Jura-Examen: Wie findest du ein passendes Repetitorium?

Im April diesen Jahres habe ich mein Repetitorium begonnen. Seit dem werde ich immer wieder gefragt, wie ich es finde und anhand welcher Faktoren ich mich für ein Rep entschieden habe. In diesem Post teile ich meine Erfahrungen und Gedanken zu dem Thema. Zum Schluss des Beitrags findest du einen Fragenkatalog mit Dingen, die du bei der Wahl eines Reps berücksichtigen solltest.

Aber eins nach dem anderen:

Was ist ein juristisches Repetitorium?

Viele Jurastudierende besuchen, ein bis zwei Jahre bevor sie das Examen antreten, ein Repetitorium. Das ist ein Kurs, in dem der wichtigste Stoff aus allen Pflichtfächern noch einmal wiederholt wird. Er wird in der Regel von Diplom- oder VolljuristInnen geleitet. An vielen Unis gibt es ein eigenes Rep, darüber hinaus gibt es externe Anbieter, die für (nicht wenig) Geld Kurse anbieten. Zu den bekanntesten kommerziellen Repetitorien in Deutschland gehören Alpmann Schmidt, Hemmer und die Kiss-Akademie. Darüber hinaus gibt es eine Volljuristen, die private, kleinere Repetitorien leiten. Inzwischen gibt es auch einige Online-Repetitorien, die versprechen, eine Examensvorbereitung im eigenen Tempo von zu Hause aus zu ermöglichen. Dazu gehören zum Beispiel Jura.online, Lecturio, Juracademy und die Akademie Kraatz.

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Was kostet ein juristisches Repetitorium?

Juristische Repetitorien, mit Ausnahme des Uni-Reps, sind teuer. Hier kann man gut und gerne zwischen 100,00 und 200,00 Euro monatlich auf den Tisch legen. Online ist es gelegentlich etwas weniger. Hinzu kommen Extras, die man dazu buchen kann wie Klausuren- und Intensivkurse und Einzelunterricht. Ich glaube preislich sind nach oben hin keine Grenzen gesetzt. Ich selbst habe mich für einen Basiskurs, indem die Unterlagen und Stunden beinhaltet waren, entschieden und werde in den kommenden Monaten noch einen Klausurenkurs hinzubuchen. So bin ich im Schnitt derzeit bei knapp über 130,00 Euro. Bei einer Laufzeit von einem Jahr kommt so eine ordentliche Summe zusammen. Ich kenne viele Jurastudierende, die bereits im Studium Geld beiseite gelegt haben, um sich das Rep zu finanzieren.

Für welches Rep habe ich mich entschieden?

Ich persönlich habe mich für einen der großen, kommerziellen Anbieter entschieden. Mir war wichtig, dass ich dort mehrmals die Woche hingehen kann (denn eins weiß ich seit Corona: beim Online Lernen bin ich sehr schnell abgelenkt, zudem mag ich den Austausch mit KommilitonInnen vor Ort). Ich habe mich außerdem sicherer gefühlt, zu einem Anbieter zu gehen, der über langjährige Expertise verfügt und gute Unterrichtsmaterialien zur Verfügung stellt. Zu guter Letzt wäre ich gerne ins Uni-Rep gegangen, allerdings pausiert dieses im Rahmen der Semesterferien immer für einige Monate am Stück. Ich wollte jedoch eine stetige Routine in meiner Examensvorbereitung. Somit blieben am Ende in Greifswald nur noch eine Hand voll Anbieter und zwischen denen habe ich mich dann nach Bauchgefühl entschieden.

Bevor ich dir meine Liste an Dingen vorstelle, anhand du ausmachen kannst, welches Rep etwas für dich ist, ist es mir ein Anliegen folgendes zu betonen: Eine gute Examensvorbereitung erkennt man nicht an den Kosten. Ich kenne einige PrädikatsjuristInnen, die sich in alleiniger Vorbereitung – ganz ohne Rep – super Noten erarbeitet haben. Ich kenne auch einige VolljuristInnen, die ohne jegliche Vorbereitung ins Examen gegangen sind und bestanden haben. Das ist, wie so vieles im Studium, eine ganz individuelle Entscheidung, die nur der/die ExamenskandidatIn selbst treffen sollte.

Fragen Vorab:

  • Möchtest du überhaupt ein kommerzielles Rep besuchen?
  • Gibt es an deiner Uni ein gutes Repetitorium? (Wenn ja, kommst du mit den Profs, die es leiten und deren Didaktik gut zurecht?)

Wenn du zwischen mehreren Anbietern schwankst:

  • Wie sind die Preise?
  • Wie gut sind die Unterlagen?
  • An wie vielen Tagen die Woche finden die Kurse statt?
  • Kann man auch online an den Kursen teilnehmen?
  • Wie groß sind die Gruppen?
  • Wie qualifiziert sind die Dozierenden?
  • Gibt es einen Klausurenkurs?
  • Wie anspruchsvoll sind die Stunden und die bearbeiteten Fälle?
  • Wird dein Landesrecht unterrichtet?! (Meiner Meinung nach ein sehr wichtiger Faktor! Es ist nicht unwahrscheinlich, dass Kommunalrecht, Baurecht, Polizeirecht rankommt und regionale Bezüge aufweist)

Individuelle Faktoren:

  • Sind Freunde oder Kommilitonen in dem Kurs, sodass man sich gegenseitig motivieren kann?
  • Gibt es Erfahrungsberichte von Leuten, die dort bereits ein Rep abgeschlossen haben?
  • Kannst du dir vorstellen, dort ein Jahr lang regelmäßig hinzugehen?
  • Wenn du bei einem Probehören warst: Was sagt dein Bauchgefühl? Ist das eine Atmosphäre in der du dich wohl fühlst und dich konzentrieren kannst?

