Legal Bookclub: Gott

ein Theaterstück von Ferdinand von Schirach

Unsere liebe Freundin und erfolgreiche Studygrammerin Céline vom Instagram-Account @cc.and.law hat für uns eine Gastrezension zu „Gott“ von Ferdinand von Schirach verfasst. Wir freuen uns sehr darüber, ihre Gedanken mit euch teilen zu dürfen.

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Richard Gärtner, 78, ein körperlich und geistig gesunder Mann, will seit dem Tod seiner Frau nicht mehr weiterleben. Er verlangt nach einem Medikament, das ihn tötet. Mediziner, Juristen, Pfarrer, Ethiker, Politiker und Teile der Gesellschaft zweifeln, ob Ärzte ihm bei seinem Suizid helfen dürfen. Die Ethikkommission diskutiert den Fall.

Das 2020 erschienene Buch von Ferdinand von Schirach erinnert im ersten Moment an eines seiner bekanntesten Bücher: „Terror“. Auch „Gott“ ist in Form eines Theaterstücks verfasst, das den Leser sofort mitten in die Geschichte katapultiert. 

In der Geschichte wird vor dem Ethikrat die Frage eines assistieren Suizids thematisiert. Besonders geht es um die Frage, ob Mediziner und in gewisser Weise der Staat dazu verpflichtet sein sollen, Sterbewilligen bei deren freiwilligem Suizid zu helfen. 

Dabei werden aus staatsrechtlicher, medizinischer und religiöser Sicht verschiedene Aspekte und Argumente diskutiert. 

Das Ende des Buches ist ebenso wie „Terror“ sehr offen gestaltet und jeder Leser kann zu einem eigenen Ergebnis kommen. 

Besonders überzeugend wurde diese Spielart im TV-Experiment bei der Erstausstrahlung am 23. November 2020 umgesetzt, bei dem die Zuschauer selbst an der Entscheidung beteiligt wurden und die entscheidende Frage per Abstimmung entscheiden durften. 

Das Buch ist für jeden Jura-Studenten eine gute Möglichkeit, um neben dem kurzen Kapitel, in dem man die Sterbehilfe und den assistieren Suizid im Strafrecht behandelt, die Problematik noch aus anderen Perspektiven zu betrachten. Während man im Studium doch häufig schnell der herrschenden Meinung oder der Ansicht des Dozenten folgt und nicht die Zeit oder Motivation hat, jedes Thema tiefgehend zu recherchieren und sich damit auseinanderzusetzen, bekommt man hier einen Einblick, der sich nicht nur auf die juristische Sichtweise beschränkt. 

Aber auch für jeden Anderen ist dieses Buch von Schirach eine klare Empfehlung. Es erklärt die Problematik, die hinter dem assistieren Suizid steckt und vielen vielleicht gar nicht bewusst ist, wenn sie damit in ihrem Alltag nicht zu tun haben. Den ersten Kontakt haben viele dann meist über die Medien oder im privaten Umfeld und es ist in der Regel nicht mehr so einfach möglich, das Thema differenziert und unvoreingenommen zu betrachten. Dafür bietet sich dieses Buch sehr gut an.

Es liest sich angenehm und ist durch die Gestaltung als Theaterstück auch sehr prägnant und wird an keiner Stelle langatmig. Dadurch kann man es auch leicht an einem Abend durchlesen. 

Ergänzt wird es am Ende durch Aufsätze von drei Experten, die das Thema losgelöst von der Geschichte, die Schirach geschaffen hat, noch einmal erläutern. 

Insgesamt fand ich das Buch sehr gut und hab es an zwei Abenden durchgelesen! 

Beim Schreiben der Rezension habe ich dann erst herausgefunden, dass das Buch auch schon seit 2020 verfilmt ist und mir den Film direkt angesehenen und kann ihn auch als Ergänzung zum Buch empfehlen. Das Buch mochte ich tatsächlich lieber, weil ich teilweise das Gefühl hatte, dass der Film nicht so neutral wie das Buch gestaltet war und den Zuschauer mehr von einer bestimmten Position überzeugen möchte.

Leider habe ich nicht an dem TV-Experiment teilnehmen können, aber meinen Standpunkt zu dem Thema konnte ich trotzdem noch einmal überdenken und hatte interessante Einblicke.

Klausurtaktik: So bewahrst du einen kühlen Kopf

Mit der richtigen Strategie bestmögliche Ergebnisse erzielen (Teil 2/3)

In Teil 1 dieser Serie rund um eine gelungene Juraklausur haben wir uns damit beschäftigt, wie du dich optimal auf eine Klausur vorbereiten kannst. Heute soll es daher darum gehen, wie du die Klausur am besten schreibst. 

1.Die Zeit davor

Idealerweise sitzt du wach und aufmerksam, nicht aber panisch vor Angst oder komplett übermüdet von kurzfristigem Nachtlernen in der Klausur. Am Abend vor einer Klausur bietet es sich also an, früh schlafen zu gehen. Außerdem kannst du am Abend davor deine Tasche packen, um dir am nächsten Tag einige Minuten zu sparen. Im Regelfall benötigst du in der Klausur deine Gesetze, Klausurpapier und Schmierblätter, Stifte und deinen Studierendenausweis.

