mal in unserer Rubrik Aktivitäten neben dem Studium vorbei.

Jetzt schnappst du dir deinen Musterstudienplan (oder malst dir einen eigenen) und notierst alle angestrebten Aktivitäten in die Zeile des jeweiligen Semesters.

Was du dabei beachten solltest: Deine Planung sollte sich auch auf die Semesterferien erstrecken. Das ist der Zeitpunkt, an dem Hausarbeiten geschrieben und Praktika absolviert werden müssen. 

Wenn du ausrechnen möchtest, wann du frühestens dein Examen schreiben möchtest, beachte, dass man sich in der Regel ca. ein Jahr darauf vorbereitet.

Besonders heiß umkämpfte Praktika und Auslandssemester haben oft einen Bewerbungszeitraum von einem Jahr im Voraus. Es hilft also, diese Frist auch mit in deinen Plan einzutragen.

Als Daumenregel würde ich dir empfehlen, pro Semester nicht mehr als eine Nebentätigkeit einzuplanen. So hast du trotzdem genug Freizeit.

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Das erste Semester Jura – eine Bilanz

Ein Gastbeitrag von Ida Kottmann

Unsere Gastautorin Ida hat sich nach längerem Überlegen doch für ein Jurastudium entschieden – und es nicht bereut. In diesem Beitrag teilt sie Gedanken und Erfahrungen, die sie auf dem Weg bisher begleitet haben.

„Du wirst es später bereuen!“ Ein Satz, den ich vor dem Ende meiner Schulzeit zu oft gehört habe. „Deine Abiturnoten entscheiden darüber, ob du dir dein Studienfach später aussuchen kannst bzw. welche Grenzen dir gesetzt werden.“ Meiner Meinung nach ist das alles Unsinn! Es ist alles eine Frage des Wollens (außer natürlich, wenn es um Medizin geht). Auch mit einem mittelmäßigen Abitur kann man sich sein Studium aussuchen – nur vielleicht nicht den Studienort. Oft bringt aber genau das frischen Wind in deinen neuen Lebensabschnitt!

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Vorurteile rund ums Studium

Um das Fach „Jura“ rankt sich der Mythos, dass nur die Oberstreber, die ganz fleißigen Bienchen und schlauen Köpfe für dieses Studium gemacht sind. Da ist natürlich etwas dran, aber ganz so dramatisch ist es auch nicht. Was du auf jeden Fall mitbringen solltest: Freude am Schreiben. Denn am Anfang ist das Einzige, das hilft: Schreiben, schreiben, schreiben. Du musst keine Romane in deiner Freizeit verfassen, jedoch ist es ein großer Vorteil, besonders zu Beginn des Studiums, wenn du ein gutes Sprachgefühl besitzt. Strebsamkeit und Selbstvertrauen sind ebenfalls hilfreich, um sich am Anfang durchzukämpfen; aber man lernt schnell dazu. Die Stoffmenge, die es zu lernen gibt, sollte nicht klein geredet werden. Ja, es ist viel, aber der Weg ist das Ziel! Man findet sich zurecht und lernt nette Leute kennen, denen es genauso geht. Geteiltes Leid ist halbes Leid.

Wer nicht wagt, der nicht gewinnt

Meiner Erfahrung nach bekommt man vor der Wahl seines Studiums mehr Gründe zu hören, sich nicht für Jura zu entscheiden, als unterstützende, aufmunternde Worte. Die Menschen um einen herum machen dies nicht mit Absicht, doch der Respekt vor dieser „trockenen Wissenschaft“ ist einfach sehr groß.

Aber: Jedes Jahr gibt es mehr als 15.000 Studienanfänger für das Fach Rechtswissenschaften. Warum solltest du nicht 1 von 15.000 in diesem Jahr sein? Wenn du die Motivation dafür in dir hast, gib dem ganzen eine Chance! Nichts ist in Stein gemeißelt und meistens weiß man selber am besten, was für einen gut ist. Und noch ein kleiner Tipp: Lass dich nicht davon einschüchtern, wenn jemand aus der älteren Generation behauptet, man bräuchte ein Latinum für ein erfolgreiches Studium. Jeder erfahrene Jurastudierende, den ich bis jetzt dazu befragt habe, hat darüber nur herzlich lachen können.