Vielleicht helfen dir ein paar dieser Fragen, ein passendes Rep zu finden. Ich wünsche dir viel Erfolg, ganz gleich ob du dich allein, mit dem Uni-Rep oder einem kommerziellen Anbieter auf die Prüfungen vorbereitest.

Wenn dir der Beitrag geholfen hat, teile ihn gerne mit dienen KommilitonInnen und schreib mir deine Gedanken dazu hier oder auf Instagram @goldwaage.jura.

Interview Mireen Lintl: Wie kommt man gesund durchs Examen?

Mireen Lintl hat zunächst die juristische Ausbildung absolviert und sich Stück für Stück dem Coaching zugewandt. Die Nachfrage nach Nachhilfe in Lernstrategien und Stressbewältigung in Jura war so groß, dass sie 2023 das Mindset-Rep ins Leben rief. Sie will angehenden JuristInnen helfen, resilient, motiviert und mit Fokus durch die herausfordernde Studien- und Examenszeit zu kommen. Neben der klassischen juristischen Ausbildung hat sich die Prädikatsjuristin an der Coaching Akademie Berlin zum zertifizierten Personal-, Business- und Karrierecoach ausbilden lassen.

Im Interview habe ich sie – nicht ganz uneigennützig- rund ums Thema Stressbewältigung im Examen mit Fragen gelöchert.

Mireen, wieso ist es so schwer, in der Examensvorbereitung die Nerven zu behalten?

Zum einen liegt das daran, dass man über so einen langen Zeitraum lernen muss. Man kann nicht sagen, „Ich reiße mich jetzt mal zwei, drei Wochen zusammen”. Dazu kommt die hohe Stofffülle, verbunden mit dem Gefühl, dass die Zeit für den Lernstoff nicht reicht. Es wird leider immer irgendetwas geben, das man nicht abgedeckt hat.

Man kann sich das vorstellen wie eine Box, in die man mit einer Taschenlampe hineinleuchtet. Wenn man Glück hat, kann man irgendwann viele Bereiche der Box ausleuchten, aber in die allerletzten Ecken kann man nur schwer gelangen. Es wird immer irgendetwas geben, das man nicht sieht. Wenn man sich damit ein wenig abfinden kann, nimmt das eine Menge Druck.

Außerdem ist die Jurabubble nicht unbedingt für ihren gegenseitigen Support bekannt. Es herrscht oft keine gute Fehlerkultur und viele denken in Extremen – entweder man ist enorm leistungsstark oder kann es direkt vergessen. Dabei wird der individuelle Weg oft vergessen und viele Studierende glauben, sie müssten alles mit sich selbst ausmachen. Das kann nicht zuletzt zu dem klassischen Impostor-Syndrom führen, dass man Angst hat, die anderen würden bald bemerken, dass man eigentlich gar nichts kann.

Ging dir selbst das auch so?

Im ersten Examen fiel es mir noch leichter. Ich habe im Studium auch eher von Klausur zu Klausur gelernt und war dann im Repetitorium zunächst von der Stofffülle erschlagen. Ich habe es dann aber gut geschafft, mich durch regelmäßiges Lernen hochzuarbeiten. Da war ich mental gut aufgestellt. Im zweiten Examen, im Referendariat, wurde allerdings wenige Tage vor meinen Examensklausuren klar, dass Corona nach Deutschland kommen würde und die Examensklausuren um mehrere Monate verschoben werden müssten. Die Ungewissheit, die dadurch herrschte, hat mich total gestresst. Der Stofffülle bin ich durch die Lernstrategien jedoch ganz gut begegnet.

Als Coach hast du sicher einen guten Eindruck von vielen verschiedenen Studierenden. Gibt es klassische Fehler oder Glaubenssätze, die Examenskandidaten mit sich herumtragen?

Ein paar klassische Glaubenssätze sind “Ich bin nicht gut genug”, “Die anderen sind alle besser” oder “Mein Wert ist an meine Leistung geknüpft”. Man kann diesen Gedanken aber gut auf den Grund gehen und sie auflösen. Dahinter steckt häufig der Gedanke “Ich kann es nicht schaffen.” Leistungsdruck und Perfektionismus können dann eine Schutzstrategie sein, um Kontrolle wiederzuerlangen.

Hast du einen Tipp, was ich tun kann, wenn ich bemerke, dass ich dem Druck gerade nicht standhalte? Vielleicht eine Art Notfallplan?

Erstmal würde ich die Gedanken auch als solche identifizieren. Es hilft sich klarzumachen, dass die Ängste und Sorgen wirklich nur ein Gedanke sind und die Perspektive von “Ich bin ein Gedanke” zu “Ich habe einen Gedanken” zu wechseln. Dann kann ich mich von diesem Gedanken auch distanzieren. Im nächsten Schritt kann ich vielleicht sogar feststellen, was für ein Glaubenssatz sich dahinter verbirgt. Außerdem kann ich mir überlegen, wie ich die Situation alternativ bewerten könnte. Ist mein Gedanke die einzige Wahrheit und könnte man das noch anders sehen?

Wie sähe denn eine gesunde Examensvorbereitung aus?

