27 Podcasts, die dein Jurastudium leichter machen

Das Studium ist schwer genug – zum Glück gibt es eine Menge spannender, fachlich anspruchsvoller aber auch unterhaltsamer Podcasts, die dir das Studium und die Examensvorbereitung erleichtern können.

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Ich hoffe, dir hat der Beitrag gefallen und vielleicht den ein oder anderen Podcast gezeigt, den du noch nicht kanntest. Falls du weitere Empfehlungen hast, um die wir unsere Liste erweitern sollen – schreib uns gerne hier oder via Instagram @goldwaage.jura.

Wie du endlich zufriedener mit deinen Noten wirst

Lesezeit: 3 Minuten

Neulich erzählte mir Carla von einer interessanten Analogie, die sie im Buch „Besser fühlen“ vom Psychologen und Autor Leon Windscheid gelesen hatte. Kurz gefasst ging es um ein Experiment mit zwei Affen, denen jedes Mal ein Stück Gurke im Tausch gegen einen Stein gegeben wurde. Keiner der Affen schien mit den Gurken unzufrieden zu sein. Plötzlich jedoch wurde einem der Affen im Gegenzug eine Weintraube gegeben. Der Affe war ganz entzückt darüber, diesmal etwas „Süßes“ bekommen zu haben. Daraufhin tauschte der zweite Affe ebenfalls noch einmal einen Stein ein und bekam wider Erwarten ein Stück Gurke und keine Weintraube. Anstatt wie bisher seelenruhig seine Gurke zu akzeptieren, bekam er einen Tobsuchtsanfall angesichts dieser „Ungerechtigkeit“. 

„Im Laufe der Evolution, so die Vermutung, war es wichtig, die eigenen Anstrengungen und deren Ergebnis mit anderen zu vergleichen. […] Aus dieser Grundhaltung entsteht die Gefahr, dass man im Vergleichen nie wirklich zufrieden endet.“

– Leon Windscheid, „Besser Fühlen“ (2021), S. 217.

Das erste, woran ich dabei sofort denken musste, waren die Noten im Jurastudium. Wie oft ist es mir und anderen aus meinem Umfeld passiert, dass man ein an sich passables oder sogar gutes Ergebnis erhielt, über das man sich sonst gefreut hätte, aber im Vergleich mit anderen wirkte es plötzlich unbedeutend und ungenügend. Erst neulich beobachtete ich im Bekanntenkreis ebendiese Situation: ein Kommilitone erhielt eine extrem gute Note und konnte sich nicht eine Sekunde darüber freuen, weil jemand anderes aus dem Kurs (aus seiner Sicht vermutlich ungerechtfertigt) eine noch bessere Note erhalten hatte.

Gäbe es also den ständigen Vergleich nicht, dem wir uns selbst immer wieder aussetzen, könnte sich vielleicht an der ein oder anderen Stelle sogar so etwas wie Zufriedenheit über die eigene Leistung einstellen (unvorstellbar, nicht wahr?). Man könnte sich über die solide und durchaus leckere Gurke freuen, selbst wenn andere auch mal eine Weintraube erhielten.

Was kann man nun aber tun, wenn KommilitonInnen einem ihre Leistungen dennoch ungefragt auf die Nase binden oder sogar damit prahlen und man die eigene Note sofort als minderwertiger betrachtet? Dann hilft nur eine Art Selbst-Coaching, mit dem ich vor vielen Semestern begonnen habe. 

Der Schlüssel lag für mich darin, den Fokus auf mich zu legen und nicht auf andere. Das bedeutet, dass ich jede meiner Leistungen im Lichte meiner Fähigkeiten und Erwartungen betrachte. 

