3 Möglichkeiten, wie du deine Doktorarbeit finanzieren kannst

Wenn deine generelle Entscheidung für die Promotion gefallen ist, kommt es als einer der nächsten Schritte darauf an, wie du dir diese finanzierst. In diesem Beitrag stellt dir unsere Autorin Lea die häufigsten Finanzierungsmethoden vor.

Falls du dir noch unsicher sein solltest, schau doch auch gern den Beitrag „Solltest du promovieren – ja oder nein?“ an.

Es gibt ein paar (klassischere) Möglichkeiten, die ich im Folgenden kurz beschreibe. Diese sind bewusst nicht abschließend, da jeder sein für sich passendes Promotionsmodell finden muss. Aber es soll dir als Ansatz für eine vertiefte Recherche dienen oder zumindest als ersten Gedankenanstoß.

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Wissenschaftliche/r Mitarbeiter/in

Die wohl am häufigste Finanzierungsform läuft über den Job als wissenschaftliche/r Mitarbeiter/in. 

Diese werden zum einen von Universitäten ausgeschrieben, aber auch von Kanzleien.

WissMit an der Uni

Mit den WissMits an der Uni ist man aus dem eigenen Studium gut vertraut. Diese unterstützen die jeweiligen Lehrstühle in Forschung und Lehre. Dies beispielsweise als Dozent/in von vorlesungsbegleitenden Kolloquien bzw. Arbeitsgemeinschaften, Vorlesungsvertretungen oder Unterstützung bei Publikationen des/der Lehrstuhlinhabers/in. Die genaue monatliche Entlohnung ist hier stark von der jeweiligen Stelle abhängig. Dies liegt daran, dass verschiedene Teilzeitanteile (typischerweise 50% oder 75%) oder gar Vollzeit ausgeschrieben und vereinbart werden können. Dabei wird man nach dem erfolgreichen ersten Examen in der Regeln in die Entgeltgruppe 13 TV-L eingruppiert.

Großer Vorteil ist hier, dass du von einigen anderen Doktorand/innen umgeben bist, die dein „Schicksal“ teilen. Du kannst auf kürzestem Weg Tipps erfragen, Probleme beredet und im besten Fall sogar in den fachlichen Austausch gehen. 

Typischerweise ist deine Betreuung auch gleichzeitig dein/e Chef/in, was positive als auch negative Seiten haben kann. Aber auch hier ist der Weg für etwaige Nachfragen kürzer und die Betreuung üblicherweise enger, als bei extern betreuten Dissertationen.

Nachteil kann sein, dass du neben der Promotion arbeitest und dementsprechend weniger Zeit und Fokus für die Erstellung der Arbeit und Vorbereitung auf die spätere Verteidigung an sich hast. Ob das für dich wirklich ein Nachteil ist oder du nach dem Studium etwas Abwechslung zum wissenschaftlichen Arbeiten brauchst, liegt bei dir.

Einen Faktor den man bei der Anstellung an der Uni aber nie vergessen sollte, sind die Vorgaben des Wissenschaftszeitgesetzes. Nach diesem darf nach aktuellem Stand die Befristung der wissMit-Stelle maximal 6 Jahre betragen. Wie das mit Verlängerungen bei z.B. Krankheit, Mutterschutz und Elternzeit aussieht, informierst du dich am besten nochmal bei der Personalabteilung deiner Uni.

WissMit bei einer Kanzlei

Die Arbeit als wissMit in einer Kanzlei kann so vielfältig sein, wie die Ausgestaltung eines jeden anderen Arbeitsverhältnisses dies auch zulässt. Typischerweise unterstützt du, wie der Name der Jobbezeichnung auch bereits impliziert, auch bei der Recherche, sowie Fallvorbereitungen.

Üblicherweise können sich nur Groß- oder mittelgroße Kanzleien den „Luxus“ von wissMits finanziell leisten, sodass vorwiegend in den Spezialisierungen dieser Kanzleitypen dein Aufgabenbereich liegen wird. Weniger Stellen finden sich dann u.a. im Familien-, Erb- oder Sozialrecht, wobei bei intensiver Recherche auch hier Jobs angeboten werden.

Vorteil der eingebundenen Arbeit in eine Kanzlei ist der hohe Praxisbezug und die Möglichkeit zum Networking. Die Vergütung ist auch hier recht unterschiedlich und kann unter dem der wissMits an der Uni liegen oder natürlich auch deutlich darüber. Du musst dann für dich entscheiden, ob du in der Konsequenz dessen auch mehr Stunden arbeiten möchtest. Kontakte zu anderen Doktorand/innen knüpft man hier nicht zwingend, doch bei größeren Kanzleien arbeiten meist mehrere wissMits die auch promovieren und mit denen man ins Gespräch kommen kann.

Stipendium

Eine weitere Möglichkeit der Finanzierung sind Stipendien.

Wie bereits im Studium auch kann zwischen politischen, kirchlich/religiöse oder unabhängige Stipendien unterschieden werden. Bezüglich der Voraussetzungen solltest du dich im Detail mit den Stipendiengebern befassen, die für dich in Betracht kommen. Diese werden hier nur exemplarisch genannt, genaueres findest du aber auch hier.

-Politische

Insoweit sind Stiftungen zu den großen Parteien am bekanntesten wie z.B. die Konrad-Adenauer-Stiftung (CDU), Friedrich-Ebert-Stiftung (SPD) oder die Rosa-Luxemburg-Stiftung (Die Linke). 

-Kirchliche/religiöse

Hierzu gehören beispielhaft evangelisches Studienwerk Villigst, katholisches Cusanuswerk oder muslimisches Avicenna Studienwerk.

-Unabhängige

Für die unabhängigen Stipendien können die Studienstiftung des deutschen Volkes oder die Stiftung der deutschen Wirtschaft genannt werden.

Vorteil ist hier, dass du dich voll auf deine Promotion konzentrieren kannst, ohne nebenbei arbeiten gehen zu müssen. Das spart Zeit, sodass du nicht unbedingt mit mehrere Jahre für den Promotionsprozess rechnen solltest.

Nachteil ist, dass du, während du das Stipendium beziehst, noch nicht wie bei bestehendem Arbeitsvertrag, in die Rentenkasse einzahlst. Auch die Finanzierung der Krankenkasse muss individuell organisiert und von der Stipendiensumme mit bestritten werden.

Auch der Bewerbungsprozess kann einer Art „Bestenauslese“ gleichen und mit hohe Voraussetzungen, was u.a. Noten im Examen oder (politisches) Engagement betrifft, verbunden sein. 

Auch der Kontakt zu anderen Promovierenden ist nicht zwingend gewährleistet. Dieser kann aber über Seminare für Doktorand/innen an der jeweiligen Fakultät der Betreuung hergestellt werden oder natürlich durch Eigeninitiative.

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Studienkredit

Also Promovierende/r kann man durch Einschreibung als solche/r an der Uni, an der du vorhast, die Dissertation einzureichen, auch den Studierendenstatus bekommen. Mit diesem könntest du auch einen Studienkredit in Anspruch nehmen.

Vorteil ist hier, dass du deine Finanzierung gesichert hast. Ggf. kannst du dann zusätzlich den Studienkredit mit z.B. Wohngeld (oder anderen Sozialleistungen) kombinieren.

Nachteil ist aber die Verschuldung, sowie die hohen Zinsen die mit einem Studienkredit einher gehen. Auch bei dieser Finanzierungsform gibt es keinen automatischen Kontakt zu anderen Promovierenden. Zudem wird auch hier nicht zwingend in die Rentenkasse eingezahlt und die Organisation, sowie Finanzierung der Krankenkasse muss selbst ebenfalls selbstständig erfolgen.

