Ein Kriminalroman von Friedrich Dürrenmatt [Unbezahlte Werbung]
Die Geschichte spielt, anders als der Titel vermuten lässt, nicht in einem Gerichtssaal, sondern rund um ein Polizeirevier in Bern in der Schweiz.
Als dort ein junger Polizist tot aufgefunden wird, macht sich der Kriminalkommissar Bärlach auf die Suche nach dem Täter, zusammen mit seinem Kollegen Tschanz.

Die Geschichte nimmt eine unvorhergesehene Wendung, als die beiden auf einen Geschäftsmann namens Gastmann stoßen, denn viele Spuren deuten auf ihn als Täter hin. Doch nichts ist so eindeutig in “Der Richter und sein Henker”, wie es auf den ersten Blick scheint und die Trennlinie zwischen Tätern und Opfern wird immer unschärfer.
Dürrenmatt behandelt in dieser kurzen Geschichte mit seinem prägnanten und manchmal fast minimalistischen Stil verschiedenste Themen. Neben der Jagd nach Verbrechern geht es um alte Rivalitäten, Krankheit und Selbstjustiz.
„Dann waren Sie der Richter, und ich der Henker“, keuchte der andere.
„Es ist so“, sagte der Alte.
„Und ich, der ich nur Ihren Willen ausführte, ob ich wollte oder nicht, bin nun ein Verbrecher, ein Mensch, den man jagen wird!“
Friedrich Dürrenmatt in „Der Richter und sein Henker“
Ich persönlich habe mich etwas von dem Titel des Buchs leiten lassen und mit einer weitaus Jura-lastigeren Geschichte gerechnet. Dennoch hat mich die kurze Erzählung zum Nachdenken gebracht: Geht es bei Bestrafungen von Verbrechern um den Schutz der Bevölkerung, oder vielmehr um das eigene, sehr subjektive Gefühl von Gerechtigkeit?!