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2.In der Klausur selbst

Überlege dir zu Beginn deiner Klausur einen groben Zeitplan für die Bearbeitung. In den zweistündigen Anfängerklausuren habe ich mir meistens 30 Minuten Zeit für die Erstellung einer Lösungsskizze genommen und die übrigen 90 Minuten für die Verschriftlichung genutzt.

Ich persönlich bin in den ersten 30 Minuten immer wie folgt vorgegangen:

  1. Den Sachverhalt lesen, Probleme markieren und Stichworte an den Rand schreiben.
  2. Ordnung in meine ersten Überlegungen bringen und eine Lösungsskizze erstellen.
  3. Die Streitstände grob notieren und wichtige Fachwörter aufschreiben, damit ich sie im Eifer des Gefechtes nicht vergesse.
  4. Zuletzt überprüfe ich: Habe ich alle Beteiligten erwähnt? Habe ich alle Aufgaben beachtet (Rückseite!)? Waren bestimmte Dinge vielleicht gar nicht gefragt (ist durch die Fallfrage die Bearbeitung einer Person oder eines Deliktes ausgeschlossen?)

Diese Routine hat mir auch geholfen, nicht zu nervös zu werden und z.B. stressbedingte Fehler und Blackouts zu vermeiden. Denn ich wusste zu Beginn jeder Klausur ganz genau, was ich als erstes machen würde und war dadurch gelassener.

Dann ist es Zeit für die Ausformulierung. Hierbei gilt natürlich, möglichst sauber zu schreiben, die Seitenzahlen nicht zu vergessen und Formulierungen wie „da“, oder „weil“ unbedingt zu vermeiden.

Falls du einmal in Zeitnot geraten solltest, nutze die letzten Minuten deiner Bearbeitung noch, um stichpunktartig die übrigen Paragrafen zu prüfen. Viele Korrektoren lassen auch das in ihre Bewertung einfließen.

Es ist übrigens keine Schande, eine Klausur vorzeitig zu verlassen. Solltest du einmal früher mit der Bearbeitung fertig sein, oder merken, dass du eine bestimmte Klausur auf keinen Fall bestehen kannst, kannst du den Hörsaal einfach verlassen. Dir ist nicht damit geholfen, zwei Stunden lang auf ein leeres Blatt zu starren.

3.Nach der Klausur

Nach Abgabe der Klausur beginnt oft ein ebenfalls stressiger Part: Die Auswertung durch andere Studierende. Natürlich schadet es nicht, sich auszutauschen. Lass dich im Zweifel aber davon nicht nervös machen.

Relevanter ist die Besprechung mit dem Professor, zu der ich stets empfehlen würde, hinzugehen. Denn sie kann dabei helfen, typische Fehler zu erkennen und zukünftig zu vermeiden.

Was sind deine Tipps für eine gelungene Klausur? Teile sie gerne mit uns auf Instagram @goldwaage.jura.

Vielleicht interessiert dich auch, wie man es schafft ein Prädikatsexamen zu schreiben? Dann ist vielleicht unser Interview mit Arian etwas für dich.

In vier Schritten zur gelungenen Anfängerklausur

Mit der richtigen Strategie bestmögliche Ergebnisse erzielen (Teil 1/3)

Ich bin durch meine allererste Klausur im Studium durchgefallen. Rückblickend war das kein Wunder. Obwohl ich damals der Meinung war, top vorbereitet gewesen zu sein, machte ich vieles falsch. Ich lernte ohne Plan einige Schemata und Definitionen auswendig und hoffte auf das Beste.

Inzwischen bin ich einige Semester weiter und habe eine Strategie entwickelt, mit der ich den relevanten Stoff in der Vorbereitung ausreichend vertieft lerne und meine persönlichen Bestleistungen erzielen konnte.

In diesem Beitrag habe ich probiert, die für mich wesentlichen Bestandteile der Klausurvorbereitung, sowie ein paar Literaturtipps zu sammeln. Der Beitrag soll vor allem die Vorbereitung auf Anfängerklausuren abdecken, ein weiterer Post zum Lernen für Fortgeschrittenenklausuren, sowie dem Klausurschreiben selbst wird in Kürze folgen.

*Disclaimer: Lernen ist ein sehr individueller Prozess. Daher deckt der Blogpost meine eigenen persönlichen Erfahrungen ab, die selbstverständlich von Erfahrungen anderer abweichen können.

Schritt 1: Mache dich mit dem Stoff vertraut

Zunächst solltest du dich mit dem relevanten Stoff auseinander setzen. Für einen guten Einstieg ins Thema bieten sich natürlich die Vorlesungen deiner Uni an. Falls du Vorlesungen verpasst hast oder dir der Lehrstil deiner Dozierenden nicht gefallen sollte, gibt es glücklicherweise auch tolle Angebote online. So findest du z.B. von Prof. Martin Fries ganze Vorlesungsreihen im Privatrecht kostenlos auf Youtube. Noch dazu gibt es eine Fülle an hilfreichen Podcasts online.

Falls Zuhören nicht dein Ding ist, kannst du dich auch ins Thema einlesen. Besonders in den ersten Semestern würde ich persönlich jedoch nicht empfehlen, nur mit Literatur zu lernen. Lehrbücher sind in der Regel extrem umfangreich und machen es schwer, die richtigen Schwerpunkte in der Vorbereitung zu setzen. Hilfreich sind Lehrbücher, wenn sie gezielt genutzt werden, dich vertieft mit einem Thema auseinander zu setzen.