Wie sieht das konkret aus? Nach einer Klausur oder Hausarbeit schätze ich meist mein Gefühl dazu ein. Eine mögliche Abwägung kann so aussehen: „Ich habe für diese Klausur nicht viel lernen können, weil ich lange Zeit krank war und mein Wissen dadurch nicht ganz gefestigt war. Ich bin auf einige Schwerpunkte rückblickend nicht genügend eingegangen, also gehe ich davon aus, dass es wohl um die fünf Punkte werden.“ Damit habe ich mir also einen realistischen Erwartungshorizont an meine Leistung gesetzt. Wenn ich nun tatsächlich fünf Punkte erhalte und ein Kommilitone neun Punkte, packt mich weder ein Vergleichswahn, noch die Missgunst, weil ich weiß: „Ich habe genau das bekommen, was ich auch investiert habe.“ Diese Taktik geht natürlich nicht auf, wenn ich mich ungerecht bewertet fühle. Wenn ich wochenlang an der Ausformulierung meines perfekt anmutenden Gutachtens saß und ein anderer Kommilitone die Hausarbeit innerhalb weniger Tage verfasst und dennoch besser abschneidet. Wenn ich weiß, dass der Kommilitone ein unschlagbares Auffassungsvermögen, Gedächtnis oder Judiz (oder alle drei) besitzt, dann erkenne ich diese Leistung absolut neidlos an und fühle mich sogar inspiriert davon. Intelligente oder fachlich versierte Menschen sehe ich primär nicht als KonkurrentInnen, sondern möchte gerne etwas von ihnen lernen und mich mit ihnen austauschen. Dabei hilft es mir, meinen Selbstwert nicht von juristischen Leistungen abhängig zu machen. Eine nicht bestandene Klausur lässt mich nicht über Nacht inkompetent werden. So abgedroschen es klingen mag, aber seine Schwächen zu kennen und zu ihnen zu stehen, kann eine unglaubliche Stärke darstellen.

Wir fassen zusammen: 

  • Im ersten Schritt erst gar nicht nach links und rechts gucken, 
  • immer einen angemessenen Erwartungshorizont an sich selbst haben, 
  • erfolgreiche Menschen als Vorbild und nicht als Feindbild sehen, 
  • eigene Stärken und Schwächen realistisch einschätzen, 
  • Jura nicht zum Mittelpunkt seiner selbst machen. 

Dieses Mindset führt dazu, dass ich mich seit langem sowohl über die Gurken, als auch über die Weintrauben auf der juristischen Notenskala freuen kann. So oder so – es ist immerhin ein Snack! 😉

Ich hoffe, dass ich dir mit diesen Gedankenanstößen ein wenig weiterhelfen konnte. Wenn du deine Erfahrungen mit dem Thema mit uns teilen möchtest, erreichst du uns auf Instagram unter @goldwaage.jura. 

21 Dinge die helfen, die Motivation im Jurastudium wiederzufinden

Vor einiger Zeit haben wir auf Instagram eine Umfrage gemacht. Wir wollten wissen, was euch auf dem Blog interessiert und worüber ihr mehr lesen möchtet. Eine Antwort kam ganz besonders oft von euch: Beiträge zum Thema Motivation.

Ich finde das Thema derzeit sehr passend. Denn ich befinde mich selbst gerade in einem ziemlichen Motivationstief. Und wenn ich mich so umhöre, geht das wirklich einigen aktuell so. 

Es ist ja auch eigentlich kein Wunder. Die politischen Ereignisse überschlagen sich geradezu. Es ist mehr als verständlich, dass dich die Nachrichten gerade mehr interessieren als, sagen wir, die gestörte Gesamtschuld. Außerdem hängen wir seit Jahren in einer Pandemie fest und die wenigsten von uns haben die Uni in den letzten Monaten von innen gesehen.

Wen überrascht es also, dass derzeit viele Studierende Mühe haben, sich hochmotiviert an den Schreibtisch zu setzen? 

Um dem ein bisschen entgegenzuwirken habe ich mithilfe der Insta-Community einige Dinge gesammelt, die helfen, die eigene Motivation wiederzufinden. 

Hier sind unsere 21 Tipps:

1.Anerkennen, dass man Motivation nicht immer braucht, sondern auch etwas langsamer und unmotivierter als sonst arbeiten kann

2. In die Bibliothek gehen, bzw. das Lernumfeld wechseln 

3. Freunde treffen 

4. Eine Auszeit nehmen 

5. Sport treiben

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6. Mit Familien und Freunden über Antriebslosigkeit reden 

7. Die eigenen Ansprüche etwas herunterschrauben 

8. Die Lernzeit tracken 

9. Die Pomodoro-Technik benutzen 

10. Sich die eigenen Ziele wieder vor Augen führen 

11. Study-Playlists hören 

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12. Etappenziele festlegen und auch kleinere Erfolge feiern. 

13. Neue Anreize schaffen, zum Beispiel durch spannende Podcasts, Bücher oder Serien

14. Sich ein Vision-Board erstellen oder inspirierende Fotos als Desktophintergrund festlegen 

15. Eine kreative Auszeit nehmen und etwas malen, Musik machen, ins Kino gehen,… 

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16. Den Schreibtisch aufräumen und neu dekorieren 

17. Die Lernzeiten ändern, also beispielsweise wesentlich früher oder später als gewöhnlich mit dem Lernen beginnen 

18. Ansprechende Lernutensilien kaufen (und dann auch benutzen) 

19. Sich selbst kleine Challenges setzen, z.B. die nächsten fünf Tage zu nutzen, unliebsame Tätigkeiten zu erledigen

20. Akzeptieren, dass es an manchen Tagen nicht geht und am nächsten Tag weiter machen

21. In die Natur gehen und die Sonne genießen

Was hilft dir, deine Motivation wieder zu finden? Schreib uns gerne auf Instagram @goldwaage.jura. 