Fazit

Welche Methode für dich am ehesten in Betracht kommt, ist eine sehr subjektive Entscheidung. Bedenke aber stets die Vor- und Nachteile jeder Finanzierungsform, wobei hier nur einige aufgelistet sind und zur groben ersten Orientierung dienen.

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So organisierst du dein Auslandssemester im Jurastudium

Du willst ein Auslandssemester planen, weißt aber gar nicht, was dabei auf dich zukommt? Kein Problem! In diesem Beitrag erklärt dir unsere Autorin Carla, die selbst ein Semester in Schweden studiert hat, die vier wichtigsten Dinge, die du bedenken musst.

Der Bewerbungsprozess

Ungefähr ein bis anderthalb Jahre vor deiner Ausreise solltest du mit der Planung deines Auslandssemesters beginnen. Informiere dich über den konkreten Bewerbungsverlauf an deiner und der ausländischen Uni. Im ersten Schritt solltest du einen Vortrag oder ein Beratungsgespräch der zuständigen Stelle (zB dem sog. International Office) wahrnehmen, um dich über Fristen, Notenvoraussetzungen, Finanzierung und ähnliches zu informieren.

Der Bewerbungsablauf hängt selbstverständlich von deiner Uni ab. In meinem Fall musste ich eine formelle Bewerbung und ein Motivationsschreiben an meiner deutschen Uni einreichen. Dieses wurde an die ausländische Uni weitergeleitet. In einem weiteren Schritt musste ich mich über ein Online Verfahren der schwedischen Uni immatrikulieren, dh. meine Fächer wählen und einige Formalia ausfüllen.

Den Bewerbungsprozess fand ich recht unkompliziert. Bei Reisen in Länder außerhalb der EU solltest du noch die Beantragung eines Visums und ggf. einen Termin beim Arzt für besondere Impfungen wahrnehmen.

Die Finanzierung

Sofern du in einem Land des Schengen Raumes deinen Austausch machst, steht dir die Förderung des Erasmus+ Programms zur Verfügung. Hier bekommst du sehr unkompliziert bis zu 600 Euro monatlicher Förderung, die du nicht zurückzahlen musst, sofern du das Auslandssemester beendest. Darüber hinaus gibt es (auch für Studierende, die u.U. keinen regulären BAföG-Anspruch haben), die Möglichkeit, AuslandsBAföG zu beantragen.

Die Unterkunft

Die Suche eine Unterkunft war für mich persönlich die größte Herausforderung. In vielen Ländern gibt es günstige Studierendenwohnheime – auf diese muss man jedoch idR recht weit im Voraus bewerben. Andernfalls lohnt es sich sehr, auf dem landestypischen Pendant zu ebay (in Schweden zB Blocket.se) nach Wohnungsanzeigen zu suchen. Ich selbst habe so in Malmö ein Zimmer mitsamt Klavier in einer wunderschönen Altbauwohnung gefunden. Du kannst dich auch auf den Sozialen Medien umhören, ob es noch weitere Wohnungsangebote gibt. In Schweden bieten zB die Studierendenvereine (sog. Nations) häufig erschwingliche Zimmer an – es lohnt sehr, sich ein wenig umzuhören.

Falls du dennoch nichts findest: Keine Panik! Ich kenne einige KommilitonInnen, die sich zunächst in einer Jugendherberge eingemietet haben und dann vor Ort nach einer Unterkunft gesucht haben – auch sie sind schnell fündig geworden. Sobald du die ersten Kontakte im neuen Land geknüpft hast, öffnen sich schnell weitere (Wohnungs-)Türen.

Die Sprache

Ob du die Landessprache im Voraus lernst, hängt von verschiedenen Bedingungen ab. Für die Vorlesungen bestehen häufig feste Anforderungen an das Sprachniveau. Dein Englisch aus der Schule wird hier im Regelfall genügen, um englische Kurse zu besuchen. Bei fremdsprachigen Kursen, sieht es schon anders aus. Sprichst du also (nachweislich) die Landessprache auf einem sehr hohen Niveau, kannst du ggf. auch Vorlesungen in der Sprache besuchen. Falls du noch keine Kenntnisse der Sprache hast, ist dies auch kein Problem – die meisten Unis bieten kostenlose Sprach- und Crashkurse an. Diese sind nicht nur eine tolle Möglichkeit, ein paar Alltagsfloskeln zu lernen, sondern auch, andere Internationale Studierende kennenzulernen.

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Bewirb dich! – Alles, was du über ein Stipendium im Jurastudium wissen musst

Obwohl es in Deutschland eine Vielzahl an Stipendien gibt, trauen sich viele Studierende nicht, sich für die Förderungen zu bewerben. Das ist schade, denn tatsächlich gibt es viele Gründe, die dich für ein Stipendium qualifizieren könnten. In diesem Beitrag erklärt dir unsere Autorin Lea deshalb alles, was du rund ums Stipendium wissen musst – und warum auch du dich bewerben solltest.

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Die Vielfalt an möglichen Förderungen kann recht unübersichtlich sein, weshalb auch die Antworten auf die Fragen nicht einheitlich sind. Doch ArbeiterKind.de hat auf ihrer Webseite eine tolle Übersicht erarbeitet, sodass du dort gern weiter recherchieren und vertiefte Infos bekommen kannst.

Aber vorweg: 

Die Anforderung an Stipendiat/innen sind so unterschiedlich wie die Vielfalt an Stipendien selbst, sodass für (fast) jeden das passende dabei ist. Nicht nur die „Bildungselite“ hat Chancen auf ein Stipendium und meist schätzt man seine Leistung auch nicht objektiv zu 100% richtig ein (Stichwort “Impostersyndrom”, wozu ich dir auch Sophias Beitrag empfehle). Auf jeden Fall lohnt sich der Aufwand einer Bewerbung und häufig genug werden Personen gefördert, die damit vielleicht gar nicht ernsthaft gerechnet hatten.

I. Überblick: Was für Stipendien gibt es überhaupt?

Wie schon gesagt, gibt es unzählige verschiedene Arten von Stipendien. Ich habe dir ein paar Beispiele nach den grob wichtigsten Kategorien sortiert und aufgelistet. 

1. Politisch geprägte Begabtenförderungswerke

Die Begabtenförderungswerke, von denen es 13 gibt, sind staatlich anerkannt und werden vom BMBF (Bundesministerium für Bildung und Forschung) finanziell unterstützt. Sie fördern leistungsstarke, engagierte und gesellschaftlich interessierte Studierende. Diese gehören übrigens nicht, wie häufig angenommen, zu einer Partei, sondern sind lediglich parteinah.

Dazu gehören z.B.:

2. Konfessionell geprägte Begabtenförderungswerke

Konfessionell geprägte Begabtenförderungswerke sind solche, deren Träger oft von einer Religionsgemeinschaft oder einem ihr nahestehenden Verein getragen wird. Eine Pflicht zur Religionszugehörigkeit besteht jedoch nicht. Auch hier erfolgt eine finanzielle Unterstützung durch das BMBF.

Dies sind u.a.: 

3. Unabhängige, nicht-politisch gebundene Förderwerke

Diese Organisationen fördern unabhängig von politischer oder konfessioneller Zugehörigkeit. Manche richten sich u.a. speziell an ErstakademikerInnen oder Studierende mit bestimmten sozialen Hintergründen.

Dazu gehören:

4. Internationale Programme und Auslandsstipendien

Passend zugeschnitten für Auslandsaufenthalte kommen folgende Förderungen in Betracht:

5. Regionale und private Stiftungen

Daneben gibt es noch an die 2000 regionale und private Stiftungen, nach denen du mit etwas Fleiß unter myStipendium.de suchen kannst.

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II. Vorteile – Was bringt dir ein Stipendium?