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Schritt 2: Erstelle dir einen Plan

Nimm dir im nächsten Schritt Zeit, einen Lernplan, oder zumindest eine Übersicht mit den relevanten Klausurthemen zu erstellen. Das kostet im ersten Moment etwas Zeit, wird sich im Nachhinein auszahlen, wenn du nicht ins Blaue hinein lernst, sondern strukturiert vorgehen kannst.

In einem älteren Beitrag habe ich bereits erklärt, wie ich für die Anfängerklausuren gelernt habe. Für die Fortgeschrittenenklausuren habe ich meinen Lernplan auf Excel erstellt, um dort meinen Lernfortschritt farblich zu markieren. Einer derartige Planung ist aber wirklich kein Muss, sondern lediglich meine Art, mich vorzubereiten. Vielen Studierenden genügt auch eine ganz normale To-Do-Liste.

Schritt 3: Verschriftliche das Wichtigste

Eine meiner Lehrerinnen sage früher immer „Von der Hand in den Verstand“, wenn wir etwas abschreiben mussten. Damals nervte mich dieser Satz, heute weiß ich, das es stimmt: Was ich einmal aufgeschrieben habe, vergesse ich so schnell nicht mehr. Deswegen würde ich immer empfehlen, dir in einer Art, die dir gefällt, Notizen zu machen. Dabei ist es egal, ob du die nur das wichtigste auf Karteikarten notierst, oder dir eigene ausführlichere Skripte schreibst, Mindmaps erstellst, usw… Hauptsache ist, dass du am Ende eine schriftliche Übersicht über das Thema hast.

Meine Mindmaps für Privatrecht

Schritt 4: Übe was das Zeug hält

Dann heißt es: Üben! All das Zuhören und Aufschreiben hat wenig Sinn, wenn du nicht selbst das Gelernte reproduzierst. Denn das menschliche Gehirn lernt am Besten, wenn wir etwas selbst wiedergeben. In Jura bietet es sich an, Fälle zu lösen.

Es gibt eine Fülle an Fallbüchern. Besonders in den ersten Semestern kann ich empfehlen, kürzere Fälle zu lösen, anstatt sich gleich an langen, schweren Fällen die Zähne auszubeißen. Der Vorteil: Du kannst in kleinen Schritten die wichtigsten Grundlagen und Probleme lernen und dich Stück für Stück an ausführliche Lösungen herantasten.

Buchempfehlung zum Üben [unbeauftragte Werbung]: Die Reihe „Die Fälle“ vom „Fall Fallag“ bietet zu fast jedem Rechtsgebiet Fallbücher. Anhand kleiner Fälle kann man so alle wesentlichen Probleme und Schemata üben und hat ständig kleine Erfolgserlebnisse. Die Bücher richten sich wegen ihres Umfangs besonders an Studierende in niedrigen Semestern, sind aus meiner Erfahrung aber wirklich ein guter Einstieg. Ein weiterer Klassiker der leicht zugänglichen Fallbüchern sind die Bücher von Winfried Schwabe. Diese sind etwas ausführlicher als „Die Fälle“, aber in einem leicht verständlichen Stil gehalten. Sie eignen sich auch für Klausuren in späteren Semestern.

Andere Wiederholungsmöglichkeiten, wie das Karteikartenabfragen, Fälle in Lerngruppen zu besprechen, etc. sind ebenfalls tolle Optionen – aber nicht zwingend notwendig. In der Klausur wird schließlich nur eins erwartet: Dass du im sauberen Gutachtenstil einen Fall löst. Deswegen sollte ein Großteil deiner Vorbereitung der Schritt Nr. 4 sein.

Hat dir der Beitrag geholfen? Dann folge uns gerne auch auf Instagram @goldwaage.jura.

Das könnte dich auch interessieren: „Die richtige Gliederung für die Jurahausarbeit“Sechs Hacks für die Jurahausarbeit“

Warum wir toxische Ehrlichkeit in 2021 lassen sollten

Toxische Ehrlichkeit..? Vielleicht fragt ihr euch, was das nun wieder für eine neumodische Erfindung sein soll. Neumodisch ist daran höchstens die Verwendung des Wortes „toxisch“. Als toxisch – also giftig – werden heutzutage viele Dinge bezeichnet, die als besonders destruktiv wahrgenommen werden.

Das, wovon ich euch jetzt erzähle, ist ein Paradebeispiel für toxisches Verhalten. Gemeint sind Menschen, die unter dem Deckmantel der Ehrlichkeit alle möglichen grausigen Äußerungen von sich geben. Hier ein paar Beispiele, die ich genau so schon gehört habe:

„Du würdest es ja nicht einen Tag lang in dem Beruf aushalten, dir fehlt die Disziplin dafür.“

„Eurer Instagram-Seite werden spätestens nach Weihnachten sowieso alle wieder entfolgen.“

„Du brauchst dich auf die Stelle nicht zu bewerben, da gibt es einen viel besseren Kandidaten, habe ich gehört. Das einzige, was du ihm voraus hättest, ist, dass du eine Frau bist und der Frauenanteil an dem Lehrstuhl bei Null liegt.“

on pexels.com by Anna Shvets

Wenn ich so etwas höre, ist meine intuitive Reaktion immer die Schockstarre. Ich versuche zu begreifen, wie man es sich erlauben kann, so etwas von sich zu geben. Wie soll man überhaupt auf Kritik reagieren, die einem gar keine Chance auf Verbesserung einräumt, sondern nur zusammenfasst, dass man eh versagen und es zu nichts bringen wird?