Trotz Lernstress bei Laune bleiben? – Meine sechs Tipps

Vielleicht kennst du das: die ersten Wochen des Semesters verlaufen entspannt und ohne viel Lernaufwand. Bis du plötzlich in den Kalender schaust und siehst, bis zur nächsten Klausur sind nur noch wenige Wochen Zeit. (An unserer Uni schreibt man die Klausuren übrigens während des Semesters, im Abstand von einigen Wochen)

Früher hat mich das wahnsinnig nervös gemacht, ständig Deadlines und Prüfungen im Hinterkopf zu haben und schlagartig viel Zeit in der Bibliothek zu verbringen. 

Das führte oft zu Stress und Folgeerscheinungen, wie Kopfschmerzen, Verspannungen und nicht selten innerer Unruhe. 

Während der letzten Semester möchte ich behaupten, habe ich jedoch eine Routine entwickelt und einige Kniffe gelernt, die Prüfungsphasen um einiges leichter machen. Diese möchte ich heute mit dir teilen. 

1. Gut planen Setze dir am Anfang der Woche realistische Ziele und notiere feste Lern- und Pausenzeiten in deinen Kalender. So überlässt du nichts dem Zufall und hast, wenn du die eine Auszeit nimmst, kein schlechtes Gewissen. 

2. Ein großer Wocheneinkauf  Es gibt wenig, was meine Stimmung so schnell kippen lässt, wie ein leerer Magen. Nach einem langen Tag in der Bibliothek nach Hause zu komme und nichts zu Essen im Kühlschrank zu finden ist für mich ein absoluter Albtraum.

Deswegen mache ich in arbeitsintensiven Zeiten gerne einen großen Wocheneinkauf (und wenn ich ganz besonders ambitioniert bin, koche ich sogar schon ein Gericht vor). So muss ich mir nach getaner Arbeit nicht noch den Kopf darüber zerbrechen, was ich koche oder mir zum dritten Mal in der Woche einen Döner holen. 

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3. Top Drei des Tages  Den Tipp habe ich aus einem Podcast von Mia Keller, der Betreiberin des Erfolgsblogs Kochkarussel. Ihr Produktivitätshack ist so einfach wie genial. Statt ellenlangen To-Do-Listen notierst du dir täglich deine Top Drei Dinge, die du erledigen möchtest. Das sind sozusagen die Pflichtübungen, alles was du darüber hinausgehend machst ist Kür. 

Ich nutze diese Technik jetzt seit einigen Wochen und bin so viel motivierter und produktiver. Denn durch diese überschaubare Menge an Aufgaben bist du nicht schon morgens gehemmt, überhaupt anzufangen und hast auch einen Schutzmechanismus, der dich vor Überarbeitung bewahrt. 

4. Schöne Dinge einplanen  Auch wenn du einen vollen Stundenplan hast – vergiss nicht, dir täglich Zeit für ein paar schöne Erlebnisse zu nehmen. Triff Freunde, lies ein gutes Buch, schau einen Film, mach einen Spaziergang, …. Das ganze muss weder teuer noch zeitintensiv sein: Schon eine gemütliche Mittagspause mit KommilitonInnen, eine halbstündige Auszeit im Park oder einem Café können aus einem stressigen einen erholsameren Tag machen. 

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5. Genug schlaf Zugegeben, das ist wirklich kein Geheimtipp… Aber obwohl wir alle wissen, wie essentiell guter Schlaf für die Gemütslage und die Konzentrationsfähigkeit sind, neigen viele von uns dazu, Schlaf als erstes zu vernachlässigen, wenn viel ansteht. Dabei ist nichts frustrierender, als kaputt in der Bibliothek zu sitzen und den gleichen Satz zum vierten Mal zu lesen, weil einem vor Müdigkeit die Augen zufallen. Also: arbeite lieber ein, zwei Stunden weniger, dafür aber im wachen Zustand. 

6. Fortschritt festhalten Notiere dir in regelmäßigen Abständen, was du schon geschafft hast. Durch die Fülle des Lernstoffs verliert man in Jura schnell den Überblick über all die Dinge, die man schon verstanden und gelernt hat. Es schadet deshalb nicht, regelmäßig zum eigenen Cheerleader zu werden und sich selbst vor Augen zu führen, wie weit man es schon geschafft hat.