Hier würde ich den Fokus auf zwei Punkte legen, nämlich Lernstrategie und mentale Stärke. Ein wichtiger Teil dabei ist Struktur und Planung. Es hilft ungemeinen einen guten Lernplan sowie eine gute Lernorganisation zu haben. Das Ziel sollte sein, von einem unbewussten Drauf-Los-Lernen weg– und zu einem bewussten Lernen hinzukommen. Dafür kann man analysieren, was für einen persönlich am besten funktioniert: Lerne ich besser in der Bibliothek oder zu Hause? Wie schaffe ich es, nach einem Lerntag abzuschalten? Wie strukturiert ist mein Schreibtisch? Wie sind meine Unterlagen organisiert? Wie ist mein soziales Umfeld? Tun mir die Leute um mich herum gut oder rauben mir die Leute Energie? Was habe ich für einen Lerntyp? Mit was für Materialien lerne ich? Schreibe ich blind viele Karteikarten mit hohem Zeitaufwand und vergesse dabei, aktiv zu lernen?

„Das Ziel sollte sein, von einem unbewussten Drauf-los-lernen weg – und zu einem bewussten Lernen hinzukommen.“

Mireen Lintl

Im Fokus sollte dabei stehen, ein gesundes Lernumfeld ohne Ablenkungen zu kreieren. In Bezug auf Lernzeiten empfehle ich Intervalle von max. 60 bis 90 Minuten, gefolgt von einer Pause. Das Gehirn braucht spätestens dann Ruhe, um überhaupt wieder aufnahmefähig zu sein. Auch Motivation spielt eine große Rolle. Ich empfehle meinen KlientInnen immer sich ein Dokument anzulegen, auf das sie aufschreiben, was sie motiviert. Wer möchte, kann sich auch konkrete Ziele vorstellen und visualisieren, wie es sich anfühlt, diese zu erreichen. Die innere Haltung und das, worauf ich meine Blick richte sind dabei ganz entscheidend. Wer stark an sich zweifelt, dem empfehle ich, mal eine Liste zu schreiben: Was spricht dafür, dass ich dieses Examen bestehe? Oder für Personen die ihren Selbstwert eng mit ihren Leistungen verknüpft haben: Was spricht dafür, dass ich mehr bin als meine Leistungen?

Gibt es denn Not-To-Dos, also Dinge, die man in der Examensvorbereitung unbedingt vermeiden sollte?

Auf Platz eins steht für mich das Vergleichen und ständig an den eigenen Leistungen zu zweifeln. Ich rate auch davon ab, ins Blaue hineinzulernen. Täglich neu zu entscheiden, wann ich in die Bibliothek gehe, dann ewig ohne Pausen zu lernen ist nicht nachhaltig. Auch den Fokus immer nur auf Misserfolge zu richten ist ein Not-To-Do. Und natürlich, viel am Handy zu sein und sich schnell ablenken zu lassen. 

Viele Studierende hadern damit, eine gute Balance zwischen Freizeit und Lernen zu finden. Gibt es einen Maßstab, an dem man sich orientieren kann?

Erholung ist nie wichtiger als in der Zeit, in der man eine so angestrengt arbeitet. Das ist wie beim Spitzensport, wo man Regeneration braucht, um wieder leisten zu können. Es geht darum, in den Fokuszeiten wirklich zu lernen. Dann kann man auch in den Pausenzeiten richtig Pause machen. Ich nenne das immer „Goldene Lernzeit“, in der man ganz bei der Sache ist.

Ich selbst habe in meiner Examensvorbereitung Samstags Probeklausuren geschrieben, im Anschluss gegebenenfalls noch ein paar Dinge nachgelesen und mir dann das Wochenende frei genommen. Man braucht zwischendrin wirklich 24 Stunden „jurafrei“. Nichts steigert die Motivation mehr, als sich das dann auch zu gönnen und sich zu belohnen. Belohnungen sollten nicht an bestimmte Noten geknüpft sein, sondern einen Ausgleich zur harten Lernzeit darstellen.

Ich empfehle außerdem, unter der Woche früh mit dem Lernen anzufangen und früh aufzuhören, um noch etwas vom Nachmittag zu genießen. So kann man auch über einen langen Zeitraum gut durchhalten.

Hast du Empfehlungen, für Leute, die sich mit den Themen Persönlichkeitsentwicklung und Studium mehr befassen wollen?

Zum Thema Glaubenssätze kann ich die Bücher von der Psychologin Stefanie Stahl sehr empfehlen, zum Beispiel “Das Kind in dir muss Heimat finden.” Sie hat auch zwei Podcasts “Stahl aber herzlich” und “So bin ich eben”, aus denen man sehr viel Grundlegendes über Persönlichkeitsentwicklung mitnehmen kann. Auch Nicole LePera, eine amerikanische Psychologin, hat einen sehr spannenden Instagramkanal und ebenfalls ein Buch geschrieben namens “Heile dich selbst”. Spannend und wissenschaftlich sehr fundiert fand ich das Buch “Besser Fühlen” vom Psychologen Leon Windscheid. Zum Thema Stressbewältigung lege ich jedem auch Bas Kasts “Kompass für die Seele” sehr ans Herz.

Ich bedanke mich herzlich bei Mireen für das spannende Interview. Hier gelangt ihr zu ihrer Website und hier könnt ihr euch für ihren Newsletter anmelden, um nichts mehr zu verpassen.

Diese 4 (+1) Dinge würde ich wieder so machen, wenn ich das Studium nochmal beginnen würde

Wir Jurastudierenden sind gut darin, uns vor Augen zu führen, was wir nicht können oder was wir hätten besser machen können. Heute ändern wir das. Ich mache den Anfang und beginne mit vier Dingen, die ich genau so wieder tun würde.