Reagiert man entsetzt oder gar wütend, schützen sich solche Menschen mit den Worten „Ich bin doch nur ehrlich. Das war doch nicht böse gemeint.“ oder in feinster Gaslighting-Manier mit „Das war doch nur ein Scherz. Sei mal nicht so zartbesaitet. Ich kann nichts dafür, wenn du so ein Sensibelchen bist“.

Äußerst hilfreich soll außerdem folgende Gegenfrage sein „Mit welchem Ziel teilst du mir das mit?“. Sie wirkt zum einen wie ein Spiegel und zum anderen hat sie durchaus das Potenzial dazu, einen Menschen zu entlarven. Die Reflektierten unter den Dreisten werden nach dieser Frage ins Stottern kommen und vielleicht Einsicht zeigen; mit dem Rest braucht man nicht zu diskutieren.

In vielen Fällen glaube ich sogar, dass die Aussage nicht primär böse gemeint war. Einige Menschen setzen sich zu wenig mit ihren unbewussten Impulsen auseinander und hinterfragen zu selten, warum genau sie sich so gefühlt oder so etwas gesagt haben. Wenn man lange genug nach der Ursache sucht, findet man sie auch. Vielleicht war es Frust, vielleicht war es Missgunst, weil man selbst in letzter Zeit nicht zufrieden mit sich selbst war. Oder vielleicht war es ja wirklich nur gut gemeint und man hat es unglücklich formuliert.

Heute bereue ich, mich damals tatsächlich von der dritten Aussage verunsichern lassen zu haben und mich nicht beworben zu haben. Nicht, weil ich so gerne dort gearbeitet hätte, sondern aus Prinzip. Ich möchte nicht Teil einer Gesellschaft sein, die anderen Menschen Steine in den Weg legt und sie in ihrer Entwicklung ausbremst. Ich möchte nicht in zwei Jahren eine der Ursachen dafür sein, dass jemand ein Projekt nicht begonnen hat, weil ich die Person entmutigt habe.

Das, was ich als wahr und ehrlich erachte, kann aus einem anderen Standpunkt heraus gesehen auch vollkommener Unsinn sein.

Aber wie soll man denn nun seine Meinung äußern dürfen, ohne dass sie als „toxisch ehrlich“ gilt? Zunächst könnte man sich fragen, welche Reaktion man sich auf die Aussage eigentlich erhofft. Möchte man wirklich nur helfen und einen kleinen Tipp geben? Dann kann man diesen auch freundlich und aufgeschlossen formulieren und idealerweise auch gute Aspekte nennen, bevor man jemanden mit zu viel Kritik erschlägt. Aber auch dann sollte man immer im Blick haben, dass nicht alles, was gedacht wird, auch gesagt werden muss.

In den meisten Fällen möchten Menschen nämlich gar nicht die Meinung anderer hören. Und wenn doch, dann fragen sie danach.

Abschließen will ich mit einem alten, aber dennoch hochaktuellen Zitat aus dem Kinderfilm „Bambi“:

„Wenn man nichts Nettes zu sagen hat, soll man den Mund halten.“

Legal Bookclub: Der schlechteste Jura-Ratgeber, den ich je gelesen habe

Vor gar nicht allzu langer Zeit stieß ich im Internet auf ein kleines Büchlein. Da ich für den Legal Bookclub immer auf der Suche nach Literatur bin, die irgendwie etwas mit Jura zu tun hat, wurde ich neugierig. 

Der Titel des Buches lautete: „Party, Party Prädiktsexamen„, geschrieben von einem „Daniel Jurecks“.

Das klang vielversprechend. Denn während ich bezüglich Partys im Studium schon einiges an Erfahrungen sammeln konnte, steht mir mein erstes Examen ja noch bevor. 

Ohne groß zu zögern, drückte ich also auf “Bestellen”. 

Und dann wurde ich überrascht. Negativ. 

Das hatte mehrere Gründe. 

Zum einen, weil ich das Buch in der Erwartung kaufte, ich würde darin Tipps rund ums Studium und einen guten Ausgleich im Studierendenleben finden – und NICHTS dazu fand. 

Stattdessen fand ich eine Aneinanderreihung einfältiger Partyanekdoten. (Diese laufen nebenbei immer gleich ab: Der Autor kommt auf die Party und erfreut sich dort an Drogen oder Frauen, oder beleidigt dort auf Drogen Frauen). Das Prädikatsexamen wird auf den letzten Seiten mal kurz erwähnt. 

Damit hätte ich noch leben können. 

Der Hauptgrund für meine Ablehnung war ein anderer: der Autor vertritt in seinem Buch Ansichten, die einfach nicht mehr in dieses Jahrhundert passen. Was ich anfangs noch für einen Ausrutscher hielt, wurde mit jeder Seite schlimmer. 