Fünf Dinge, die ich gerne vor meinem Jurastudium gewusst hätte

Falls du gerade deine Abiturprüfungen schreibst und nun überlegst, ob ein Jurastudium für dich in Betracht kommt, bist du hier genau richtig. 

Ich erzähle dir hier von einigen Dingen, die ich gern gewusst hätte, bevor ich mit Jura angefangen habe. 

  1. Die Studieninhalte sind nicht wie bei „Suits“

Was selbstverständlich klingt, wird von einigen AbiturientInnen – wie mir damals – leider oft vernachlässigt: Die Studieninhalte vor der Bewerbung um einen Studienplatz genau anzuschauen. Viele haben, wenn sie an Jura denken, bereits ein völlig falsches Bild vor Augen: „Jura ist trocken; man muss Gesetze auswendig lernen; später arbeitet man wie bei Suits oder How to get away with murder“. Das Studium ist aber überhaupt nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe. Ich hätte nicht gedacht, dass es so extrem theoretisch, dogmatisch und teilweise kleinkariert wird und dachte, dass man von Tag eins an in den Vorlesungen spannende Kriminalfälle bespricht. Es lohnt sich also, sich vor der Bewerbung ein wenig in BGB AT, Grundrechte oder Strafrecht AT hineinzulesen, weil das der tatsächliche Stoff sein wird, den man im ersten Semester lernt. 

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2. Das Studium ist länger, als du denkst

Ich dachte damals, dass man mit Jura bestimmt nach etwa fünf Jahren fertig sei. Das stimmte leider nicht so ganz. Das Hauptstudium dauert nach der Regelstudienzeit 9 Semester, realistisch sind jedoch im Durchschnitt 11,3 Semester – also etwa fünfeinhalb bis sechs Jahre. Dann wird das erste Staatsexamen geschrieben. Hiernach absolviert man ein zweijähriges Referendariat an unterschiedlichen Stationen (z.B. Gericht, Staatsanwaltschaft,..). Darauf folgt logischerweise das zweite Staatsexamen. Insgesamt ist man also, bis man tatsächlich VolljuristIn ist, durchschnittlich ca. siebeneinhalb bis acht Jahre in der Ausbildung. Wer gern lange studieren möchte, ist mit Jura gut beraten. Wer aber relativ schnell Geld verdienen möchte, muss hier eventuell noch einmal die Prioritäten überdenken. 

3. Jura hat eine eigene Sprache

Vor Antritt des Studiums war mir weiterhin nicht bewusst, dass man im Jurastudium fast ausschließlich im Gutachtenstil arbeitet. Alle Klausuren und Hausarbeiten werden nach einem bestimmten Muster verfasst: Obersatz, Definition, Subsumtion, Ergebnis. Was kompliziert klingt, ist eigentlich ziemlich nachvollziehbar, wenn man sich eine Beispielklausur anschaut. Es muss dir aber bewusst sein, dass du im Jurastudium normalerweise z.B. keine Essays schreibst und somit nicht dazu kommst, in Klausuren und Hausarbeiten deinen Gedanken und deinem Schreibstil freien Lauf zu lassen. Es gibt genaue Vorgaben für den Stil, den man einzuhalten hat, was sicherlich auf kreativ Schreibende und Denkende abschreckend wirken mag.