Bewerbung und Auswahlverfahren können (müssen aber definitiv nicht!) aufwendig sein. Umso wichtiger ist es, die Vorteile, die ein Stipendium mit sich bringt, nicht aus den Augen zu verlieren. Diese sind u.a.:

  1. Finanzielle Entlastung
  1. Networking
  • mit Förderern
  • und anderen Stipendiaten
  1. Zugang zu Förderangeboten
  • Studienkolleg/innen (teils Vernetzung für spätere Dissertation oder Jobangebote)
  • Praktikumsstellen wie (Traineeships in Großkanzleien die zu Jobangeboten führen können)
  1. positives Hervorstechen auf dem Lebenslauf
  1. kleiner Ego-Schmeichler

III. Die Bewerbung – Jetzt geht’s los!

Wie die Bewerbung konkret abläuft, hängt von dem Stipendium ab, auf das du dich bewerben möchtest. Nähere Infos findest du auf der einschlägigen Webseite oder du lässt dich beraten bei z.B. deinem Studierendenwerk oder spezialisierten Vereinen wie ArbeiterKind.de.

Ich selbst habe nur Erfahrungen mit dem Deutschlandstipendium, deshalb erkläre ich den Ablauf einmal daran exemplarisch. So bekommst du einen groben Eindruck, was von dir erwartet werden kann.

Beim Deutschlandstipendium erfolgt die Bewerbung durch Eigeninitiative (anders bei z.B. der Studienstiftung des deutschen Volkes, bei dem du durch einen Hochschullehrenden vorgeschlagen werden musst). Jede Uni legt selbst das Zeitrahmen für die Einreichung der Bewerbung fest. Dies tust du i.d.R. über ein offizielles Bewerbungsportal, das je nach Uni ca. sechs Wochen geöffnet ist. Dieses enthält mehrere Seite durch die du dich durchklickst und die entsprechenden Infos einträgst wie Studiengang, Semesteranzahl, Kontakt- und Kontodaten. 

Auch kannst du z.B. angeben, ob du Erstakademiker/in bist, dich um pflegebedürftige Angehörige kümmerst oder mit Kind(ern) studierst. Zudem wird auch ehrenamtliches Engagement berücksichtigt. Dabei wird – überspitzt ausgedrückt – meiner Erfahrung nach nicht erwartet, dass du mehr Zeit beim Ehrenamt, als mit Studieren verbringst. Auch ein paar Stunden im Monat reichen aus, also liste am besten alles auf und sei nicht zu bescheiden.

Herzstück, und damit auch am zeitintensivsten, ist ein Motivationsschreiben von maximal zwei Seiten. Dabei ist deine Kreativität gefragt. Das Auswahlkomitee möchte keine Wiederholung deines Lebenslaufes oder einen abgedroschenen Standardtext lesen.

Als kleine Denkanstöße könntest du stattdessen über Folgendes schreiben:

  • Was macht dich aus?
  • Wieso hast du dich für Jura entschieden?
  • Welche Vorteile würde dir persönlich das Stipendium bringen (mehr Zeit für Ehrenämter; Finanzierung von Auslandspraktika; vertiefter Fokus aufs Studium durch finanzielle Entlastung; etc.)

Die Möglichkeiten sind quasi endlos, Hauptsache du vermittelst einen Eindruck davon, wer du bist und wieso DU das Stipendium bekommen solltest.

Nach Einreichung der Bewerbung über das Portal und Unterzeichnung inkl. Abgabe der Bewerbungsvereinbarung innerhalb der Ausschlussfrist, wartest du bis zur Sitzung der Auswahlkommission für die Vergabe der Stipendien. Den Termin findest du meist auf der Webseite deiner Uni. Ein paar Tage später hast du dann entweder den Bewilligungsbescheid oder eine Absage im Briefkasten. Meist bekommst du die Zusage dann nochmal per Mail. 

IV. Fazit – Lohnt es sich?

Ein Stipendium bietet dir viele Vorteile für (zumindest beim Deutschlandstipendium) recht geringen Aufwand. Stell dir einfach einmal kurz vor, dass du jeden Monat lang einige hundert Euro als Förderung bekommst, die du nicht zurückzahlen musst. Stell dir noch dazu vor, dass du regelmäßig zu Vorträgen oder Netzwerk-Treffen eingeladen wirst, bei denen du spannende Leute triffst. Klingt das nicht gut?

Hinzu kommt, dass die Auswahlkriterien vielfältig sind und vor allem nicht nur die Leistungsstärksten gefördert werden, sondern auch besondere persönliche Belastungen und Engagement belohnt werden.

Daher trau dich unbedingt eine Bewerbung zu schreiben, denn du hast viel zu “gewinnen” und im Verhältnis dazu wenig zu verlieren.

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In 7 Schritten zu deiner juristischen Publikation

Hast du schon mal eine Musterklausur in einer juristischen Zeitschrift gelesen und gedacht, wie kommen die Autoren eigentlich zu einer Veröffentlichung? Und kann ich als Studi eigentlich auch schon publizieren?

Im Folgenden beschreibe ich dir in 7 einfachen Schritten, wie du zu deiner ersten juristischen Publikation kommen kannst.

1. Überlegung zur Form deines Beitrags

Der erste Schritt ist klingt vermutlich recht banal, doch es gibt eine Fülle an Formaten, die sich für eine juristische Publikation eignen. Den wohl leichtesten Einstieg für eine erste Publikation – mit dem geringsten zusätzlich Arbeitsaufwand – bieten überdurchschnittliche Klausuren und Hausarbeiten, wobei jedoch leider nicht selten nur die Besten eines Durchgangs in Betracht kommen.

Darüber hinaus bieten sich auch Seminararbeiten gut an, da diese bereits geschrieben sind und “nur noch” angepasst werden müssen, eine wochenlange Literaturrecherche aber wegfällt.

Zudem gibt es weiter Kategorien wie wissenschaftliche Artikel oder Erfahrungsberichte über z.B. Moot Coorts.

Tipp: Für Klausuren und Hausarbeiten liegen die Urheberrechte für den Sachverhalt typischerweise beim jeweiligen Lehrstuhl, weshalb du die Einwilligung zur Veröffentlichung brauchst. Vergiss daher nicht, beim jeweiligen Urheber nachzufragen, ob der Publikation zugestimmt wird.

2. Wahl des “Orts” der Publikation

Durch unzählige Hausarbeiten, Klausurvorbereitungen und sonstige Recherchen sind die typischen juristischen Ausbildungszeitschriften wie JuS, JA, NJW etc. uns allen nur allzu gut bekannt. Doch für Studis und ggf. auch Wissenschaftliche Mitarbeitende gibt es die Alternative der studentischen Rechtszeitschriften. Von diesen gibt es eine ganze Fülle mit unterschiedlichen Anforderungen , die du meist im sog. Autorenleitfaden (oder mit ähnlicher Bezeichnung) auf der jeweiligen Webseite finden kannst. Kriterien für deine Wahl können sein:

  • Notenanforderung
  • Anzahl maximaler Zeichensetzung
  • Renomee der Zeitschrift
  • thematische Vorgaben
  • voraussichtlich zu investierender Arbeitsaufwand (kürzen; Ergänzung von Fußnoten)

Auswahl einiger studentischer Zeitschriften:

3. Einreichung des Beitrages

Hast du dich bzgl. der ersten beiden Schritte entschieden, schreibst du nun eine nett formulierte Mail an die jeweilige Redaktion an die dafür vorgesehene Mailadresse. Dabei muss die Formulierung nach meiner Erfahrung nicht übermäßig förmlich ausfallen, immerhin werden die Redaktionen von Studis bzw. WissMits betrieben, sodass auch meist direkt geduzt werden kann. Am besten stellst du dich kurz vor, beschreibst was du zur Einreichung anbietest und hängst die Datei und ggf. im Anhang an.