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Mindset: So meisterst du das erste Semester

Oft haben wir Angst vor dem Unbekannten und Unerforschten. Befürchtungen und Unsicherheiten sind im Studium – gerade am Anfang – absolut normal. Hier haben wir ein paar kleine Reminder und Mindsets gesammelt, die vielleicht zu deiner Entspannung beitragen können. 

  1. „Ich schaffe das und lasse mich nicht von anderen verunsichern“

Fühlst du dich überfordert mit der komplizierten Prüfungsordnung, dem Uni-Alltag oder den ersten Klausuren? Kein Problem, alles ist gut! So geht es gerade vielen, auch wenn sie es nicht zugeben wollen und die eigene Unsicherheit mit großspurigem Angeben und Klugscheißen überspielen. Wenn andere Erst- oder Zweitsemester dir erklären wollen, wie der Hase läuft und was du alles zu lernen und zu wissen hast – hör am besten nicht hin. In den ersten Semestern hat kaum einer den Durchblick und das ist auch okay und genau richtig so. 

Wenn die ersten Klausurergebnisse eintreffen und du durchfällst, während der Freundeskreis sehr gut bestanden hat, darfst du dich davon nicht verunsichern lassen. Jura erfordert viel Durchhaltevermögen und „Dranbleiben“. Eine exzellente Leistung im ersten Semester nützt nicht viel, wenn man im nächsten aufgibt, weil man z.B. nicht die Disziplin aufbringen kann, für ein Thema zu lernen, das einen nicht interessiert. Bleib also ganz entspannt und schaue, wie du unter anderem an deinem Stil oder deinem Tempo in Klausuren arbeiten kannst, ohne nach links und rechts zu blicken. Je weniger du dich von anderen verunsichern oder in einen toxischen Konkurrenzkampf mit hineinziehen lässt, desto nachhaltiger werden auch deine Erfolge. 

2. „Mein Lerntyp ist individuell und das ist in Ordnung“

Jeder lernt auf unterschiedliche Art und Weise und verarbeitet Informationen unterschiedlich schnell. Wenn KommilitonInnen acht Stunden am Tag lernen und jede Vorlesung vor- und nacharbeiten, muss das nicht der Weg sein, der auch für dich zu deinen gewünschten Ergebnissen im Studium führen wird. Ich habe lange gebraucht, um zu akzeptieren, dass ich nicht der auditive Lerntyp bin, der aus einer Vorlesung viel für sich mitnehmen kann. Seitdem lerne ich nur noch für mich allein und habe mein eigenes Lernsystem entwickelt, welches keine Vorlesungen und Seminare beinhaltet. Überlege dir, welche Methode für dich am effizientesten ist, ohne dich von Vorgaben der Profs („Ich empfehle Ihnen, diese 500-seitigen Bücher durchzuarbeiten“) und deines Umfelds verunsichern zu lassen. Am Ende zählt deine Zufriedenheit mit deinen Leistungen.

3. „Ich konzentriere mich auf das Hier und Jetzt“

Mit Zukunftsängsten à la „Ich schaffe das Examen bestimmt nicht“ und „Diese Stoffmengen werde ich nie beherrschen“ kannst du dir nur das Leben und Studieren schwer machen. Eine Taktik, die mir immer wieder hilft, um aus Angstspiralen herauszukommen, ist der Blick auf das Hier und Jetzt. Ich beschränke mein Gedankenkarussell, indem ich nur die nächste Prüfung oder Hausarbeit vor Augen habe und nicht das „große Ganze“. Schritt für Schritt arbeitet man so seine Stationen im Studium entspannter ab und setzt sich mit dem Examen dann auseinander, wenn es relevant wird. 

Warum Rückschläge normal sind und wie du aus ihnen lernen kannst

Ein kurzer Motivationskick für den Semesterstart

Lief das letzte Semester nicht besonders gut bei dir? Hast du versucht, dich für einen spannenden Nebenjob oder ein Praktikum zu bewerben und wurdest abgelehnt? Hast du das Gefühl, nicht mehr hinterher zu kommen und abgehängt zu sein? Kein Problem, dann ist dieser Artikel genau das richtige für dich.

Dieses Jahr fing nicht besonders einfach bei mir an. Ich war krank, fiel durch die erste Klausur, schrieb die zweite gar nicht mehr mit und stand kurz davor, meinen Schein für das Semester nicht zu erhalten. Kurz danach bewarb ich mich für einen Nebenjob, der mich sehr interessierte und mir wurde nach dem Vorstellungsgespräch abgesagt. Das war keine tolle Zeit, aber wisst ihr, wie es geendet ist?