4. Hausarbeiten sind keine Aufsätze

Es ist nicht möglich, wie in anderen Studiengängen mithilfe von drei bis fünf Lehrbüchern eine ganze Hausarbeit innerhalb einiger Tage zu verfassen. Als Richtwert für eine Anfängerhausarbeit kann man ca. 20 Lehrbücher & Gesetzeskommentierungen und einige Aufsätze und Gerichtsurteile nehmen. Eine typische Bearbeitungszeit für eine Hausarbeit liegt bei ca. vier Wochen, inklusive genauester Recherche und Zitation, bei deren Nichtbeachtung es Punktabzug gibt. Wenn man sich aber einmal in das Thema Hausarbeit eingearbeitet hat, findet man sich auch hier gut zurecht. Formal und inhaltlich saubere Ausarbeitungen werden definitiv belohnt, sodass du in den Hausarbeiten oftmals bessere Punktzahlen als bei Klausuren erreichen kannst.

5. Ständig muss man Fälle lösen

Typische Klausuren (außer eventuell im Schwerpunktbereich) laufen niemals im Multiple-Choice-Format oder durch eine „offene Fragestellung“ ab. Wie in den Hausarbeiten liegt auch bei den Klausuren für die Bearbeitung ein Fall zugrunde, den du hier innerhalb von zwei Stunden zu lösen hast. Oft lautet die Fragestellung z.B.: „Welche Ansprüche stehen K (Käufer) gegen V (Verkäufer) zu?“ oder „Wie hat sich T (Täter) strafbar gemacht?“. Für die Lösung dieser Fragen darfst du den Gesetzestext benutzen – um den richtig anwenden zu können, benötigst du jedoch einiges an Hintergrundwissen.

6. Fazit

Das Ziel des Artikels ist trotz der vielen Informationen auf keinen Fall, dir vom Jurastudium abzuraten. Ich möchte dir vielmehr ein realistisches Bild von dem vermitteln, was auf dich zukommt. So kannst du dir genau überlegen, ob Jura die richtige Studienwahl für dich ist. Ein Spruch, der sich immer wieder in allen Lebenslagen bewahrheitet, ist: „Wo ein Wille, da ein Weg“. Wenn du dich belesen hast und immer noch für die Idee brennst, JuristIn zu werden, dann kann ich dir definitiv zu diesem Studium raten. Wer die Motivation und das nötige Interesse besitzt, kann mit Jura sehr glücklich werden und durchstarten.

Solltest du Jura studieren? So findest du es heraus

Ist Jura das richtige Studienfach für dich? Wir haben in diesem Post allerhand Möglichkeiten zusammengetragen, anhand derer du das herausfinden kannst.

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Selbsttests 

Viele Universitäten bieten online Tests an, anhand derer du abgleichen kannst, ob deine Vorstellung von einem Jurastudium mit der Realität übereinstimmt. Diese Angebote sind im kostenlos und enthalten Informationen zum Aufbau und Ablauf des Studiums, Anschauungsstundenpläne und Beispiele für die juristische Arbeitsweise. Ich selbst habe vor meinem Studium mehrere solcher Tests gemacht und fand sie wirklich gut, um ein Bild vom Studiengang zu bekommen. Hier findest du:

Vorlesungen

Hilfreich ist es auch, sich einmal eine Vorlesung anzuhören. Normalerweise ist es möglich, sich einfach in einen Hörsaal hineinzusetzen. Während der Pandemie finden jedoch die Vorlesungen online statt. Zum Glück gibt es im Internet einige Aufzeichnungen, die ebenfalls ein gutes Bild vermitteln. Es ist durchaus sinnvoll, sich mal einige Minuten davon anzuhören – nur mach dir keine Sorgen, falls der Stoff für dich anfangs nicht super einleuchtend erscheint. Richtig lernen, sollst du ja erst ab dem ersten Semester.

YouTube

Dank YouTube kannst du dir auch von erfahrenen Juristen erklären lassen, warum sie Jura studiert haben und was für sie der Schlüssel zu einem erfolgreichen Studium war.