Falls ihr mir nicht glaubt, hier ein paar Auszüge: 

“Ich gesellte mich daher zu dem weiblichen Partyrest auf ein Sofa. Ohne jeglichen Hintergedanken, denn sie sahen auch aus wie Reste.” -S, 43 

“Potenzielle Gespielinnen waren zumindest schon zu erblicken. Keine Erstklassigen, aber wenigstens keine Dicken.”  S. 46 

“Nach zwei Vodka-O gewöhnte ich mich an den etwas unterschiedlichen Körperbau einer Chinesin. Das ist jetzt nicht böse gemeint. Es gibt halt Unterschiede. Asiatinnen sind zumeist flacher,…” S, -79 

Es geht noch weiter. Ich erspare euch die Ausführungen darüber, “wie hart im Nehmen Asiatinnen” seien, wie wenig ausländerfeindlich der Autor ist, sich aber dennoch auf einer Party in New York umgeben von Schwarzen unwohl fühlt und so weiter. Ihr könnt es euch denken. 

Rückblickend hätte ich schon stutzig werden sollen, als der Autor auf Seite eins das Gendern als “Sprachvergewaltigung” bezeichnete. 

Das Buch bietet keinerlei Anleitung für ein erfolgreiches Studium, verblüfft aber durch immer neue Kreationen diskriminierender Anekdoten. Das ist wohl auch eine Leistung. 

Für den Fall, dass der Autor das hier zu lesen bekommen sollte, habe ich noch eine persönliche Nachricht an Sie.  

Es mag ein Zufall sein, dass dieses Buch in die Hände einer weiblichen Jurastudentin fiel (die ausgerechnet nicht nur studiert, um einen reichen Anwalt als Partner zu finden- nach ihren Angaben sind wir ja rar gesäht) und einer anderen weiblichen Jurastudentin, die auch noch Asiatin ist. 

Ihr Buch verletzt uns nicht persönlich. Obwohl es das vielleicht sollte. Ihr Buch ist stattdessen eine perfekte Dokumentation dafür, welches Gedankengut bis heute auch in den Köpfen fertig ausgebildeter Juristen schlummert. 

Es ist genau das schriftliche Zeugnis, das wir Studentinnen brauchen, um zu sagen: Seht ihr, wir haben uns das alles nicht eingebildet. Wir werden wirklich so behandelt. 

Für Sie, “Herr Jurecks”, ist das alles vielleicht ein großer Spaß. An einer Stelle im Buch beschweren Sie sich sogar über die Humorlosigkeit ihrer Ex-Freundin, die über ihre diskriminierenden Witze nicht lachen kann. 

Ich will Ihnen an dieser Stelle mal verraten, warum. 

Auch heute, zehn Jahre nach Erscheinen Ihres Meisterwerkes, sind 44 von 50 der Partner in Großkanzleien männlich. Rund 93 der Professuren in Deutschland werden von Männern gehalten. 

Noch heute kriegen Studentinnen von Vorgesetzten zu hören, dass Ihre Noten zwar herausragend seien, aber Strafverteidigung nunmal ein Männerjob sei. 

Uns Frauen – um Gottes Willen noch mit Migrationshintergrund -, werden über das gesamte Studium verteilt genau durch solches Gedankengut unnötig viele Steine in den Weg gelegt. 

Steine, die Sie wahrscheinlich nie wahrgenommen, oder wenn, dann lustig gefunden haben. „Weiber“ eben. 

Und dafür möchte ich Ihnen danken. 

Danke, dass sie auch 2011 nicht müde waren, ein Buch voller Rassismus und Frauenhass im Selbstverlag zu veröffentlichen. Danke, dass Sie bis heute dafür sorgen, dass es sich im Sortiment wichtiger großer Buchläden befindet. 

Denn so können wir als Juristinnen in einigen Jahren noch erzählen: Guck mal, wir haben es trotzdem geschafft. 

Legal Bookclub: Jura geht auch anders!

Ein Ratgeber von Florian Specht, Alexader Bleckat und Madia Jacobs

Auf der Suche nach einem kurzen und übersichtlichen Studienratgeber ist mir “Jura geht auch anders” in die Hände gefallen. Ein Glücksgriff. 

Der Ratgeber schlüsselt auf seinen 150 Seiten das Studium vom ersten Semester bis zum Staatsexamen sehr strukturiert auf. Dabei ermutigen die AutorInnen den Lesenden, neben dem Studium das Privatleben nicht außen vor zu lassen, an juristischen Nebenaktivitäten teilzunehmen und ein ehrliches Interesse am Studium zu gewinnen. 

Daneben beinhaltet das Buch Tabellen, die je nach Bundesland bestimmte Prüfungsanforderungen aufschlüsseln, Anleitungen für Remonstrationen, Klausurentipps, alternative Karrierevorschläge und Interviews mit bekannten JuristInnen. 

“Jura geht auch anders” ist in einem sehr verständlichen Stil gehalten. Horrorszenarien und schreckliche Schilderungen von Lernstress und Examensvorbereitung sucht man indes vergebens. Stattdessen findet man hilfreiche Tricks, Strategien und darüber hinaus Inspiration für einen spannenden Studienverlauf und mögliche Karrierewege. 

Das Buch überzeugt insbesondere durch die Glaubwürdigkeit seiner AutorInnen. Alexander Bleckat ist Richter, Florian Specht Rechtsanwalt und Lehrbeauftragter an der Uni Hannover und Madia Jacobs ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin und hat außerdem einen L.L.M. 

“Wir können dir wirklich nur empfehlen, nicht durchgängig Jura zu betreiben, sondern deinem Gehirn auch die nötigen Pausen zu geben, damit Platz für neuen Input geschaffen werden kann.” 

Jura Geht auch Anders!