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Ich habe die dritte Klausur ziemlich gut bestanden und das erste Mal das Gefühl gehabt, das Fach richtig verstanden zu haben. Ein paar Wochen später bewarb ich mich auf eine neue Stelle und wurde ohne Umschweife angenommen: eine Stelle mit mehr Eigenverantwortung und Flexibilität. Übrigens hat sich der erste Arbeitgeber dann noch einmal bei mir gemeldet und wollte, dass ich mich doch für eine weitere Stelle bei ihm bewerbe, aber zu diesem Zeitpunkt war ich bereits sehr glücklich mit meinem neuen Nebenjob.

Was ich euch damit sagen will? Bestimmt nicht, wie gut alles bei mir lief (weil es das teilweise überhaupt nicht tat). Ich will euch damit sagen, dass es in diesem Studium absolut normal ist, hinzufallen und wieder aufzustehen. Wie sagt man so schön:

„Wer nicht kämpft, hat schon verloren.“

Meine Freundinnen machen zurzeit genau dieselben Erfahrungen: immer wenn sie irgendwo abgelehnt wurden, haben sie kurz darauf ein besseres Angebot erhalten und waren viel glücklicher. Immer, wenn eine Klausurenphase schlecht lief, war die nächste umso besser. 

Die Lehre, die ich daraus gezogen habe, ist, dass ich einfach nicht mehr aufgebe und immer weitergehe, auch wenn es noch so schwierig zu sein scheint. Manchmal kommen zum regulären Unistress auch noch persönliche Probleme hinzu – das sind dann Zeiten, in denen ich versuche, die Uni erst recht nicht aus den Augen zu verlieren. Es nützt nichts, in Selbstmitleid zu versinken und alles restliche schleifen zu lassen. 

(Wenn es natürlich wirklich ernst ist, kann man sich immer ein Urlaubssemester nehmen. Wir plädieren immer für Jura-Life-Balance und manchmal muss Life komplett priorisiert werden.)

Falls du das Gefühl hast, aus einem Tief überhaupt nicht mehr rauszukommen, gibt es außerdem an fast jeder Uni die Möglichkeit, kostenlose und unverbindliche psychologische Beratung zu erhalten. Ein solches Angebot anzunehmen ist überhaupt kein Zeichen von Schwäche. Ganz im Gegenteil: Es beweist, dass du deine mentale Gesundheit und deine Zukunft ernst nimmst und bereit bist, etwas dafür zu tun.

Legal Bookclub: Der Prozess

Ein Roman von Franz Kafka (Unbezahlte Werbung)

Im August stellen wir euch Kafkas „Der Prozess“ für den Legal Bookclub vor. 

Der Bankangestellte Josef K. wird eines Morgens von Wächtern in seinem Haus geweckt, die ihm verkünden, dass er von nun an verhaftet sei und ein Strafprozess gegen ihn laufen würde. K. versucht daraufhin angestrengt, herauszufinden, auf welcher Grundlage er verhaftet wurde und wie er einer Verurteilung entkommen kann. Trotz seiner Verhaftung bleibt K. auf freiem Fuß und erlebt allerlei sonderbare Momente auf dem Weg zur Wahrheitsfindung. 

Dieser Roman ist anders als die bisher von uns vorgestellten, da er sich gewissermaßen in einer Parallelwelt abspielt, die LeserInnen sowohl verwirrt als auch nachdenklich stimmt.

Oft bleibt das Gefühl zurück, dass Kafka mehr Fragen aufwirft, als er beantworten kann. Sein Roman lebt von dem Unausgesprochenen und dem Mysterium, das Kafka hinterlässt.

Faszinierend fand ich die sprachliche und kulturelle Reise in die Vergangenheit, auf die man sich beim Lesen dieses mehr als einhundert Jahre alten Buches begibt. „Der Prozess“ lebt von der Interpretation jeder lesenden Person – ob man das Werk als Gesellschaftskritik oder als ein sehr persönlich, fast schon autobiografisch angelehntes Werk Kafkas verstehen möchte. 

„Das Gericht will nichts von dir. Es nimmt dich auf, wenn du kommst, und es entlässt dich, wenn du gehst.“

Zitat aus „Der Prozess“, Kapitel 9

Schreibblockade: Was tun, wenn du bei der Hausarbeit nicht weiter kommst?

Die Hausarbeitszeit hat begonnen. Das heißt: Die juristischen Bibliotheken sind plötzlich bis auf den letzten Platz gefüllt, die Streitereien um das einzige Exemplar der wichtigen Veröffentlichung des Professors oder der Professorin haben begonnen und die neueste Auflage aller Kommentare ist dauervergriffen. Alles wie immer also.

