Ein Roman von Bernhard Schlink [unbezahlte Werbung]
Diesen Monat habe ich ein etwas anderes Buch für den Legal Bookclub gelesen. „Der Vorleser“ beginnt zunächst mit einer verbotenen Liebe, entpuppt sich jedoch rasch als ernstes Werk, das sich auch mit den Schicksalen der Opfer und Täter des Nationalsozialismus auseinandersetzt.
Der Autor Bernhard Schlink analysiert als ehemaliger Richter und Professor für Öffentliches Recht, aber vor allem als sehr genauer Beobachter, einen NS-Prozess mit seinen emotionalen und juristischen Facetten.
„Daß einige wenige verurteilt und bestraft und daß wir, die nachfolgende Generation, in Entsetzen, Scham und Schuld verstummen würden – das sollte es sein?“
Bernhard Schlink über die Erinnerungskultur und den Generationenkonflikt

Am meisten fasziniert hat mich die ungewöhnlich tiefe und unerschütterliche Liebe des Protagonisten zu seiner Partnerin. Eine Verbindung, die sich keiner Zeit, keinem Ort und keiner Lebenslage beugt.
Insgesamt ist der Roman keine leichte Lektüre, aber eine, die zum Nachdenken anregt, an Verdrängtes erinnert und an Bestehendem zweifeln lässt.
„SA