Ich persönlich würde das Buch jedem Studienanfänger (und jeder Person, die überlegt, das Studium aufzunehmen) und einen kurzen und realistischen Einblick ins Jurastudium sucht, wärmstens empfehlen. 

Der große Goldwaage.jura Jahresrückblick

Diese Themen haben euch und uns beschäftigt

Was. Für. Ein. Jahr.

Mit dem Ende des Jahres 2021 ist auch das erste Jahr von Goldwaagejura.com vorbei. Und – das müssen wir an der Stelle natürlich sagen – wir können gar nicht glauben, wie schnell die Zeit vergangen ist. 

So vieles ist in diesem Jahr auf dem Blog passiert. Deswegen haben wir für euch ein paar Highlights (und ein Lowlight) in diesem Beitrag gesammelt. 

Am meisten geklickt wurde unser Beitrag “Jura abbrechen – Ja oder Nein”, direkt gefolgt von “Die richtigen Quellen für eine Jura Hausarbeit”. Unser Blog wird übrigens von Google als erstes gelistet, wenn man “Jura abbrechen?” sucht. Wir sind uns nicht sicher, ob das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen ist. Da wir beide aber nach wie vor Jura studieren, nehmen wir das einfach positiv.

2021 hatten wir außerdem die Ehre, unser allererstes Interview auf Goldwaagejura.com zu führen. Und zwar mit den tollen Anwältinnen der Kanzlei Köslich und Dunker.

Danach haben wir noch mehr Lust auf Interviews mit spannenden JuristInnen bekommen, und promt Arian ausgefragt, wie er ein Prädikatsexamen geschrieben hat, Aurelio zum Thema “Legal Tech” gelöchert, uns bei Max und Daniel zu ihrer Gründung von Lexoni erkundet und die Gründerinnen von Legally Female zu ihrem Netzwerk für Frauenförderung interviewt.

Das meist gelikte Bild auf Instagram war, abgesehen von den Gewinnspielen, die sich großer Beliebtheit erfreut haben, der Beitrag “Sechs Mindsets gegen Prüfungsangst”.

Sehr haben wir uns auch darüber gefreut, dass auch einige GastautorInnen 2021 bei uns etwas veröffentlicht haben. 

Robert hat uns erklärt, wie spannend die Arbeit bei einer studentischen Law Review ist, Friederike hat von ihren Erfahrungen bei einem MootCourt berichtet, Ida hat uns von ihren Erfahrungen aus dem ersten Semester Jura erzählt und Erik hat für uns eine Rezension im Legal Bookclub geschrieben.

Zum Ende des Jahres wurden wir von der lieben Feli (@beyourbestlawstudent) in ihren Podcast eingeladen und haben mit ihr über mentale Gesundheit im Studium gequatscht. Wir waren zugegeben etwas aufgeregt und noch dazu ohne Mikrofon unterwegs, aber vielleicht habt ihr ja trotzdem Lust, mal reinzuhören.

In unserer Rubrik “Legal Bookclub” hat euch am meisten “Inside Strafverteidigung – Advokaten des Bösen” von Burkhard Benecken und Hans Reinhardt interessiert.

Wo wir gerade beim Legal Bookclub sind. Am wenigsten interessiert hat euch 2021 der Beitrag “Thinking like a lawyer”. Es ist zugegeben auch trockene Materie und noch aus dem Jahr 2020 – also haben wir dafür vollstes Verständnis …

Natürlich interessiert uns auch 2022 eure Meinung. Was fandet ihr bisher auf dem Blog gut? Wovon würdet ihr mehr lesen und was könnten wir auch getrost sein lassen? Schreibt uns gerne eine Mail oder auf Instagram @goldwaage.jura .

Interview: Legally Female

Den Monat Dezember nutzen wir dazu, euch neue StartUps und Vereine im juristischen Bereich vorzustellen. Heute freuen wir uns darüber, euch Legally Female zu präsentieren.

Legally Female wurde von Ann-Kathrin Ludwig, Marcelina Puchalski und Felicitas Famulla ins Leben gerufen. Die drei haben sich zum Ziel gesetzt, ein Netzwerk für angehende Juristinnen zu gründen, in dem der vorurteilsfreie Austausch über das Studium und Karriereoptionen im Vordergrund steht.

Goldwaage: Wer steckt hinter Legally Female und wie kamt ihr auf die Idee, das Netzwerk zu gründen?

Legally Female: Wir sind drei Gründerinnen – Ann-Kathrin Ludwig, Marcelina Puchalski und Felicitas Famulla. Ann-Kathrin hatte seit Jahren den Wunsch, Legally Female zu gründen und hierbei andere Juristinnen auf dem Weg zum Erfolg zu unterstützen. Hierbei hat sie sich Marcelina Puchalski, die bereits zweifach erfolgreich gegründet hat und Felicitas Famulla, welche seit Jahren neben ihrer juristischen Tätigkeit im Social Media Bereich tätig ist, ins Boot geholt.

Die Idee kam aus der langjährigen beruflichen Erfahrung in diversen Kanzleien und anderen juristischen Tätigkeiten, wo wir gemerkt haben, wie sehr wir selbst dazu neigen, uns zu wenig zuzutrauen und unsere Leistungen nicht objektiv zu bewerten und dass Förderung meistens erst dann ermöglicht wird, wenn man bereits objektive Kriterien für diese aufweist.  