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Werde dir deiner Motivation klar

Du kannst dich zwar im Voraus schon viel informieren – aber das Jurastudium ist laaang. Mit großer Wahrscheinlichkeit wirst du an einen Punkt stoßen, an dem du mal an deiner Studienwahl zweifelst. Deshalb ist es gut, dich schon früh zu fragen, was dich antreibt? Hier ein paar Fragen, die du dir selbst stellen kannst:

-Warum ausgerechnet Jura? Wird es in deiner Familie von dir erwartet? Machst du es wegen der Jobaussichten? Aus politischem Interesse? Gibt es andere Studienfächer die dich auch, bzw. mehr interessieren? (Keine der Antworten ist gut oder schlecht – du solltest dir nur im Klaren darüber sein)

-Wie stellst du dir deinen Studienalltag vor? Bist du bereit in den Semesterferien Praktika zu absolvieren und Hausarbeiten zu schreiben? Kannst du mit der oft sehr strengen Bewertung von Prüfungen leben?

-Bist du bereit, dich einzuarbeiten? Gehst du gerne mit Sprache um? Bist du bereit, dich intensiv in neue Themen einzulesen und lange Texte im Gutachtenstil zu schreiben?

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Sich im Voraus schlau machen ist sinnvoll. Aber kein Testergebnis, kein Reinschnuppern in eine Vorlesung kann ein echtes Jurastudium simulieren. Ich habe eine Freundin, die sich seit Kindheitstagen sicher war: Sie wird Juristin. In allen Tests der Berufsberatung waren ihre Ergebnisse überragend. Wir waren uns sicher, dass Jura genau ihr Ding ist. Nach zwei Semestern an der Uni hat sie abgebrochen – es hat ihr einfach nicht gefallen. Jetzt studiert sie etwas anderes und ist sehr glücklich.

Bei mir war es genau andersherum. Viele in meinem Bekanntenkreis schlugen mir nach dem Abi vor: Mach doch Jura. Und mein Standardspruch war „Ich studiere alles außer Medizin, BWL und Rechtswissenschaften.“ Tja- nach zwei Semestern Sprachstudium gestand ich mir dann ein: Ich will doch Jura studieren. Eigentlich schon die ganze Zeit. Ich habe mich schließlich für Rechtswissenschaften an meiner Uni eingeschrieben und es seither keine Sekunde bereut.

Was ich damit sagen will ist: Mach dich im Voraus nicht verrückt. Wenn du Lust hast, Jura zu studieren, probiere es aus. Du kannst daraus so oder so nur lernen.

Mehr zu dem Thema: Das erste Semester Jura: Das erwartet dich

Wie ist das Jurastudium aufgebaut?

Du hast dich schon immer gefragt, warum das Jurastudium so lang ist? Das wollen wir dir in diesem Beitrag, anhand des genauen Aufbau des Studiums, erklären. 

Vorweg muss angemerkt werden: Die Ausbildung unterscheidet sich teilweise stark von Bundesland zu Bundesland. Das betrifft nicht nur die Fächer, sondern auch den Ablauf des Studiums. Wir möchten dir hier die Grundbausteine, aus denen das Studium besteht, erläutern. Falls du genaue Angaben suchst, wirf mal einen Blick in die JAPO (Juristenausbildungs- und Prüfungsordnung) deines Bundeslandes. Dort steht alles im Detail. 

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Die ersten Semester an der Uni  Wie jeder Studiengang beginnt auch das Jurastudium mit Semestern an der Uni. In Vorlesungen und kleineren Unterrichtseinheiten lernst du die Grundlagen der deutschen Rechtswissenschaft. In einigen deiner Semesterferien musst du zudem Pflichtpraktika absolvieren. 

Die Zwischenprüfung  Nach einigen Semestern (an den meisten Unis ab dem vierten Semester) trittst du deine Zwischenprüfung an. Dafür musst du Klausuren und Hausarbeiten in den Grundlagenfächern bestehen. Der Zeitraum, diese Prüfungen abzulegen, ist oftmals begrenzt. Wenn du die Prüfung bestanden hast, geht dein Studium mit den Vorlesungen für Fortgeschrittene weiter. 