1.Juristische Nebenaktivitäten

Wer den Blog schon etwas länger verfolgt weiß, dass ich ein großer Befürworter (und Fan) von juristischen Nebenaktivitäten bin. Egal ob Mootcourts, Model United Nations, ehrenamtliche Rechtsberatung, Arbeit in der Redaktion einer juristischen Zeitschrift – an jeder Uni gibt es viele spannende Angebote, in die es sich reinzuschnuppern lohnt. Bei Mootcourts und ähnlichem habe ich nicht nur eine Menge gelernt, sondern auch tolle Kontakte zu Studierenden und VolljuristInnen geknüpft. Eigentlich auch kein Wunder, denn auf solchen Events kommt man sehr ungezwungen mit vielen Leuten ins Gespräch. So eröffnen sich schnell Chancen auf Praktika, Plätze fürs Referendariat oder Nebenjobs.

2. Ein Auslandssemester machen

Auch hier neige ich dazu, mich zu wiederholen. Aber wie die allermeisten, komme ich aus dem Schwärmen fürs Erasmus-Semester nicht mehr heraus. Meine Zeit in Schweden war sehr abenteuer- und lehrreich. Ich habe Freundschaften zu Jurastudierenden geknüpft, die auf der ganzen Welt verteilt leben und Einblicke in Rechtsgebiete erhalten, mit denen ich mich in Deutschland sicher nicht beschäftigt hätte. Bis heute treffe ich mich regelmäßig mit meinen Erasmus-Freunden und kann sie aus meinem Leben gar nicht mehr wegdenken.

3. Sich nicht hetzen lassen

Klar, das Studium lässt sich individuell gestalten. Und wer in einem Semester zwei oder mehr große Prüfungsleistungen absolviert hat meinen absoluten Respekt. Ich selbst bin aber froh, dass ich mich bezüglich der Semesterzahlen nicht habe stressen lassen und jedes Semester nur einen großen Schein absolviert habe. Auch so war ich zeitlich nicht unter Druck und hatte genug Kapazitäten für Nebenaktivitäten, Hobbys, Freunde und Familie.

4. Sich über seine Ängste und Sorgen austauschen

Nicht zuletzt durch die Gründung des Blogs bin ich sehr oft in Gespräche rund ums Thema Stressbewältigung, Jura-Life-Balance, Hochstapler-Syndrom und ähnliches verwickelt. Leider gehören diese Themen in dem Studiengang für viele einfach dazu. Umso schöner ist es, wenn man sich mit Leuten darüber austauscht und bemerkt, dass andere vor den gleichen Herausforderungen stehen – und sie dann gemeinsam bewältigt.

5. Kleine Erfolge feiern

Jura ist ein Marathon. Wobei – eher ein Ironman. Ständig absolviert man große Etappen in der Ausbildung und ist dennoch dem Ziel nur ein kleines Stück näher. Deswegen haben wir in meinem Freundeskreis etabliert, auch kleinere Erfolge vor dem Staatsexamen zu feiern. So haben wir angestoßen, als wir scheinfrei geworden sind, nach der Verteidigung der Seminararbeit, nach Abgabe der schriftlichen Schwerpunktklausur (dabei hat uns auch nicht gehindert, nicht zu wissen, ob diese überhaupt bestanden war)… Ich glaube, es wird deutlich, worauf ich hinaus will. Das Studium inklusive Schwerpunkt dauert im Schnitt sechs Jahre und wer erst mit dem Examen in der Hand jubelt, jubelt dementsprechend spät. Warum also nicht auch kleinere Erfolge feiern?

Welche Dinge in deinem Studienverlauf würdest du genau so wieder tun? Teile gerne deine Gedanken hier in der Kommentarspalte oder auf Instagram @goldwaage.jura .

Diese 3 Dinge würde ich anders machen, wenn ich nochmal Jura studieren würde

Heute will ich drei Strategien und Lerntipps mit dir teilen, deren unglaublicher Nutzen mir leider zu spät aufgefallen ist. Vielleicht kannst du ja aus meinen Fehlern lernen.

1.Ein Karteikartensystem anlegen (oder kaufen)

Ich weiß zugegeben schon sehr lange, wie wichtig aktive Wiederholungen sind, um Gelerntes zu festigen. Zu Beginn meines Studiums schrieb ich mir Karteikarten von der Hand, später nutzte ich die App Anki – tja und dann nutze ich leider einen recht langen Zeitraum gar kein System, um Definitionen, Schemata und Meinungsstreite zu behalten. Bei mir rächte sich das mit Beginn der Examensvorbereitung. Es war frustrierend festzustellen, dass mir schon leichteste Definitionen aus den ersten Semestern nicht mehr einfielen. Deswegen entschied ich mich, mir ein Set Karteikarten mit dem wichtigsten Jurawissen für die Anki zu kaufen. Und ich wünschte, ich hätte es eher getan. Anki ist meiner Meinung nach perfekt, weil ein Algorithmus dir vorgibt, wann es Zeit ist, bestimmte Karten zu wiederholen. Aber auch, weil du die Karten unkompliziert immer wieder anpassen kannst und nicht zuletzt, weil du sie auf deinem Handy/ PC, etc. immer dabei hast. Ach ja, und zerknicken können die Karten auch nicht.