Zeitlich bist du nicht zwingend gebunden, einige Zeitschriften haben jedoch sog. Call for Papers, d.h. eine Aufforderung zur Einreichung bis zu einem bestimmten Zeitpunkt damit dein Beitrag für die Veröffentlichung in einer konkreten Ausgabe berücksichtigt wird.

Bei der Einreichung wird nicht zwingend direkt erwartet, dass dein Beitrag an den Autorenleitfaden angepasst ist – insbesondere nicht falls großer Änderungsbedarf besteht z.B. durch Einfügung oder Anpassung von Fußnoten. Um jedoch zu zeigen, dass du gesehen hast, dass dieser Arbeitsaufwand noch auf dich zukommt, kannst darauf hinweisen, dass du nach Annahme des Beitrages zur Veröffentlichung gern die nötigen Änderungen vornehmen wirst.

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4. Daumen drücken und Warten

Der nächste Schritt liegt leider nicht in deiner Hand, sondern in der der Redaktion und kann mal mehr, mal weniger nervenaufreibend sein.

So individuell wie die Anforderungen der unterschiedlichen Zeitschriften sind, genauso verschieden verläuft auf der Auswahlprozess. Teils kann eine Rückmeldungen innerhalb von Tage kommen, teils dauerte es auch Wochen oder gar Monate bis eine endgültige Entscheidung zur Annahme oder Ablehnung getroffen wird. Das kann unter anderem dran liegen, dass innerhalb der Redaktion Beiträge erst zur Anonymisierung vereinheitlicht werden, mehrere Auswahlphasen durchlaufen oder dem wissenschaftlichen Beirat übergeben werden müssen.

Tipp: Frag am besten bereits nach dem weiteren Ablauf und einer ungefähren Einschätzung, wann du zeitlich mit einer Rückmeldung rechnen kannst.

Kommt dann (endlich) die Rückmeldung von der Redaktion können zwei Dinge passieren: entweder du bekommst eine Zusage (weiter gehts mit Schritt 5) oder aber eine Ablehnung. Letzteres ist erstmal enttäuschend, aber bei der begrenzten Seitenanzahl einer Ausgabe oder dem persönlichen Empfinden der Redaktion, welcher Beitrag als publikationsfähig angesehen wird, nichts ungewöhnliches. Versuche eine Ablehnung nicht allzu persönlich zu nehmen, sondern trau dich einfach deinen Beitrag noch bei anderen Zeitschriften einzureichen. Hartnäckigkeit zahlt sich häufig genug aus, was ich aus eigener Erfahrung bestätigen kann.

5. Anpassung deines Beitrags

Spätestens wenn du die Bestätigung zur Annahme deines Beitrages für die Veröffentlichung erhalten hast, solltest bzw. musst du sogar die Anpassung an die Vorgaben des Autorenleitfadens vornehmen. Dazu wirst du typischerweise auch nochmal von der Redaktion aufgefordert, teils mit Fristsetzung.

Hier ist wichtig zu wissen, dass der Arbeitsaufwand nicht unterschätzt werden darf. Hast du beispielsweise eine handschriftliche Klausur aus eine deiner Übungen eingereicht, fällt es in deinen Aufgabenbereich die Klausur abzutippen, soweit eine KI das nicht sogar schon übernehmen kann. Auch kann es dir passieren, dass du die Klausur mit Fußnoten versehen musst, wie das bei einer Hausarbeit erwartet wird und das kann schon einmal dauern, bis du die passende Quelle zu einer Aussage findest, die dir im Klausurstress eingefallen ist.

Gleiches gilt für Hausarbeits- und Seminararbeitsquellen die ggf. umformatiert werden müssen.

Diesen Arbeitsaufwand solltest du auf jeden Fall mit einplanen, trau dich aber auch um eine Fristverlängerung zu bitten, falls die Frist für dich zu kurz gesetzt sein sollte.

6. Druckfahnen absegnen

Hast du den angepassten Beitrag wieder der Redaktion zugesendet, nimmt diese jetzt den Feinschliff wie die Formatierung und letzte Kontrollen vor.

Teils werden dir, aber nicht von jeder Zeitschrift, sogenannte Druckfahnen zugeschickt. Das ist eine vorläufige Setzung wie der Text abgedruckt aussehen wird zur Korrektur, sodass du ein letztes Mal die Möglichkeit hast, deinen Beitrag zu kontrollieren und final zur Veröffentlichung abzusegnen.

7. Beitrag in den Händen halten und freuen

Nun wird der Beitrag nur noch gedruckt und vertrieben – meist sogar auch online – und du kannst deine Publikation nun stolz in den Händen halten.

Zudem schadet es auch nicht, die Veröffentlichung in deinen Lebenslauf mit aufzunehmen und dich bei künftigen Bewerbungen von der Masse an Bewerbern abzuheben, denn nach dem ganzen beschriebenen Prozedere hast du auf jeden Fall einmal mehr – neben den Studium als solchen – bewiesen, dass du ausdauernd und zielstrebig bist.

Im besten Fall hast du sogar noch etwas Geld verdient z.B. durch Preisgelder wie Der Jurist in Kooperation mit Noerr anbietet oder deine Veröffentlichung ist bei Juris zu finden, wie z.B. die Beiträge der StudZR.

Fazit

Der Weg zur Publikation kann lang sein, doch bietet spannende Eindrücke in den Ablauf eines Redaktionsprozesses und ist vielleicht sogar deiner erster Schritt auf dem Weg deiner wissenschaftlichen Karriere.

Die 7 Schritte haben dir hoffentlich gezeigt, dass auch du bald deine erste Veröffentlichung – auch schon als Studi – in den Händen halten kannst!

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Alles was du über Reisen im Jurastudium wissen musst

Hast du Angst, dass deine Reiseleidenschaft im Jurastudium zu kurz kommt? Mir ging es zu Beginn des Studiums genau so – dabei ist es ein absoluter Irrglaube, dass man im Jurastudium keine Zeit für Urlaub und Reisen hat.

In diesem Post erkläre ich dir, wie ich meine (durchaus großen) Reisen im Studium geplant und finanziert habe.

Ist im Jurastudium Zeit für Reisen? Hat man im Jurastudium überhaupt Zeit, zu reisen oder Urlaub zu machen? Die Antwort darauf ist ein ganz klares JA.*

Ich kann dir das auch ganz einfach vorrechnen. Die Semesterferien – entschuldige, ich meine natürlich die vorlesungsfreie Zeit – geht im Sommer durchschnittlich drei Monate. Wer einen Monat Hausarbeit schreibt, dann einen Monat ein Praktikum absolviert, hat danach theoretisch also noch einen ganzen Monat zum Reisen.

Die Variablen sind hier natürlich austauschbar – und einen Monat lang zu reisen ist auch ganz schön viel, aber ich denke, du verstehst, worauf ich hinaus will.

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Planung ist das halbe Studium

Wie immer im Studium ist gute Vorbereitung hier alles. Es lohnt sich, schon früh im Studium festzulegen, welche Semesterferien eher arbeitsintensiv für dich werden und in welchen du Urlaub oder gar längere Reisen planst. Während sich Kurztrips sehr spontan unterbringen lassen, zahlt es sich aus, bei mehrwöchigen Reisen schon ein halbes Jahr mit der Planung anzufangen – nicht, dass dir kurz vor deiner Abreise einfällt, dass du ja eigentlich eine wichtige Prüfung zu absolvieren hast.

Wie finanziert man Reisen im Studium? Reisen ist bekanntlich teuer – und Studierende verfügen bekanntlich selten über viel Geld. Aber auch hier gibt es natürlich einige Stellschrauben.

