Legal Bookclub: Corpus Delicti – Ein Prozess

Ein Roman von Juli Zeh (Unbezahlte Werbung)

Für den Oktober habe ich „Corpus Delicti – Ein Prozess“ von der Bestsellerautorin Juli Zeh gelesen. Der Roman handelt von Mia, die in einer Gesellschaft in der Zukunft lebt, deren oberstes Gut die Gesundheit aller BürgerInnen ist.

Mias Bruder ist Opfer der Hygiene-Ideologie geworden. Im Laufe des Buches gerät Mia ins Visier der Strafverfolgungsbehörden und ist Teil nicht nur eines Gerichtsprozesses, der gegen sie geführt wird. Sie durchlebt auch einen persönlichen Prozess, in welchem sie die rigorosen Gesundheitsregeln und das staatliche System hinterfragt.

„Logisches Denken liegt Ihnen, genau wie mir. Deshalb werden Sie mühelos Ihren Denkfehler erkennen. Kausalität ist keineswegs identisch mit Schuld. Sonst müssten Sie auch den Urknall für den Tod Ihres Bruders verantwortlich machen.“

-„Vielleicht tue ich das.“

Juli Zeh, Corpus Delicti – Ein Prozess

Beide Themenstränge haben mich zum Nachdenken angeregt. Zum einen, weil Zeh verdeutlicht, wie wenig es in einem Unrechtsregime braucht, um einen vermeintlich fairen Gerichtsprozess in eine Hexenjagd zu verwandeln.

Zum anderen, weil ich mir im Verlaufe des Buches die Frage gestellt habe, wie weit ein Recht auf Gesundheit auch ein Recht auf Krankheit umfasst und wie viel Entscheidungsgewalt dem Staat in dieser Frage eingeräumt werden darf.

Insgesamt ist das Buch trotz der komplexen Thematik sehr verständlich, wahnsinnig packend und obwohl es vor über zehn Jahren erstveröffentlicht wurde, in seiner Thematik nach wie vor aktuell.

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