Ich weiß, dass viele Studierende die Haptik echter Karteikarten schätzen oder durch den Akt des Schreibens bereits Inhalte verstehen. Selbstverständlich lässt sich genauso gut hier schon in frühem Semestern ein gutes System anlegen. Wem das zu anstrengend ist, der kann sich natürlich auch bedruckte Karteikarten der namhaften Repetitorien oder Verlage kaufen.

Das Medium ist letztlich egal. Wichtig ist lediglich, regelmäßig die Grundlagen zu wiederholen. Nur die wenigsten von uns holen wahrscheinlich regelmäßig ihre Mitschriften aus den ersten Semestern hervor und pauken nochmal die Grundlagen. Einen Stapel Karteikarten abzuarbeiten hingegen, kann man prima in seine Lernroutine einarbeiten und so immer am Ball bleiben. Ich wünschte, das hätte ich eher beherzigt.

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2. Eine produktive Lerngruppe gründen

Geteiltes Leid ist halbes Leid, nicht wahr? Das gilt erst recht im Jurastudium. Eine Lerngruppe schafft nicht nur dem einsamen Vor-Sich-Hinlernen Abhilfe, sondern bringt Abwechslung in den Studienalltag. Außerdem kann man sich in seinem Wissen, sowohl was fachliches als auch Lernmethoden angeht, unterstützen und ergänzen.

Allerdings ist Lerngruppe nicht gleich Lerngruppe. Um zielführend zu lernen, empfehle ich:

  • Trefft euch mit maximal vier Leuten, idealerweise versteht ihr euch untereinander gut, aber könnt auch produktiv arbeiten.
  • Setzt das Treffen regelmäßig an und nutzt einen Zeitpunkt am Nachmittag, wenn die Konzentration etwas nachlässt und ihr das wichtigste aus dem Selbststudium bereits erledigt habt.
  • Überlegt euch im Voraus, was Inhalt der Stunden werden soll (löst ihr im Voraus einen Fall und besprecht diesen; besprecht ihr ein Urteil, fragt ihr euch Wissen ab?…)

Außerdem behaupte ich (und das ist meine sehr subjektive Meinung) lohnt sich eine regelmäßige Lerngruppe erst ab etwas fortgeschrittenen Semestern. Das Risiko, die Zeit mit Quatschen zu verbringen und sich gegenseitig zu verunsichern ist in den ersten Semestern doch recht groß. Steckt man allerdings schon etwas tiefer im Stoff, kann man besser einschätzen, wie eine zielführende Gestaltung einer Lerngruppenstunde aussieht. Ich bin selbst erst mit Beginn des Repertoriums in den Genuss einer regelmäßigen Lerngruppe gekommen und wünschte, ich hätte das früher probiert.

3.Bewirb dich für spannende Praktika

Bitte nicht falsch verstehen. Ich habe sehr spannende Praktika absolviert. Aber an Großkanzleien, Justiziariate in Medienhäusern, Ministerien, etc. habe ich mich leider nicht herangetraut. Rückblickend weiß ich gar nicht wieso, für einige hatte ich sogar die Bewerbungen bereits geschrieben. Wahrscheinlich hinderte mich die Angst, nicht angenommen zu werden oder noch schlimmer: angenommen zu werden und mich dann dort zu blamieren. Schade, denn vielleicht wäre es ja besser gelaufen als gedacht. Deswegen mein Appell, wenn du mit dem Gedanken liebäugelst, dich auf ein etwas ausgefalleneres oder anspruchsvolles Praktikum zu bewerben: Tu es. In jedem Falle wirst du etwas lernen und – um es mit den Worten eines kitschigen Wandtattoos aus den 2000ern zu sagen „Am Ende bereuen wir nur die Chancen, die wir nicht wahrgenommen haben“.

Was hättest du gerne eher im Studium gewusst? Oder hast du mal einen Tipp bekommen, der dein Studium verändert hat? Schreib mir gerne deine Erfahrungen hier als Kommentar oder bei Instagram @goldwaage.jura.

Abenteuer Referendariat- Roberts Erfahrungen abseits der Großstadt

Robert hat in diesem Jahr sein Referendariat in Mecklenburg-Vorpommern begonnen. Hier berichtet er von den Herausforderungen seiner ersten Station und darüber, ob es ihm in dem beschaulichen Bundesland gefällt. 

Vor zwei Monaten begann ich mein Referendariat in Mecklenburg-Vorpommern. Warum an der (nicht nur juristisch) eher dünn besiedelten Küste bleiben? Warum nicht nach Hamburg oder Berlin in die Hochburgen der Rechtsbranche?

Nach fünfeinhalb Jahren Studium an der Uni Greifswald war für mich klar, dass ich zeitnah praktische Erfahrungen sammeln wollte. Auch wenn mich wissenschaftliches Arbeiten nach wie vor sehr interessiert, kam eine Promotion direkt im Anschluss für mich nicht in Frage. Ich wollte die praktische Arbeit von Jurist*innen erleben, auch da mir coronabedingt in vier Semestern weitere Praktika verwehrt blieben. Entsprechend bewarb ich mich direkt nach dem Erhalt meines Examenszeugnisses Ende März beim OLG Rostock. 

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Die Bewerbungsphase

Nachdem einem der Antragsprozess zur ersten juristischen Prüfung noch sehr gegenwärtig war, wartete nun also mit der Einreichung diverser Formulare, einem Führungszeugnis und der Wahl einer Wunschausbildungsstelle erneut eine umfangreiche Bewerbung auf mich. Ein Referendariat in Berlin oder Hamburg schied aufgrund der langen Wartezeiten von teils fast drei Jahren für mich aus. Meine alte Heimat Schleswig-Holstein konnte gegenüber M-V mit einer ähnlichen geographischen Struktur bei deutlich schlechterer Vergütung als Referendariatsstandort ebenfalls nicht überzeugen. Da noch viele meiner sozialen Kontakte aus Studienzeiten in Greifswald sind, fiel die Entscheidung deshalb auf eine Bewerbung beim nächstgelegenen Landgericht Stralsund. 