Marcelina Puchalski, Ann-Kathrin Ludwig und Felicitas Famulla

Goldwaage: Was sind die Hauptziele eures Projekts?

Gemeinsam wollen wir die Förderung angehender Juristinnen ohne Wenn und Aber ermöglichen. Wir glauben fest daran, dass die Rechtswissenschaft starke Juristinnen braucht und wollen den juristischen weiblichen Nachwuchs ermutigen, ihr Potential vollkommen auszuschöpfen. 

Natürlich ist es beeindruckend, wenn juristischer Nachwuchs gute Noten, spannende Lebensläufe und beeindruckende Praktika und erste Berufserfahrungen aufweisen kann. Wir wollen von diesen objektiven Kriterien jedoch nicht die Förderungsmöglichkeit abhängig machen und für die Bildungsgleichheit kämpfen. Es ist für uns gerade nicht Voraussetzung, einen beeindruckenden Lebenslauf und herausragende Noten aufweisen zu können, sondern wir wollen mit der Förderung frühzeitig beginnen – ab dem ersten Semester. Dadurch soll kein Potential verloren gehen und dem entstehenden Förderbedarf Rechnung getragen werden. 

Goldwaage: Wie sieht eine Förderung durch euch konkret aus? Angenommen man ist Jurastudentin im ersten Semester und meldet sich bei euch – wie geht es dann weiter? 

Unsere Förderung beruht auf drei Grundsäulen.

Die Hauptsäule ist das LF (Legally Female) Mentoring.
Zunächst bewirbt sich eine potentielle Mentee bei uns per E-Mail. Daraufhin wird ein kurzes, unbürokratisches Vorstellungsgespräch geführt, um zu schauen, ob eine etwaige Zusammenarbeit persönlich passt. Das Grundkonzept von Legally Female ist kostenlos und unbürokratisch. Durch die Informationen aus dem Bewerbungsverfahren führen wir ein passendes Pairing mit einer geeigneten Mentorin durch und geben beiden einen Mentoring-Leitfaden mit an die Hand. Zudem veranstalten wir eine Einführungsveranstaltung – sowohl für Mentorinnen als auch Mentees, damit die Eckpfeiler des Programms transparent umrissen werden. Aus der persönlichen Mentorin-Mentee-Beziehung halten wir uns aber natürlich heraus, um ein Safe-Space-Networking zu gewährleisten. Sollte es aus irgendeinem Grund Probleme geben, stehen wir natürlich immer als Ansprechpartner parat.

Ansonsten wird es noch das LF Developing und LF Networking geben.

Im Rahmen des LF Networking bieten wir einen Safe-Networking-Space im Rahmen einer geschlossenen Linked-In Gruppe, wo ein vertrauensvoller Austausch über sensible Themen und ein regelmäßiger Austausch mit inspirierenden Persönlichkeiten stattfindet.

Im Rahmen des LF Developing veranstalten wir – teils kostenpflichtige – Workshops mit spannenden Speakern, die nicht nur Mentorinnen und Mentees, sondern allen offensteht.

Goldwaage: Wie schafft ihr es, jeweils euren Hauptberuf und eure Firma unter einen Hut zu bringen? 

Bisher klappt das noch ganz gut,  weil wir alles auf die Wochenenden, frühen Morgenstunden und späten Abendstunden legen. Unsere Hauptjobs sind nicht von Legally Female betroffen, obwohl wir durch unsere Arbeitgeber sehr viel Unterstützung erfahren.

Goldwaage: Durch die gemeinsame Arbeit an Goldwaage wissen wir, dass es manchmal kompliziert ist, bei allen Abläufen Rücksprache zu halten und immer die Meinung des anderen einzuholen. Wie koordiniert ihr euer Unternehmen zu dritt? Habt ihr fest zugewiesene Arbeitsbereiche?

Da wir noch ganz am Anfang stehen, läuft das Ganze bisher ausschließlich unter uns dreien durch E-Mails und Whatsapp ab. Dadurch stehen wir täglich in engem Austausch und sind auch privat eng verbunden.  

Goldwaage: Wo seht ihr Legally Female in der Zukunft?

Legally Female soll die Rolle der Frau in der Rechtswissenschaft stärken und einen umfassenden Überblick über die möglichen Berufsbilder in der Juristerei bieten. Wir freuen uns auf alles, was noch kommt und bereiten uns bereits auf die ersten Präsenzveranstaltungen und -workshops vor.

An dieser Stelle möchten wir uns noch einmal bei Ann-Kathrin, Marcelina und Felicitas bedanken und wünschen ihnen noch viel Erfolg bei der Umsetzung ihrer Visionen in der Zukunft.

Falls ihr Legally Female weiter mitverfolgen wollt, gelangt ihr hier zum dazugehörigen Instagram-Account.

Interview: Max und Daniel von Lexoni

Max und Daniel haben vor kurzem ihr zweites juristisches Staatsexamen absolviert. Schon während des Referendariats hatten die beiden eine Idee für Lexoni, eine Website, auf der Laien Auskunft zu juristischen Fragen erhalten und sich außerdem über eine Vermittlungsplattform passenden Rechtsbeistand suchen können.