  • Plane deine Reisen früh und spare über einen langen Zeitraum monatlich kleine Summen.
  • Wenn du während des Semesterzeit keine Kapazitäten für einen Nebenjob hast, arbeite einige Wochen am Stück in den Semesterferien (aber pass auf, dass du nicht zu viel verdienst und Ärger mit der Krankenkasse/ dem Steuerfreibetrag bekommst)
  • Komme bei Freunden, Familie oder Bekannten unter, um dir zumindest zwischenzeitlich Geld für eine Unterkunft zu sparen.
  • Falls du es dir zutraust, probiere kostenlose Reisemöglichkeiten wie couchsurfing oder workaway. Das ist auch eine tolle Gelegenheit, neue Leute kennenzulernen.

Wovon ich abraten würde: Workation. Bei mir stellen sich die Nackenhaare auf, wenn ich das Wort höre. Die Idee, die einzig freie Zeit im Jahr noch mit Arbeit zu füllen ist doch ein Zeichen dafür, wie lange wir schon in einem Produktivitätshamsterrad laufen. Ich schweife ab. Also: wenn du nicht gerade ein unglaublich erfolgreiches Startup gegründet hast, was ohne deine Arbeit in zwei Wochen den Bach herunter geht, oder du in der Examensvorbereitung bist und täglich ein paar Karteikarten wiederholst – dann bitte lass Urlaub Urlaub sein. Nutze die Zeit zum Chillen und Auftanken. Es fördert sogar nachweislich das Konzentrationsvermögen, längere Zeit mal nichts zu tun.

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Jurastudium genießen – geht das überhaupt?

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Ein Plädoyer, das Studium nach den eigenen Wünschen zu gestalten

Um ein Haar hätte ich vor ein paar Jahren das Jurastudium nicht begonnen. Denn unter allen Jura-Klischees hält sich dieses wohl am hartnäckigsten: Wer Jura studiert, gibt sein Privatleben auf.

Jetzt, nachdem ich die universitäre Ausbildung zum Großteil hinter mich gebracht habe, kann ich sagen: das ist Quatsch. Das Jurastudium war (bisher) eine der schönsten Zeiten meines Lebens. Weder war ich chronisch gestresst, noch musste ich Sport, Hobbies und Freundschaften aufgeben – im Gegenteil.

(Kleiner Disclaimer: Meine Erfahrungen beziehen sich noch nicht auf die Examensvorbereitung, diese ist sicherlich um einiges fordernder…)

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Das Studium ist das, was du draus machst

Natürlich möchte ich das Studium nicht verklärt darstellen. Es gibt harte Prüfungsphasen, Rückschläge, wenig „freie“ Semesterferien und im allgemeinen einiges, wann man an Ablauf und Struktur bemängeln kann. Trotzdem konnte ich viel Zeit meines Studiums genießen und bin zu dem Schluss gekommen: Das Jurastudium ist das, was du daraus machst.

Das Studium nach deinen Anforderungen gestalten

Das tolle an Jura ist nämlich, dass du viele Aspekte deines Studienverlaufs selbst einteilen kannst.

1. Die Dauer Du kannst kurz und intensiv studieren und viele Prüfungen so schnell wie möglich hinter dich bringen. Oder aber einige Umwege gehen, ein Auslandssemester machen, wenige Vorlesungen im Semester besuchen und dir Zeit lassen.

2. Fachliche Ausrichtung Du wusstest schon immer, dass du StrafverteidigerIn werden möchtest? Dann wähle deine Praktika und deinen Schwerpunkt so, dass du schon einige Erfahrungen für deinen Traumberuf sammeln kannst. Vielleicht findest du ja auch einen Nebenjob bei einer Strafrechtskanzlei oder kannst ehrenamtlich Gefängnisinsassen unterstützen. Auf jeden Fall kannst du bereits während deines Studiums eine fachliche Richtung einschlagen.

3. Freizeitgestaltung Trotz vieler Vorlesungen und Prüfungen bleibt mit einem guten Zeitmanagement auch im Studium noch Zeit für Hobbies, Nebenjob und Freunde. Außerdem gibt es an den meisten Unis spannende Angebote für juristische Nebenaktivitäten wie Moot Courts, Rechtsberatung, Debattierclubs, Jura-Zeitungen und vieles mehr…

Meine Erfahrungen

Ich habe einen Mittelweg gewählt. Vorlesungen und Prüfungen habe ich innerhalb der Regelstudienzeit besucht bzw. absolviert.

Meine Lernaktivität lässt sich in intensive und weniger intensive Phasen einteilen. Einige Wochen vor Klausuren und Hausarbeiten hatte ich ein relativ strammes Lern- und Arbeitsprogramm, in das ich nach wie vor Zeit für Hobbies und Freunde einplante, aber den ein oder anderen Abstrich machte. In der übrigen Zeit pendelte es sich auf ein entspanntes Pensum ein, bei dem ich ein paar Vorlesungen besuchte und das ein oder andere las – mehr nicht.

Schon zu Beginn meines Studiums war mir klar, dass ich auch eine Zeit lang im Ausland studieren möchte. – Die beste Entscheidung überhaupt. Ich ging für ein halbes Jahr nach Schweden, wo ich nicht nur einiges lernte, sondern auch wundervolle neue Freundschaften schließen konnte und Land und Leute besser kennenlernte.

Außerdem absolvierte ich Praktika in Bereichen, die mich wirklich interessierten. Dadurch war ich nicht nur besonders motiviert, sondern hatte auch Spaß an der Arbeit und nicht das Gefühl, meine Zeit absitzen zu müssen.

Zu guter Letzt habe ich auch proaktiv dafür gesorgt, dass das Studium mein Privatleben nicht einnimmt. Dafür habe ich Urlaube, freie Tage, Zeit für Freunde und Hobbies fest eingeplant und konnte guten Gewissens abschalten.

Wie stehst du zu dem Thema? Hinterlass uns gerne einen Kommentar. Wenn dir der Beitrag gefallen hat, folge uns doch hier und auf Instagram @goldwaage.jura.

Interview: Aurelio Diamanti von DisrUPt Law e.V.

Aurelio Diamanti ist Jurastudent in Heidelberg und hat sich schon zu Beginn seines Studiums für technische Innovationen im juristischen Bereich interessiert. Im Sommer 2020 gründete er den Verein DisrUPt Law e.V., um ein Angebot zu schaffen, bei dem sich Studierende zum Thema Legal Tech austauschen und weiterbilden können.

Wir haben mit ihm über Digitalisierung, die Gründung eines studentischen Vereins und die Zukunft des Rechts geredet.

Goldwaage: DisrUPt Law ist ein studentischer Verein, der sich mit Legal Tech beschäftigt. Was ist denn eigentlich Legal Tech? Aurelio: Legal Tech per se ist noch nicht richtig definiert. Wir schließen uns der gängigsten Definition an, dass es darum geht, juristische Arbeitsprozesse durch Nutzung der Digitalisierung und moderner Technologien zu rationalisieren und der Öffentlichkeit besser zugänglich zu machen.

Das kann so aussehen, dass ich als Anwalt die Digitalisierung nutze, um meine Dienstleistungen der Öffentlichkeit leichter zugänglich zu machen. Das geht zum Beispiel, indem ich einen Vertragsgenerator erstelle. Oder mithilfe von Chatbots, die MandantInnen nutzen können, um erste Fragen abzuklären und ein besseres Bild zu bekommen. Ein erfolgreiches Beispiel dafür ist FlightRight

Legal Tech kann auch so aussehen, dass eine Großkanzlei große Mengen an Vertragsdaten analysiert, um die besten Klauseln für künftige Verträge zu finden. Legal Tech ist also die Digitalisierung der juristischen Arbeit selber.