Die Zusage seitens des OLG erfolgte relativ schnell. Danach folgte jedoch für ein Monat ohne weitere Informationen. Das Land M-V stellt die Referendar*innen im Regelfall als Beamt*innen ein, entsprechend sind diese auch bezüglich ihres Arbeitsplatzes weisungsgebunden. Bis etwa zwei Wochen vor meinem ersten Arbeitstag im Juni wusste ich nicht, ob mein Wunsch bezüglich des LG Stralsund berücksichtigt werden konnte, oder ob ich zeitnah eine Wohnung in Neubrandenburg finden muss. Die vier Landgerichte des Landes in Schwerin, Rostock, Stralsund und Neubrandenburg sind alle reguläre Ausbildungsstätten. Allerdings konnte bei mir, wie auch bei allen anderen Jahrgängen – mit Ausnahme des Sommers 2022 – mein Wunsch berücksichtigt werden. 

Die ersten Arbeitstage

So wurden alle Referendar*innen des Landes eingeladen, zu ihrem ersten Arbeitstag in den Räumlichkeiten des OLG Rostocks feierlich in ihr Amt eingeführt und vereidigt zu werden. Unser Jahrgang besteht aus 50 Personen, von denen 14 dem LG Stralsund zugewiesen wurden. Die Atmosphäre war seriös, aber insgesamt durch die wirklich schöne Räumlichkeit und die diversen Redner*innen aus Verwaltung, Anwaltschaft und Justiz ein gelungener Einstand. 

Der erste Tag am Landgericht begann mit einem überschaubaren Informationsstand seitens der Referendar*innen. Uns war bekannt, dass die ersten zwei Wochen aus einem Einführungslehrgang bestehen würden. Allerdings hatte niemand von uns einen Zugang zum Gericht, sodass wir uns nach und nach am regulären Besuchereingang sammelten und von den Justizangestellten eingelassen und zum Seminarraum gewiesen wurden. 

Der große Unterschied war für mich jedoch das Wissen, nun für das angestrengte Zuhören bezahlt zu werden.

Der erste Eindruck unserer „Arbeitsgemeinschaft“ war eigentlich eine Fortsetzung des Studiums. Der große Unterschied war für mich jedoch das Wissen, nun für das angestrengte Zuhören bezahlt zu werden. Neben der üblichen Vorstellungsrunde, bei der die durchaus unterschiedlichen Lebensläufe der Referendar*innen bezüglich Promotion, Familiengründung oder nur einer längeren Pause nach dem ersten Staatsexamen offenbar wurden, stand zuerst viel Organisatorisches auf dem Programm. 

 Wir erfuhren erst in den kommenden Tagen, wer unsere zukünftigen ausbildenden Richter*innen sein würden, ebenso wie den erfreulichen Umstand Dienstlaptops zu erhalten. Auch erhielten wir – zumindest die Kolleg*innen, die nicht einem der Amtsgerichte zugewiesen waren – eigene Schlüssel für das Gericht. In den Mittagspausen in der gerichtseigenen Kantine wurde dann anhand des Geschäftsverteilungsplanes schon vor dem ersten Gespräch mit unseren Ausbilder*innen unsere zukünftigen Kammern ermittelt. 

Im Einführungslehrgang lernten wir dann, wie die Zivilgerichtsbarkeit arbeitet und die grundsätzliche Struktur von Urteilen. Zudem besuchten wir gemeinsam mit unserem AG-Leiter einen Verhandlungstag am AG Greifswald, um auch allen ohne Gerichtspraktikum ein erstes Gefühl über den Ablauf einer Verhandlung zu vermitteln. Mit diesem Wissen begann dann in der dritten Woche die Arbeit in den Dezernaten, bei mir in der Kammer für Bank-, Versicherungs- und Erbsachen. Bis auf letztere erschien mir diese Materie eher fremd, allerdings sind viele Fälle des Versicherungsrechts in Konstellationen angesiedelt, die sich mit allgemeinem BGB-Wissen gut lösen lassen. 

Der Alltag am Gericht 

Eine übliche Woche am Gericht besteht aus einem Arbeitsgemeinschaftstag, in dem wir besondere zivilprozessuale Konstellationen wie Versäumnisurteile, Prozesskostenhilfe und Zwangsvollstreckungen erörtern. In der Regel haben dann alle Richter*innen einen Verhandlungstag in der Woche, bei dem wir Referendar*innen mit auf der Bank sitzen dürfen. An den Amtsgerichten sind es mitunter mehr. Kammerentscheidungen sind beim Landgericht mittlerweile eine absolute Ausnahme. Entsprechend freue ich mich, einem ziemlich jungen Richter zugewiesen worden zu sein, der in die am LG oft sehr nüchternen Anwaltsprozesse mit einer lebendigen Moderation durchaus spannend gestaltet. Ein üblicher Verhandlungstag umfasst drei bis fünf Fälle, je nach Komplexität. 