Mit Fortschreiten der Bearbeitungszeit setzt jedoch noch etwas bei vielen Studierenden ein: Die Schreibblockade. 

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Kennst du das auch? Wenn alle deine Sätze plötzlich mit “folglich” anfangen, du stundenlang an einem kleinen Streitstand herum formulierst oder du einfach nicht weißt, welcher Meinung du folgen solltest? 

Jetzt bloß nicht den Kopf in den Sand stecken. In diesem Artikel verrate ich dir fünf Tipps, wie du der Schreibblockade wieder entkommen kannst.

1. Lass liegen

Auch wenn es schwer fällt: Manchmal ist die beste Idee, einen Streitstand einen Tag unbearbeitet zu lassen. Wie oft ist es mir (besonders nach einem langen Tag in der Bibliothek) passiert, dass ich Probleme gesehen habe, wo keine waren. Oder einfach Streitstände überhaupt nicht verstanden habe – nur damit es mir am nächsten Tag wie Schuppen von den Augen fiel und ich wieder klar denken konnte.

Deshalb mein Appell: Wenn du nicht weiterkommst, schlaf lieber eine Nacht drüber, als vor Verzweiflung falsche Lösungen zu konstruieren.

2. Behalte von allem eine Kopie

Lege dir ein separates Dokument an und speichere alles, was du aus deinem Text wieder heraus kürzt, dort ab. So geht dir nie eine Information verloren. Dieser Trick hat mir schon oft geholfen, wenn ich ausufernde Streitstände rausgekürzt hatte und am Ende der Bearbeitung gemerkt habe, dass ich doch noch genug Platz hatte. Oder wenn ich dachte, ich sei auf der falschen Spur und diese sich als richtig herausstellte.

3. Erkläre es einer anderen Person

“Wer es einem Sechsjährigen nicht erklären kann, hat es selbst nicht verstanden” soll Albert Einstein mal gesagt haben. Natürlich lohnt es sich immer, mit den KommilitonInnen zu reden, die ohnehin den selben Fall wie du bearbeiten. Oft ist einem dadurch schon sehr geholfen. Mein Tipp geht aber etwas weiter: Falls du mit der Bearbeitung nicht weiter kommst und eine freiwillige Person findest, die nicht so viel von Jura versteht, erkläre ihr den Sachverhalt. Das kann eine wahre Herausforderung sein, denn du musst komplexe juristische Themen so genau und schlüssig beschreiben, dass es sogar der juristische Laie versteht. Diese Übung kann dir helfen, deine Gedanken zu sortieren und das große Problem in seine Einzelteile zu zerlegen, sodass du es dann sorgfältig lösen kannst.

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  1. Easy does it

Du kommst in einer wichtigen Frage nicht weiter, obwohl du schon alle großen Kommentare gewälzt und ganz beck.online durchstöbert hast? Dann fang vielleicht leichter an. Es mag zu einfach klingen, aber es ist absolut nichts falsch daran, auch mal Wikipedia oder Fallbücher für AnfängerInnen zu durchforsten. Nicht selten findest du dort einen verständlich erklärten Ausgangspunkt für deine weitere Fallbearbeitung. An dieser Stelle sei jedoch gesagt: Selbstverständlich darfst du diese Quellen für dein eigenes Verständnis benutzen – niemals jedoch zitieren.

  1. Gut ist gut genug 

Mein letzter Tipp: Verabschiede dich vom Perfektionismus. Möglicherweise hast du eine Schreibblockade, weil du den Anspruch an dich stellst, alles überdurchschnittlich gut zu erledigen. Auch wenn diese Ambition lobenswert ist, kann sie dich auch ausbremsen oder sogar ganz daran hindern, anzufangen. 

Erledige deine Aufgaben deshalb lieber überhaupt erst einmal. Daran feilen kannst du später immer noch. Ich selbst gehe ganz zum Schluss der Bearbeitung durch jeden Absatz meines Textes, ergänze einige Quellen, verbessere einige Formulierungen, korrigiere die Rechtschreibfehler und poliere so meine Arbeit auf.

Haben dir diese Tipps geholfen? Dann teile diesen Beitrag gerne oder folge uns auf Instagram @goldwaage.jura.

Sechs Strategien, dich wieder für Jura zu begeistern

Kennst du das: Du findest Jura eigentlich interessant, aber fühlst dich festgefahren? Du hast tagelang nicht die geringste Lust, zu lernen oder überhaupt an die Uni zu denken? Kein Problem! In diesem Beitrag möchte ich dir sechs Strategien vorstellen, mit denen du dich aus einem Motivationstief befreien kannst.