Wie bist du darauf gekommen, den Verein zu gründen? Ich habe schon früh im Studium gemerkt, dass Apps und ein gewisses Verständnis von Technik den Studienalltag unheimlich vereinfachen können. So habe ich schon 2019 Kommilitonen gezeigt, wie man digital lernen kann, zum Beispiel mit digitalen Karteikarten. Zeitgleich war ich bei einem Legal Tech Start-Up in in Heidelberg für ein Praktikum. Dort habe ich sehr viel zu Legal Tech mitbekommen, da auch der Gründer sehr aktiv in der Szene ist. Insgesamt habe ich gemerkt, dass im Bereich der Digitalisierung allgemein und im Legal Tech-Bereich sehr viel passiert.

Die Digitalisierung birgt viel Potenzial für Studierende: Sowohl für das Studium als auch für die beruflich Zukunft. Aber es gibt im juristischen Studium eigentlich kaum etwas dazu.

Im Februar 2020 habe ich dann gesehen, dass es Legal Tech Initiativen an anderen Unis gibt. Da dachten einige Kommilitonen und ich: warum nehmen wir das als Studierende nicht einfach selbst in die Hand und schaffen einen Rahmen, in dem sich Jurastudierende mit der Digitalisierung auseinandersetzen können?

Was genau macht ihr bei DisrUPt law? DisrUPt law ist eine Vereinigung von Studierenden jeglichen Wissenstands im Bereich Digitalisierung, die selber mehr über die Digitalsierung (des Rechts) lernen wollen, erlangtes Wissen schon im Studium anwenden möchten und andere Studierende für die Themen der Zukunft begeistern möchten. Es war von Anfang an klar, dass wir sowohl Leute abholen wollen, die schon viel Wissen mitbringen wollen, als auch Leute, die gar kein Hintergrundwissen mitbringen. 

Dort können Studenten sich einerseits fachlich mit der Materie der Digitalisierung im Recht allgemein auseinandersetzen, aber auch mit der sich verändernden Rechtspraxis, in der sich die Sachverhalte mehr und mehr ändern. Vor allem wollen wir durch Veranstaltungen Studierenden die Möglichkeit geben, sich mit der Digitalisierung und Legal Tech auseinander zu setzen und sich in dem Bereich aktiv weiterzubilden. 

Hierdurch schließen wir die Lücke, die momentan zwischen juristischer Praxis und einer immer digitaler werdender Gesellschaft auf der einen Seite und der juristischen Ausbildung auf der anderen Seite besteht. Denn durch disrUPt können (Jura-)Studierende sich schon im Studium in der Digitalisierung des Rechts weiterbilden, ohne irgendwo Mitglied sein zu müssen oder Geld zu bezahlen.

Ihr sitzt in Heidelberg. Kann man bei euch auch mitmachen, wenn man woanders studiert?  Der Stamm und die meisten Mitglieder sitzen in Heidelberg. Aber wir arbeiten digital, einige unserer Mitglieder sind derzeit auch im Ausland oder leben außerhalb von Heidelberg. Deshalb ist unser Credo: Jeder in ganz Deutschland kann mitmachen. Das geht ja dank der Digitalisierung. Wir haben vereinzelt Präsenzveranstaltungen, bei denen wir versuchen, dass die Mitglieder von außerhalb in Heidelberg untergebracht werden. Wir sehen das als Bereicherung, dass Mitglieder dabei sind, die nicht aus Heidelberg kommen. Hierdurch können alle den eigenen Horizont erweitern.

Wo siehst du DisrUPt law in der Zukunft? Wir haben es in den letzten Jahren schon ganz gut etabliert, Wissen an Studierende heranzutragen. Ein Meilenstein war unsere erste “Akademie” mit dem Oberthema “Alternative Karrierewege für Juristen und Juristinnen”, bei der es verschiedenen Seminare gab, um tiefgreifendes Wissen im Bereich Unternehmertum, Gründung von (Legal Tech) Start-Ups und der Arbeit als Legal Engineer zu vermitteln. Im Zentrum stand die Frage, welche Möglichkeiten für Juristinnen außerhalb des klassischen Anwaltsberufes gibt. Die AbsolventInnen erhalten auch ein Zertifikat, auf dem die Experten, die wir eingeladen haben, die Teilnahme bestätigen.

Unser nächstes Ziel ist, neben der Wissensvermittlung – die kostenlos und für alle zugänglich bleiben soll – das Gelernte auch aktiv anzuwenden. Hier erarbeiten wir gerade ein Konzept mit Unterstützung aus der Praxis, von dem ich aber noch nicht zu viel berichten darf.

Und wo siehst du die Zukunft des Legal Techs Ich bin der Auffassung, dass wir noch ganz am Anfang sind, auch wenn Legal Tech sehr viele Fortschritte macht. Obwohl es schon viele Initiativen dazu deutschlandweit gibt, merkt man, diplomatisch ausgedrückt, eine gewisse Technologie-Ferne, die gerade noch im juristischen Studium und juristischen Berufen besteht. 

„Bisher merkt man die Tendenz noch sehr stark: Jurastudierende – Buch, Stift, Papier, andere Studierende – Laptop und moderne Apps.“

Aurelio Diamanti

Bisher merkt man die Tendenz noch sehr stark: Jurastudierende – Buch, Stift, Papier, andere Studentierende – Laptop und moderne Apps. Selbstverständlich bringen andere Studiengänge auch andere Herausforderungen als das Jurastudium mit sich, die technologischer Lösungen bedürfen. Aber auch der klassiche Jurastudierende kann von Technik profitieren. 

Deshalb sehe ich in den nächsten Jahren einen großen Mentalitätsshift, einfach durch die Möglichkeiten, die die Digitalisierung bringt. 

Dazu kommt eine gewisse Öffnung in der Rechtsausbildung, indem zum Beispiel mehr Materialien gut zugänglich sind. Dadurch wird das Rechtswissen der Allgemeinheit und auch den Studierenden besser zugänglich, was ich sehr begrüße. Aber ich sehe auch eine große Entwicklung, dass schon existierende Rechtspraktiker sich sehr viel weiterbilden müssen, um die komplexen Probleme der Zukunft zu verstehen. Um zum Beispiel künstliche Intelligenz, Blockchain und alles was damit einhergeht zu verstehen, reicht es nicht nur, Grundlagenwissen zu haben. Dafür wird es Juristen brauchen, die sich tief mit Technologie auskennen und einerseits das Recht anwenden können und andererseits das Recht schaffen können, um den Herausforderungen einer digitalen Gesellschaft gerecht zu werden. 

Auch im Rechtsmarkt sehe ich einiges an Wandel. Aus meiner subjektiven Perspektive gibt es eine junge Generation an heranwachsenden AbsolventInnen, die einen gewissen Schwung in die Praxis bringen werden. 

Zusammenfassend sehe ich einen ganz großen Transformationsprozess in unsere Gesellschaft und auch speziell im juristischen Bereich. Und dieser Transformationsprozess birgt natürlich für jeden Jurastudierenden eine Chance. Deshalb würde ich auch jeden Jurastudierenden ermutigen, sich mehr mit Technologie und Digitalem auseinandersetzen.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei Aurelio für das spannende Interview. Mehr zu DisrUpt Law findet ihr auf der Website und auf Instagram @disrupt_law.

Planlos? Wie du ab dem ersten Semester den Durchblick behältst

Das erste Semester ist für alle ein Sprung ins kalte Wasser. In diesem Beitrag möchte ich dir meinen Nummer eins Tipp verraten, der mich bisher reibungslos durch das Studium gebracht hat: Plane dein Studium!