Die Aktenführung erfolgt in unserem Gerichtsbezirk mittlerweile voll digital. Entsprechend bearbeiten wir auch unsere Arbeitsaufträge primär im Homeoffice. Zwar steht am LG ein Referendarzimmer zum Arbeiten zur Verfügung, allerdings wird wohl bis frühestens 2024 kein WLAN bereitgestellt. Hier besteht auf jeden Fall Nachholbedarf. Üblicherweise schreiben wir Referendar*innen aus Akten oder auch Fällen, deren Verhandlung wir folgen durften, Urteile oder Voten. Die ersten Versuche gestalteten sich mangels Erfahrung aus dem Studium durchaus schwierig, da Sprache und Struktur sich doch deutlich von den Gutachten unterscheiden, die man noch vor wenigen Monaten im Examen schrieb. Auch die Stoffgliederung in den E-Akten, die mit Protokollierungen regelmäßig 400 Seiten und mehr umfassen, ist anfangs herausfordernd. Allerdings ist sowohl die Bewertung unserer Leistungen als auch das generelle Arbeitsklima sehr kollegial. Das –für Jurastudierende wenig überraschend – hin und wieder scharfe Feedback trägt so aber doch dazu bei, dass man in den 6 Wochen Dezernatsarbeit eine ziemlich steile Lernkurve vorzuweisen hat. So geht es jetzt in die erste Probeklausur, ebenfalls in Urteilsform, denn das zweite Staatsexamen ist „nur“ noch 1,5 Jahre entfernt… 

Lohnt sich ein Referendariat in Mecklenburg-Vorpommern?

Im Fazit kann ich – wenngleich ohne die anderen Länder näher zu kennen – sagen, dass ich die Wahl von M-V für mein Referendariat nicht bereue. Das Klima ist wie im Studium auch schon nahezu familiär, gerade weil die allermeisten Stralsunder Referendar*innen ebenfalls in Greifswald studiert haben. Auch die Besoldung von etwa 1450 Euro netto ist immer noch ein deutlicher Sprung verglichen zum studentischen Budget, da sich an den Lebenshaltungskosten nicht viel verändert hat.  Vielleicht hätte etwas mehr Zeit und Stoff im Einführungslehrgang uns gutgetan, da ein Kommentar nur bedingt geeignet ist, einem die Angst vor groben Schnitzern im Urteil zu nehmen, wenn Konstellationen wie eine Hilfswiderklage das erste Mal auftauchen. 

Demnächst steht nun meine erste eigene Verhandlungsleitung an. Auch wenn man im Studium bereits Erfahrungen mit Moot Courts gesammelt hat, ist die Aufregung nicht zu verleugnen. Ab November geht es dann nach fünf  Monaten am LG auch schon weiter in die Verwaltungsstation. Bei Interesse könnt ihr euch also gern auf weitere „Abenteuer im Referendariat“ freuen. 

Legal Bookclub: Die Lernapotheke für Juristen

Ein Ratgeber von Thomas Kahn

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Vor kurzem habe ich das Internet nach Tipps für die Examensvorbereitung durchforstet und bin dabei auf den YouTube-Kanal von Thomas Kahn gestoßen. Auf dem erklärt er sehr anschaulich, wie man mit dem Karteikartensystem Anki lernen kann. Darüber hinaus hat Kahn auch ein Buch über Lernstrategien für das Jurastudium geschrieben – das meiner Meinung nach Pflichtlektüre für jeden Studierenden werden sollte.

Kahn räumt in dem Buch mit allerhand Mythen, die sich um das Lernen ranken, auf (Stichwort: Lerntypen und Bloß-nicht-Auswendiglernen). Er stellt einige hilfreiche und vor allem wissenschaftlich fundierte Lernmethoden vor. Dabei verfolgt er den Ansatz, dass es für jeden Studierenden ratsam ist, die Methoden zu kennen (also in seiner Lernapotheke zu haben), aber dass nicht jeder alle Methoden gleichzeitig anwenden muss.

Genau das finde ich so besonders an Kahns Buch. Er verkauft einem keine 100-Prozent-Erfolgsstrategie für das Studium, die man rigoros befolgen muss, sondern gibt einem viele tolle Tips und Ideen an die Hand, um die man seinen Lernalltag bereichern kann. Kahn deckt dabei alle relevanten Bereiche des Studiums ab: vom Wiederholen und Auswendiglernen über das Schreiben von Probeklausuren in der Examensvorbereitung über eine gesunde Jura-Life-Balance.

Dabei teilt er in einem Kapitel auch detailliert seine eigenen Erfahrungen aus der Examensvorbereitung. Er schafft es außerdem, das Buch durch persönliche Anekdoten und eine gute Menge Humor aufzulockern.

Wer nach einem Ratgeber sucht, der einem kompakt die wichtigsten Lerntips, exakt aufs Jurastudium zugeschnitten sucht, der kommt um die Lernapotheke für Juristen nicht herum.

Hier kommt ihr zur Website von Thomas Kahn

*Disclaimer: Ich habe das Ebook auf meine Anfrage hin als kostenloses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt bekommen. Alle Meinungen dazu sind natürlich meine eigenen.

Wie du eine richtig gute Seminararbeit schreibst – in 5 Schritten

Zur Seminararbeit wird jeder Jurastudierende erneut ins kalte Wasser geworfen. Nachdem man mühevoll seinen Gutachtenstil perfektioniert hat, wartet plötzlich eine neue Herausforderung: ein wissenschaftlicher Aufsatz. Aber keine Sorge, mit einem guten Konzept ist auch das kein Problem. In diesem Artikel habe ich grob zusammengefasst, wie ich damals Woche für Woche vorgegangen bin.