Der Schwerpunkt  Ab ca. dem fünften Semester kannst du beginnen, Vorlesungen zu einem Schwerpunkt deiner Wahl zu hören und Prüfungen zu schreiben. Jede Uni bietet verschiedene Schwerpunkte an, dazu gehören beispielsweise Kriminologie, Europarecht oder Medienrecht. Einige Studierende wechseln extra für ihren Schwerpunkt noch einmal die Uni. Andere entscheiden sich, den Schwerpunktbereich nach dem ersten Staatsexamen zu absolvieren. 

Das Repetitorium  Wenn du alle Grundlagen- und Fortgeschrittenenübungen bestanden hast, kannst du mit der intensiven Vorbereitung auf das Examen beginnen. Viele Studierende besuchen hierfür ein sogenanntes Repetitorium, bei dem sie den Examensstoff wiederholen, Probeklausuren schreiben und sehr viel lernen. Die meisten Studierenden bereiten sich sechs bis 18 Monate auf die Examina vor. 

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Der Freischuss  Wenn du schnell genug mit dem Studium fertig bist, kannst du den sogenannten “Freischuss” antreten. Dabei handelt es sich um einen zusätzlichen Examensversuch. Im Regelfall hat jeder Studierende zwei Versuche, mit dem Freischuss jedoch einen Versuch mehr. Falls du diesen nicht bestehen solltest, kannst du deine weiteren zwei Versuche noch antreten, ohne dass dem ersten Versuch weitere Beachtung geschenkt wird. In vielen Bundesländern muss der Freischuss bis zum zehnten Semester geschrieben werden. Jedoch werden Auslandsaufenthalte davon abgezogen und Engagement, wie Arbeit beim Fachschaftsrat, Teilnahmen am Mootcourt u.ä. werden mit einem Extrasemester vergütet. 

Das erste Staatsexamen  Dann ist es soweit. Das erste Examen steht an. Dieses setzt sich aus sechs bis sieben schriftlichen Klausuren und einer mündlichen Prüfung zusammen. Wenn du es bestanden hast, kannst du den praktischen Teil der Juraausbildung beginnen. 

Das Referendariat  Im Referendariat beginnst du nun endlich, als Jurist zu arbeiten – und wirst dafür auch bezahlt. Das Referendariat erstreckt sich über zwei Jahre, die du an verschiedenen Stationen (in der Regel Zivilrecht-, Strafrecht-, Verwaltungsrecht und Wahlstation) verbringst. 

Das zweite Staatsexamen  Um VolljuristIn zu werden und als AnwältIn, RichterIn oder StaatsanwältIn zu arbeiten, musst du auch noch ein zweites Staatsexamen absolvieren. Dieses besteht ebenfalls aus sieben Klausuren und einer mündlichen Prüfung. Danach hast du es (endlich) geschafft und bist Volljurist. 

Du siehst – nicht nur der Aufbau, sondern auch die Länge des Studiums kann stark variieren. Du selbst kannst auch Einfluss darauf nehmen und entscheiden, so schnell wie möglich alle Prüfungen zu absolvieren und dich ins Berufsleben zu stürzen – oder dir Zeit zu lassen, eventuell einen Auslandsaufenthalt oder andere Aktivitäten in dein Studium einzubauen und die Studienzeit dadurch verlängern.

Das erste Semester Jura: Das erwartet dich

Du hast dich bei einer Uni für den Studiengang „Rechtswissenschaften“ eingeschrieben, aber weißt gar nicht genau, was jetzt auf dich zukommt? Kein Problem! In diesem Beitrag erklären wir es dir, anhand der wichtigsten Bausteile, aus denen sich das Studium zusammensetzt.

Vorlesungen Ganz klassisch besteht das Jurastudium zu einem Großteil aus Vorlesungen. Im ersten Semester wirst du dir wahrscheinlich einen Überblick über die drei Rechtsgebiete Strafrecht, Privatrecht und Öffentliches Recht verschaffen und lernen mit den vorerst wichtigsten Gesetzen (dem StGB, dem BGB und dem Grundgesetz) umzugehen. Zusätzlich besuchst du im ersten Semester sogenannte Grundlagenvorlesungen zu Fächern wie Rechtsphilosophie, Rechtsgeschichte oder Recht und Wirtschaft. 