1. PhilosophIn Stell dir die eine große Frage. Frage dich „Warum?“. Warum studierst du Jura? Was hat dich damals dazu bewogen, das Studium aufzunehmen? Welche Jobaussicht motiviert dich, dein Staatsexamen zu absolvieren? Was interessiert dich an den Rechtswissenschaften? Nimm dir Zeit, die Fragen für dich genau zu beantworten und schreibe sie vielleicht in ein Notizbuch – so vergisst du dein „Warum“ nicht mehr.

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2.AbenteurerIn Plane dein nächstes Jura-Abenteuer. Buche einen Auslandsaufenthalt an einer fremden Uni, bewirb dich für ein richtig spannendes Praktikum, schicke endlich die Bewerbung für die Stelle als studentische Hilfskraft an deine/n Prof oder werde Mitglied bei der studentischen Rechtsberatung. Ganz egal was – finde etwas, das den trockenen Jurastoff mit dem Alltag verbindet. Der Motivationsschub ist vorprogrammiert!

3.Nerd Werde zum Nerd: Höre Podcasts, schau Dokumentationen oder lies Bücher mit Jurabezug und lasse dich für ein Thema begeistern. Das ist deine Chance, dich in einem Bereich schlau zu machen, der in der Uni nicht behandelt wird. Ganz automatisch wird deine Motivation steigen, wenn du den ein oder anderen Fakt kennst, der dir beim gewöhnlichen Lernen verborgen geblieben wäre.

4.Studygrammer Manchmal reicht schon eine kleine Veränderung im Außen, um wieder Spaß am Studienfach zu finden. Vielleicht lässt du dich von einem der vielen Study accounts im Netz inspirieren und richtest dir eine gemütliche Lernecke zu Hause ein. Wie wäre es, mal den Schreibtisch umzustellen, die Schubladen neu zu sortieren, den Desktop am Computer wieder aufzuräumen oder die Lernecke durch etwas Dekoration zu verschönern?

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5.TeamsportlerIn Geteiltes Leid ist halbes Leid. Widersetze dich dem Stereotyp des Einzelkämpfers im Jurastudium und gründe eine Lerngruppe. Wer anderen den Studienstoff erklären kann, lernt nicht nur effektiver, sondern hat auch viel mehr Spaß. Vielleicht hast du ja KommilitonInnen, die auch Lust hätten regelmäßig zusammen zu lernen.

6.Zen-Mönch Vielleicht brauchst du einfach eine Auszeit. Ein paar Tage weg vom Schreibtisch und ganz ohne Jura, um alles wieder auf null zu setzen. Genieße deine freie Zeit, besuche Freunde oder Familie und mache etwas, das seit langem zu kurz kommt: einen Ausflug, Filmeabend, Spa-Tag, etwas kreatives, etc…

Welcher der Motivationstypen bist du? Teile es uns gerne auf Instagram @goldwaage.jura mit.

Jura abbrechen: Ja oder Nein?

Vermutlich haben sich viele in einer Klausurenphase oder kurz vor Abgabe einer Hausarbeit schon einmal gefragt: „Sag mal, will ich das überhaupt noch?“ Kleine Motivationstiefs und anstrengende Episoden gehören zu jedem Studium dazu. Doch was, wenn daraus mehr wird: Eine nicht enden wollende Grübelei, existenzielle Krisen und Zweifel? Ich gebe dir hier sechs Tipps, mit denen du dir Klarheit verschaffen kannst.

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Zuvor gilt noch zu sagen: Abbrechen ist kein Zeichen von Schwäche oder mangelndem Durchhaltevermögen- vielleicht gibt es einfach Berufe außerhalb von Jura, die besser zu dir passen.

Außerdem gilt es besonders in stressigen Zeiten, Ruhe zu bewahren und dir wenn möglich, ein paar Tage zu nehmen, in denen du abschaltest und nichts mit Jura zu tun hast. Wenn das nichts bringt und du immer noch mit dem Gedanken spielst, abzubrechen, helfen dir eventuell ein paar dieser Denkanstöße. Vielleicht hilft es dir ja auch, dir während des Lesens deine wichtigsten Gedanken aufzuschreiben.