1.Warum solltest du dein Studium planen? Es gibt in meinen Augen drei Hauptgründe, sich bereits früh mit der Planung des Studiums zu befassen. 

Du bekommst erstens einen richtig guten Überblick, was dich in den nächsten Jahren so erwartet.

Zweitens hilft ein Plan bei der Einhaltung von Fristen. Viele Praktika und Auslandssemester erfordern eine recht lange Vorbereitungszeit. Mit einem Plan vergisst du diese nicht.

Der dritte Vorteil: Du hast immer dein nächstes Ziel vor Augen. Statt überwältigt davon zu sein, was du noch alles unter einen Hut bringen musst, kannst du viele To-Dos ganz entspannt auf die späteren Semester vertagen. So bist du mit voller Konzentration im Hier und Jetzt.

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2. Wie solltest du bei der Planung vorgehen?  Generell gilt: Der Plan im ersten Semester ist natürlich nicht in den Stein gemeißelt und wird sich mit großer Wahrscheinlichkeit noch einmal ändern. Das ist auch gut so, denn viele Möglichkeiten werden sich erst im Verlauf deines Studiums ergeben. Vielmehr soll dir der Plan dabei helfen, nicht blindlings ins Studium zu stolpern und am Ende womöglich wichtige Fristen etc. zu verpassen. 

Ich persönlich habe meinen Studienverlauf bisher immer so geplant: 

a) Orientiere dich am Musterstudienplan Zuerst kannst du dir den Musterstudienplan der Uni ausdrucken. Diesen findest du auf der Website der juristischen Fakultät deiner Uni. Nicht erschrecken: Diese Pläne sind meistens sehr ehrgeizig angelegt und stopfen den gesamten Stoff in sechs Semester. Du musst dich nicht immer daran halten; bis zur Zwischenprüfung würde ich diesen Plan jedoch ziemlich strikt befolgen. 

Dem Plan kannst du entnehmen, welche Fächer du ungefähr in welchem Semester belegen solltest und wann du welche Prüfungsleistungen erbringen musst. 

b) Entwirf deinen optimalen Studienverlauf Überlege dir zunächst grundlegend, wie du dir dein Wunschstudium vorstellst. Möchtest du in wenigen Semestern und ohne große Umschweife zum Ziel? Oder möchtest du viel erleben, ins Ausland gehen, dich studentisch engagieren,…?  Hier gibt es selbstverständlich weder richtig noch falsch – es kommt allein auf deine Vorstellung eines gelungenen Studiums an. 

c) Individualisiere deinen Musterstudienplan  Wenn du dir einen Überblick über den grundlegenden Aufbau gemacht hast, ist es Zeit, den Plan mit Leben zu befüllen. 

Folgende Faktoren kannst du dabei berücksichtigen 

  • Klausuren
  • Hausarbeiten
  • Praktika
  • Auslandsaufenthalte
  • Schwerpunktsemester
  • Nebenaktivitäten mit Jurabezug
  • Nebenjob

Nimm dir Zeit nach spannenden Aktivitäten, Praktika, Auslandssemestern, etc. zu recherchieren. So vermeidest du, zu spät auf tolle Angebote deiner Uni aufmerksam zu werden. Falls du dazu Inspirationen suchst, guck doch mal in unserer Rubrik Aktivitäten neben dem Studium vorbei.

Jetzt schnappst du dir deinen Musterstudienplan (oder malst dir einen eigenen) und notierst alle angestrebten Aktivitäten in die Zeile des jeweiligen Semesters.

Was du dabei beachten solltest: Deine Planung sollte sich auch auf die Semesterferien erstrecken. Das ist der Zeitpunkt, an dem Hausarbeiten geschrieben und Praktika absolviert werden müssen. 

Wenn du ausrechnen möchtest, wann du frühestens dein Examen schreiben möchtest, beachte, dass man sich in der Regel ca. ein Jahr darauf vorbereitet.

Besonders heiß umkämpfte Praktika und Auslandssemester haben oft einen Bewerbungszeitraum von einem Jahr im Voraus. Es hilft also, diese Frist auch mit in deinen Plan einzutragen.

Als Daumenregel würde ich dir empfehlen, pro Semester nicht mehr als eine Nebentätigkeit einzuplanen. So hast du trotzdem genug Freizeit.

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Mit „Model United Nations“ in New York – meine abenteuerlichste Studienerfahrung

Plötzlich stand ich im Hauptquartier der Vereinten Nationen in New York – und konnte mein Glück kaum fassen. Zusammen mit knapp 20 Delegierten meiner Uni hatte ich die Reise angetreten, um an der Internationalen MUN-Konferenz im Big Apple teilzunehmen und mit Studierenden aus aller Welt die Vereinten Nationen besser zu verstehen.

Aber von vorne.

Was ist Model United Nations?

Model United Nations (kurz MUN) ist ein Planspiel, bei dem sich SchülerInnen und StudentInnen treffen und die Arbeitsweise der Vereinten Nationen (UN) zu simulieren.

Dabei übernimmt jedes Team die Rolle eines Diplomaten bzw. einer Diplomatin aus einem anderem Mitgliedsland.

In meiner MUN-Zeit übernahm ich so z.B. einmal die Rolle einer Diplomatin aus Singapur und Ruanda.

Die Treffen von MUN gibt es weltweit. Dabei gibt es sowohl lokale Gruppen, beispielsweise von Partneruniversitäten in Deutschland, es gibt aber auch internationale Treffen, wie zum Beispiel das in New York, bei dem ich teilgenommen haben.

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Wie läuft Model United Nations ab?

Zu einem MUN Treffen gehört eine Menge Vorbereitung. In der Konferenz vertritt jedes Team ein Land. Das bedeutet, dass es sich in der Vorbereitung intensiv mit der politischen und wirtschaftlichen Lage sowie auch der Geschichte der Nation auseinandersetzt.

Neben der Recherche bereitet jedes Team außerdem Reden und Ideen für sogenannte „position Papers“ und Resolutionen vor, in denen die politischen Ideen und Forderungen des vertretenen Landes enthalten sind.

Auf den Konferenzen versuchen die Teams dann, diese Forderungen und Ideen einzubringen. Die Konferenzen sind den Arbeitsgruppen der Vereinten Nationen nachempfunden. So gibt es z.B. Konferenzen, die die Arbeitsweise des UN-Sicherheitsrates, oder bestimmter Komitees (ECOSOC, Ausschluss für Menschenrechte, …) nachempfinden.

Wie bereitet man sich vor?

In der Vorbereitung auf das große Treffen in New York war es an meiner Uni Pflicht, an zwei internen, kleineren Konferenzen teilzunehmen. Zusätzlich dazu fand jede Woche ein Seminar statt, bei dem die erforderlichen Grundkenntnisse vermittelt wurden. Da die Konferenzen originalgetreu auf Englisch stattfinden, wurden auch die Vorbereitungsseminare auf Englisch abgehalten.

Im Rahmen der Vorbereitung belegten wir außerdem einen kurzen Business-Englischkurs und bekamen regelmäßig kleine Hausaufgaben, in denen wir z.B. üben mussten, Resolutionen zu verfassen.

Tja. Und nach einem halben Jahr der Vorbereitung war es dann soweit. Das Team meiner Uni trat die Reise nach New York an. Während der Zeit der Konferenz schliefen wir alle in dem Hotel, in dem das Treffen abgehalten wurde. Im Voraus buchten einige von uns sich jedoch bereits ein Apartment, um die Chance zu nutzen und uns in der Stadt einige Tage umzusehen. Was folgte waren einige aufregende, abenteuerreiche Tage.

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Fazit

MUN ist eine unglaublich eindrückliche Erfahrung, die ich allen Studierenden ans Herz legen möchte.

