Diese 4 (+1) Dinge würde ich wieder so machen, wenn ich das Studium nochmal beginnen würde

Wir Jurastudierenden sind gut darin, uns vor Augen zu führen, was wir nicht können oder was wir hätten besser machen können. Heute ändern wir das. Ich mache den Anfang und beginne mit vier Dingen, die ich genau so wieder tun würde.

1.Juristische Nebenaktivitäten

Wer den Blog schon etwas länger verfolgt weiß, dass ich ein großer Befürworter (und Fan) von juristischen Nebenaktivitäten bin. Egal ob Mootcourts, Model United Nations, ehrenamtliche Rechtsberatung, Arbeit in der Redaktion einer juristischen Zeitschrift – an jeder Uni gibt es viele spannende Angebote, in die es sich reinzuschnuppern lohnt. Bei Mootcourts und ähnlichem habe ich nicht nur eine Menge gelernt, sondern auch tolle Kontakte zu Studierenden und VolljuristInnen geknüpft. Eigentlich auch kein Wunder, denn auf solchen Events kommt man sehr ungezwungen mit vielen Leuten ins Gespräch. So eröffnen sich schnell Chancen auf Praktika, Plätze fürs Referendariat oder Nebenjobs.

2. Ein Auslandssemester machen

Auch hier neige ich dazu, mich zu wiederholen. Aber wie die allermeisten, komme ich aus dem Schwärmen fürs Erasmus-Semester nicht mehr heraus. Meine Zeit in Schweden war sehr abenteuer- und lehrreich. Ich habe Freundschaften zu Jurastudierenden geknüpft, die auf der ganzen Welt verteilt leben und Einblicke in Rechtsgebiete erhalten, mit denen ich mich in Deutschland sicher nicht beschäftigt hätte. Bis heute treffe ich mich regelmäßig mit meinen Erasmus-Freunden und kann sie aus meinem Leben gar nicht mehr wegdenken.

3. Sich nicht hetzen lassen

Klar, das Studium lässt sich individuell gestalten. Und wer in einem Semester zwei oder mehr große Prüfungsleistungen absolviert hat meinen absoluten Respekt. Ich selbst bin aber froh, dass ich mich bezüglich der Semesterzahlen nicht habe stressen lassen und jedes Semester nur einen großen Schein absolviert habe. Auch so war ich zeitlich nicht unter Druck und hatte genug Kapazitäten für Nebenaktivitäten, Hobbys, Freunde und Familie.

4. Sich über seine Ängste und Sorgen austauschen

Nicht zuletzt durch die Gründung des Blogs bin ich sehr oft in Gespräche rund ums Thema Stressbewältigung, Jura-Life-Balance, Hochstapler-Syndrom und ähnliches verwickelt. Leider gehören diese Themen in dem Studiengang für viele einfach dazu. Umso schöner ist es, wenn man sich mit Leuten darüber austauscht und bemerkt, dass andere vor den gleichen Herausforderungen stehen – und sie dann gemeinsam bewältigt.

5. Kleine Erfolge feiern

Jura ist ein Marathon. Wobei – eher ein Ironman. Ständig absolviert man große Etappen in der Ausbildung und ist dennoch dem Ziel nur ein kleines Stück näher. Deswegen haben wir in meinem Freundeskreis etabliert, auch kleinere Erfolge vor dem Staatsexamen zu feiern. So haben wir angestoßen, als wir scheinfrei geworden sind, nach der Verteidigung der Seminararbeit, nach Abgabe der schriftlichen Schwerpunktklausur (dabei hat uns auch nicht gehindert, nicht zu wissen, ob diese überhaupt bestanden war)… Ich glaube, es wird deutlich, worauf ich hinaus will. Das Studium inklusive Schwerpunkt dauert im Schnitt sechs Jahre und wer erst mit dem Examen in der Hand jubelt, jubelt dementsprechend spät. Warum also nicht auch kleinere Erfolge feiern?

Welche Dinge in deinem Studienverlauf würdest du genau so wieder tun? Teile gerne deine Gedanken hier in der Kommentarspalte oder auf Instagram @goldwaage.jura .