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AG/ Seminare/ VKs Diese Begriffe meinen dasselbe, werden nur von Uni zu Uni verschieden angewandt. Eine AG erinnert ein wenig an den Unterricht in der Schule. Zusammen mit einer Lehrperson geht ihr hier in einer kleineren Gruppe Fälle durch und wendet den theoretischen Stoff aus den Vorlesungen an. An einigen Unis ist die Anwesenheit in solchen Veranstaltungen Pflicht. 

Fälle In den AGs oder VKs wirst du das, was du in der Vorlesung an Theorie gelernt hast, an Fällen üben. Hierbei sollst du lernen, den Gutachtenstil richtig anzuwenden und dein Wissen praktisch umsetzen. 

Ein Fall im Privatrecht kann zum Beispiel so aussehen:  Person A sieht in einem Schaufenster ein Handy liegen. Auf einem kleinen Schild darunter steht „Handy: Kaufpreis 400 Euro“. A betritt den Laden und möchte von B, dem Verkäufer, das Handy kaufen. Dieser weigert sich jedoch und sagt, das Handy sei nur zu einem Preis von 500 Euro erhältlich. Hat A Ansprüche gegen den B?

Hausarbeit Im Regelfall schreibst du bereits nach dem ersten Semester, in deiner vorlesungsfreien Zeit, deine erste Hausarbeit. Die Hausarbeit ist ein Aufsatz, bei dem du auf 15-25 Seiten (je nach Semester und Uni) einen juristischen Fall löst. Dabei sollst du beweisen, dass du die Grundlagen des Gutachtenstils drauf hast und mit juristischer Literatur arbeiten kannst. 

Klausuren Neben einer Hausarbeit schreibst du im Regelfall bereits am Ende des ersten Semesters eine Klausur in einem der Grundlagenfächer (z.B. Rechtsphilosophie). Je nach Uni, wird möglicherweise auch von dir erwartet, eine Klausur in einem der Rechtsgebiete zu schreiben. An vielen Universitäten folgt dies aber erst im zweiten Semester.  

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Musterstudienplan Sehr hilfreich, um dir einen Überblick zu verschaffen, sind sogenannte Musterstudienpläne. Diese findest du auf der Website deiner Fakultät. Hier wird genau aufgeschlüsselt, welche Kurse du in welchem Semester belegen kannst, um in der Regelstudienzeit dein Studium zu absolvieren. Es lohnt sich besonders in den ersten Semestern daran zu halten – es ist allerdings nicht verpflichtend. 

Andere Notengebung Vielleicht hast du schon davon gehört: Die Notenskala im Jurastudium ist gänzlich anders als die im Bachelor-System. Die Skala reicht von 0 bis 18 Punkten. Mit vier Punkten ist eine Prüfung bestanden, ab neun Punkten spricht man von einem “Prädikat”, was für viele Studierende das Äquivalent zu einer richtig guten Note ist – denn 18 oder auch nur über 10 Punkte zu erreichen, ist wirklich schwer und definitiv nicht der Durchschnitt. 

Was musst du vor dem Jurastudium tun? Gar nichts! Du kannst dir Vorlesungen oder Jurapodcasts online anhören und dir ein Bild davon verschaffen, ob das etwas für dich ist. Du kannst dir überlegen, was deine Motivation ist und was du machst, falls es dir doch nicht gefällt. Aber mach dich nicht verrückt. Alle fangen im ersten Semester bei Null an und du gehst zur Uni, um dort zu lernen – nicht, weil du schon so viel Verständnis von den Rechtswissenschaften hast. 

Keine Sorge, das hört sich zuerst viel auf einmal an – aber wir versprechen, es bleibt bei alledem noch genug Zeit, neue Freunde zu finden, Spaß außerhalb der Uni zu haben und sich langsam an die neuen Studienfächer heranzutasten.