Zwar ist der zeitliche Aufwand in der Vorbereitung nicht zu unterschätzen, aber er zahlt sich aus. Ich persönlich habe durch meine Teilnahme nicht nur meine Redegewandtheit, mein Business-Englisch und mein politisches Wissen enorm erweitert. Daneben habe ich die USA besucht, war zu Besuch im Hauptquartier der Vereinten Nationen, habe neue Menschen von überall auf der Welt kennengelernt (und einen nicht unbeachtlichen Preisnachlass für die Reise bekommen, die der Uni-Verein uns gewährte).

 Wie kannst du teilnehmen?

Der wohl einfachste Weg ist die Teilnahme über einen Studierendenverein. MUN-Vereine gibt es an so gut wie jeder Uni in Deutschland. Hier wirst du solide auf die Konferenzen vorbereitet und kannst dich auch noch nach deiner Teilnahme an einer internationalen Konferenz ehrenamtlich engagieren.

Die Seminare beginnen üblicherweise zum Wintersemester und sind im Regelfall offen für Studierende aus jedem Fach und jedem Semester (es ist also noch nicht zu spät für eine Teilnahme, selbst wenn du schon fortgeschritten im Studium bist).

Hast du selbst Erfahrungen mit MUN gesammelt? Berichte uns gerne davon auf Instagram @goldwaage.jura .

Endlich wissenschaftlich publizieren – Arbeit bei einer studentische Law Review

Ein Gastbeitrag von Robert Riep

Robert arbeitet seit einigen Semester für die juristische Zeitschrift „GreifRecht“ der Universität Greifswald. Wie er dazu gekommen ist und was genau er dort macht, schildert er in diesem Beitrag.

Für Menschen mit einem Interesse am wissenschaftlichen Arbeiten – meine persönliche Definition eines Akademikers bzw. einer Akademikerin – ist es vermutlich einer der größten Erfolge, eigene Erkenntnisse durch Veröffentlichung einem größeren Publikum zugänglich zu machen. In der Praxis ist die Hürde zu einem seriösen Medium jedoch regelmäßig nur für promovierte Personen zu nehmen. Genau hier stellen Law Reviews ein „Sprungbrett“ für fortgeschrittene Studierende dar.

Was ist eine studentische Law Review?

Als Autor neigt man gern zu einer Überschätzung der Bekanntheit des eigenen Mediums. Im Fall der GreifRecht erreichen wir mit einer Auflage von 700 Exemplaren wohl nicht einmal die Hälfte der Greifswalder Fachschaft. Deshalb vorweg: Studentische Law Reviews sind von Studierenden und wissenschaftlichen Mitarbeitenden herausgegebene Rechtszeitschriften. Die Inspiration dazu kam aus den amerikanischen Fakultäten und hat in den letzten 20 Jahren an einigen deutschen Fachschaften Fuß gefasst. Die Beiträge variieren bei den einzelnen Magazinen. Die GreifRecht beispielsweise setzt sich aus kurzen Hinweisen auf relevante Urteile und Aufsätze des letzten Semesters, professoralen Aufsätzen, guten studentischen Prüfungsleistungen und kurzen Anmerkungen der Redaktion zu prüfungsrelevanten Rechtsproblemen zusammen. Die fachliche Qualität studentischer Beiträge wird im Zweifelsfall von einem professoralen Beiratsmitglied sichergestellt.

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Bei der GreifRecht landete ich, als ich mich nach dem Erhalt meiner ersten zweistelligen Hausarbeit ermutigt fühlte, mir ein juristisches Hobby zu suchen. Auch wenn ich sehr gerne recherchiere, fiel es mir lange schwer, in meiner Freizeit weitere Aufsätze und Urteile zu lesen. Ich erhoffte mir, durch den Austausch mit Gleichgesinnten mehr Motivation zu finden. Nach einigem Suchen in der Fakultät traf ich dann auf unseren damaligen Vereinsvorsitzenden, einen wissenschaftlichen Mitarbeiter. Dieser lud mich auch direkt zur nächsten Redaktionssitzung ein.

Die GreifRecht heißt offiziell Greifswalder Halbjahresschrift für Rechtswissenschaft, d.h. sie erscheint einmal pro Semester. In der Regel läuft die Entstehung einer neuen Ausgabe folgendermaßen ab: Unsere Redaktionsleitung bemüht sich um professorale Ausätze und organisiert den Eingang studentischer Prüfungsleistungen. Natürlich steht es jedem Redaktionsmitglied frei, interessante Kontakte um die Zusendung juristischer Aufsätze zu bitten. So durften wir uns in der letzten Ausgabe über ein Grußwort der Justizministerin Mecklenburg Vorpommerns freuen.

Wie arbeitet eine Redaktion?

Die eigentliche Redaktionsarbeit beginnt dann zum Ende der Vorlesungszeit: Zum einen diskutieren wir in mehreren Sitzungen die eingegangenen Texte unter fachlichen Aspekten und der Relevanz für die Studierendenschaft. Per Mehrheitsbeschluss wird dann über einen Abdruck entschieden. Zudem werden folglich unter den Redaktionsmitgliedern die Redaktionsbeiträge, also Anmerkungen und Abstracts zu Urteilen und Aufsätzen, verteilt. Letzteres ist meist mit einer eingehenden Recherche zu den Veröffentlichungen des letzten Semesters in den bekannten juristischen Zeitschriften verbunden, von denen etwa je 15 Stück auf wenigen Zeilen beschrieben werden. Die gelungensten Abstracts werden am sog. „Abstract-Tag“ von der gesamten Redaktion ausgewählt.

Nachdem dann die Beiträge für das neue Heft beisammen sind, finden zwei Korrekturläufe der Texte statt. Ist dies getan, gehen die Beiträge an unseren Setzer, der die Zeitung im Druckformat zusammenstellt. Diese Fassung wird ebenfalls noch einmal in Teilen von einzelnen Redaktionsmitgliedern auf technische Fehler wie falsche Zeilenumbrüche oder verrutschte Fußnoten kontrolliert.

Wenn wir endlich das neue Heft gedruckt in den Händen halten, steht natürlich noch der Vertrieb an. Neben dem Greifswalder Buchhandel und unseren postalischen AbonnentInnen in ganz Deutschland verkaufen wir die meisten Hefte durch kurze Vorstellungen in den Übungen des neuen Semesters, welche uns die ProfessorInnen dankenswerterweise ermöglichen.

Wie kannst du mitmachen?

Aus meiner persönlichen Erfahrung kann ich sagen, dass sich die Reaktionsarbeit auf jeden Fall positiv auf die schriftlichen Fähigkeiten im Studium auswirkt. Der sperrige, für den juristischen Laien schwer zugängliche Ausdruck in der Rechtswissenschaft ist oft nicht unabdingbar. Und über mehr Klarheit in der Sprache freuen sich sicherlich nicht nur Studierende. Zudem bekommt man ein gutes Gefühl dafür, was von Korrigierenden gern gesehen wird und auch, wie man gute Seminararbeiten aufbaut. Damit einher geht ein guter Kontakt zu einigen wissenschaftlichen Mitarbeitenden, die einem auch den einen oder anderen guten Tipp für das Studium mitgeben können. Kurzum: Wer gerne schreibt und Lust hat, das eigene juristische Verständnis über den Pflichtstoff hinaus zu erweitern, kann in der Redaktion einer studentischen Rechtszeitschrift viele schöne Erfahrungen sammeln.

Sollte dieser kurze Einblick euer Interesse an Reaktionsarbeit geweckt haben, meldet euch gern bei redaktion@greifrecht.de! Wir freuen uns immer über neue Gesichter mit Interesse an der Entwicklung der Rechtswissenschaft.