Goldwaage: Eure Website verbindet die laienfreundliche Erklärungen von juristischen Themen mit einer Suchplattform für AnwältInnen. Wie seid ihr auf die Idee für dieses Konzept gekommen? Lexoni: Zunächst einmal macht es uns Spaß, alltägliche rechtliche Themen auch für Laien verständlich zu erklären. Die meisten Juristen dürften die Situation kennen, dass sie aus dem Freundes- und Bekanntenkreis öfter mal beiläufig zu einem juristischen Thema befragt werden. Uns war also klar, dass der Bedarf für unsere Erklärungen da ist. Hinzu kommt, dass Antworten auf rechtliche Fragen, die man im Internet in der Regel findet, häufig eher oberflächlich ausfallen. Das wollen wir mit Lexoni besser machen.

Dazu kam uns dann der Gedanke, dass wir neben den Artikeln in unserem Magazin auch eine Plattform für Anwälte und auch Steuerberater etablieren wollen. Denn wir können mit unseren Erklärungen zwar einige juristische Tipps geben, aber natürlich keine umfassende Rechtsberatung liefern.

Ihr habt beide vor kurzem euer zweites Staatsexamen hinter euch gebracht. Arbeitet ihr auch in einer Kanzlei (oder ähnliches)? Max arbeitet mittlerweile im IT- und Datenschutzrecht bei einer Hamburger Großkanzlei. Daniel absolviert momentan einen LL.M. und kümmert sich daneben um das Tagesgeschäft bei Lexoni.

Außerdem schreibt ihr gerade jeweils an eurer Promotion. Worüber promoviert ihr? Und ist es schwer, das mit Lexoni unter einen Hut zu bringen? Max promoviert zu einem strafrechtlichen Thema. Daniel promoviert zu einem rechtsvergleichenden Thema im internationalen Schiedsverfahrensrecht. Beide Arbeiten befinden sich zum Glück im Endstadium.

Wir sind es beide gewohnt, neben der Promotion zu arbeiten und weitere Projekte zu verfolgen. Das ist sicher nicht immer ganz einfach miteinander zu vereinbaren und unsere Promotionszeit ist dadurch natürlich länger als bei anderen geworden. Allerdings haben wir durch Lexoni und andere Projekte die Möglichkeit, auch über den Tellerrand der Unis und juristischen Bibliotheken hinauszuschauen. 

Von der ersten Idee bis zum Launch – wie lange dauerte es bis zur Veröffentlichung von Lexoni? Tatsächlich gar nicht so lange. Die Idee in der jetzigen Form entstand im Frühjahr 2021, im Juni 2021 sind wir mit der Seite dann schon online gegangen. 

Lexoni ist ja noch relativ jung. Was ist eure Vision für die Zukunft?  Wir wollen uns zum einen als ernstzunehmende Plattform für Anwälte und Steuerberater etablieren und diesen dabei helfen, neue Mandanten zu gewinnen. Umgekehrt sollen natürlich Ratsuchende über uns passende Anwälte oder Steuerberater finden. Zum anderen wollen wir Antworten auf rechtliche Fragen liefern, die jedermann bewegen. Dabei ist es uns wichtig, Beiträge nicht nur juristisch präzise und korrekt, sondern auch leicht verständlich zu verfassen. Wir glauben, dass Lexoni so zu einer zentralen Anlaufstelle für all diejenigen werden kann, die Antworten auf rechtliche oder steuerliche Fragen suchen.

Ihr habt beide sowohl das Jurastudium als auch eine Gründung hinter euch. Welchen Tipp würdet ihr Studierenden geben, die ebenfalls ihr eigenes Startup gründen wollen?  Tatsächlich ist Lexoni schon unsere zweite Gründung. Seit 2017 haben wir bereits den deutschlandweit größten Transfermarkt im Amateurfußball, Transferiva, aufgebaut.

„Wir können es absolut empfehlen, sich neben Jura auch nich einem anderen Projekt zu widmen“

Wir können es absolut empfehlen, sich neben Jura auch noch einem anderen Projekt zu widmen, zum Beispiel in Form einer eigenen Gründung. Wenn ihr also eine gute Idee habt, dann am besten einfach mal machen. Ob es dann funktioniert, hängt von ganz vielen Dingen ab und ist häufig nicht planbar. Aber der Spaß und Lerneffekt dabei sind unbezahlbar, ganz egal, ob das Startup letztlich erfolgreich wird oder nicht!

Wir bedanken uns bei Max und Daniel für das spannende Interview. Klick hier, wenn du direkt auf die Lexoni-Website gelangen möchtest.

Free Template: Semesterplaner

Planung ist das halbe Jurastudium – deshalb haben wir auch schon das ein oder andere Mal auf dem Blog darüber berichtet.

Heute haben wir ein Template für euch, das die Planung eurer Semester erleichtern kann. Die Anwendung ist super leicht: In die linke Spalte trägst du die Semesterzahlen. Dabei kannst du in deinem aktuellen Semester beginnen, oder auch bereits vergangene Semester mit aufnehmen.

In den gelben Kasten schreibst du deine Ziele, Klausen und Fächer auf die du dich in dem jeweiligen Semester besonders fokussieren willst. In die weiße Zeile darunter kannst du deine Pläne und To-Dos für die Semesterferien eintragen. Hier ist also z.B. Platz für geplante Praktika, Hausarbeiten und Urlaube.

Der Planer bietet Platz für vier Semester. Falls du weit im Voraus planen möchtest, drucke dir das Dokument einfach zwei Mal aus. So kannst du vier weitere Semester planen.

Eine ausführliche Anleitung, wie du dein Studium optimal planen kannst, findest du hier.