  1. Interesse

Frage dich selbst: habe ich ehrliches Interesse an Jura? Gibt es zumindest ein Rechtsgebiet, bei dem es mir Spaß bereitet, Neues zu erlernen und die Zusammenhänge zu erschließen? Hierzu muss gesagt werden, dass Jura am Anfang des Studiums noch nicht so viel Sinn zu ergeben scheint. Der wirkliche Spaß besteht für viele darin, die Zusammenhänge zwischen Rechtsgebieten im Laufe der Zeit zu erschließen. Es lohnt sich, eine Weile dranzubleiben und kontinuierlich zu lernen. Vielleicht kommt mit dem Verständnis der Logik hinter Jura ja auch das weitergehende Interesse. 

2. Zukunft

Kannst du dir konkret vorstellen, später in einem bestimmten Beruf als JuristIn zu arbeiten? Gibt es Arbeitsfelder, die dich reizen und dir spannend vorkommen? Informiere dich über die vielfältigen Berufsmöglichkeiten und überlege, ob du in Zukunft einen dieser Berufe ausüben willst.

3. Alternativen

Hast du einen Plan B? Wie sieht er konkret aus? Klingt dieser nur in deiner Fantasie gut oder ist dies wirklich langfristig ein erfüllender Job, der dir je nach deinen Bedürfnissen z.B. Einkommen, Aufstiegschancen und Sicherheit bietet?

4. Leidensdruck

Wie fühlst du dich seelisch? Bist du andauernd frustriert, deprimiert und unzufrieden? Und liegt dies wirklich ausschließlich am Jurastudium oder fließen dort auch Zukunftsängste und eine Art Druck mit hinein? Wenn du den Störfaktor, z.B. eine unbändige Angst vorm Examen, in Gedanken greifst und für einen Moment so betrachtest, als wäre die Angst nicht da – geht es dir dann besser in Bezug auf das Studium? Mit anderen Worten: Versuche der Ursache für deinen Leidensdruck auf den Grund zu gehen und festzustellen, ob dieser wirklich dem Studium oder anderen – vielleicht nur gedanklichen – Hürden geschuldet ist.

5. Noten

Wie sahen deine bisherigen Noten aus? Dieses Fazit zieht man am besten erst nach ein paar Semestern und nicht gleich nach der ersten Prüfung. Falls deine Noten bisher überdurchschnittlich gut waren und du ein Prädikat nach dem anderen erzielst, scheint dir Jura wirklich zu liegen. Sollten aber nur die Noten stimmen und die restlichen Aspekte des Studiums für dich unzumutbar sein, wird auch dies allein dich im weiteren Verlauf des Studiums nicht mehr motivieren können. Andererseits: Wenn du öfter Prüfungen wiederholen musst, du dir ansonsten aber sicher bist mit Jura, solltest du weiter dranbleiben. Wo ein Wille ist, ist schließlich ein Weg. Natürlich sollte ein gesunder Realismus definitiv beibehalten werden. Wenn dir bereits die anfänglichen Rechtsgebiete absolut nicht einleuchten möchten und du stets und ständig vor der Zwangs-Exmatrikulation stehst, solltest du zumindest deine Lernmethoden hinterfragen oder einen Plan B für den Notfall bereithalten.

6. Der „innere Schweinehund“

Dies ist ein sehr persönlicher Punkt, an dem ich selbst tagtäglich zu knabbern habe. Angenommen, man hat in der Schule mit geringem Aufwand gute Noten erzielt und nie so richtig gelernt, intensiv zu lernen – was passiert dann? Logisch, im Jurastudium wird man erst einmal ins kalte Wasser geschmissen. Spätestens im Examen können sich 95% der faulen EinserschülerInnen aus Schulzeiten nicht mehr retten, denn jetzt müssen alle lernen. Wenn man dazu noch ein gemütlicher Mensch ist, der ungern stundenlang vor den Büchern sitzt und sich nur schwer motivieren kann, ist es leicht, am Sinn des Studiums zu zweifeln. Schnell wird auch die Menge des Stoffs überwältigend. Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich jedoch sagen, dass der Stoff einem nicht mehr unzugänglich und trocken vorkommt, sobald man ihn einmal durchdrungen hat. Die eigene mangelnde Motivation kann jedoch überwunden werden; sie ist kein guter Grund, ein Studium zu beenden. Harte Arbeit und auch Dinge zu tun, auf die man nicht unbedingt Lust hat, gehören leider zu fast jeder Ausbildung und jedem späteren Beruf dazu.

Wenn dir also, so wie mir oftmals, lediglich die Bequemlichkeit im Wege steht, solltest du definitiv noch einmal versuchen, dich wirklich auf das Studium einzulassen. 

Kennst du noch weitere Gründe, ein Studium abzubrechen oder auf jeden Fall dabei zu bleiben? Kommentiere gerne unseren neuen Post zu diesem Artikel auf Instagram @goldwaage.jura.