1.Im Voraus Ein paar Dinge kann man bereits im Voraus erledigen, um ein wenig Zeit zu sparen, bevor es so richtig los geht. Dazu gehört: sich schon einmal in mögliche Themen einzulesen, sich über die Zitation und Fußnoten zu informieren und sich ein System für Recherchen zu überlegen. Vielleicht begibst du dich auch schon auf die Suche nach alten Seminararbeiten oder Literatur. Mir hat es zudem geholfen, mir einen groben Schreibplan zu erstellen, in den ich auch Puffer-Tage eingeplant habe. So wusste ich immer, wie gut oder schlecht ich in der Zeit war.

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2.Woche Eins und Zwei: Deep Dive Dann ist es soweit: Du bekommst dein Thema zugeteilt. Ab jetzt heißt es: lesen, lesen, lesen. Ich habe die ersten zwei Wochen genutzt, um einen Deep Dive in mein Thema zu machen. Das heißt, ich habe alle möglichen Datenbanken, Zeitschriften und Bücher nach relevanten Stellen abgesucht und versucht, das Thema so richtig zu verstehen. Falls dein Thema es z.B. aufgrund internationaler Bezüge ergibt, kann ich dir auch empfehlen, über die üblichen Datenbanken hinaus insbesondere Google Scholar, Westlaw und JStor (und Krimdok für Kriminologie) zu nutzen. Diese funktionieren ganz ähnlich wie Beck.online, eröffnen aber ein weitaus breiteres Spektrum an wissenschaftlicher Literatur.

Meine Erkenntnisse habe ich in einer Tabelle festgehalten, sodass ich später die wichtigen Textstellen auf jeden Fall wieder finden konnte.

Besonders wichtig: solltest du über die Fernleihe deiner Bibliothek Bücher bestellen wollen, mach dies ganz zu Anfang! Nicht selten dauert es ein bis zwei Wochen, bis diese geliefert werden.

Außerdem habe ich mir schon sehr früh eine potenzielle Gliederung überlegt, anhand derer ich auch meine Recherche orientiert habe. Diese war zwar nicht in den Stein gemeisselt, aber ein guter Anfang.

3.Ab Woche Zwei bis Drei: Schreiben Irgendwann musst du den Sprung ins kalte Wasser wagen und einfach anfangen zu schreiben. Die große Menge an Wissen, die du dir schon in den ersten Wochen angelesen hast, muss schließlich irgendwann auch zu Papier gebracht werden. Oft bemerkst du auch erst während des Schreibprozesses, dass deine Quellenlage zu dünn ist oder noch weitere Fragen auftauchen, die eine erneute Recherche erforderlich machen.

Meiner Erfahrung nach lohnt sich ein möglichst frühes Anfangen mit dem Schreiben auch deshalb, weil es ein wenig dauert, in den Schreibfluss zu kommen. Mein betreuender Professor meinte im Nachgespräch zu mir, dass meine Seminararbeit im Verlauf immer besser geworden sei und man gemerkt hätte, dass ich mich Stück für Stück warmgeschrieben hätte.

Vernachlässige außerdem nicht die Formalia und Fußnoten. Nichts – und da spreche ich auch aus Erfahrung- ist nerviger als im Nachhinein noch stundenlang Fußnoten zu formatieren.

Wichtig für hohe Punktzahlen ist, sehr genau und ausdifferenziert zu schreiben und auch einen Teil eigener Gedanken, z.B. in Form von Schlussfolgerungen darzustellen.

4.Woche Vier und Fünf: Weiter Schreiben Inzwischen solltest du dich git in dein Thema eingefunden und schon einige Seiten zu Papier gebracht haben. Behalte aber im Hinterkopf, dass Fortschritt nicht immer linear ist. Es gibt Tage, an denen dir das Schreiben von der Hand gehen wird und welche, in denen du kaum ein paar Zeilen schreibst. Auch kann es sein, dass du ganze Absätze löscht, kürzt oder neu formulierst. Alles das gehört jedoch zum Prozess dazu – lass dich davon nicht demotivieren, sondern sieh es als eine Verbesserung deiner Arbeit an. Achte darauf, einen Überblick über deine Recherche zu behalten und alle Quellen in einem Dokument zu speichern.

5.Woche Sechs: Feinschliff In die letzte Woche habe ich mir bewusst einige Puffer eingebaut, um Lücken aufzufüllen – was sich rückblickend auch sehr bewährt hat. Ich würde die Woche größtenteils zur Überarbeitung nutzen, das heißt: kürzen oder Passagen verlängern, formatieren, letzte Formulierungen verbessern und dann von mindestens einer Person – besser zwei- gegenlesen lassen.

Dann ist es geschafft und du kannst extrem stolz auf dich sein. Erhole dich auf jeden Fall ein paar Tage von den Strapazen. Bevor du jedoch alle Unterlagen in die letzte Ecke deines Zimmers verbannst und alle Bücher wieder bei der Bibliothek abgibst, mache dir von den wichtigsten Seiten Kopien oder Scans. Schließlich wartet noch die Verteidigung deiner Seminararbeit auf dich! Dafür wirst du einige Quellen sicherlich erneut lesen wollen.

Wie du endlich zufriedener mit deinen Noten wirst

Lesezeit: 3 Minuten

Neulich erzählte mir Carla von einer interessanten Analogie, die sie im Buch „Besser fühlen“ vom Psychologen und Autor Leon Windscheid gelesen hatte. Kurz gefasst ging es um ein Experiment mit zwei Affen, denen jedes Mal ein Stück Gurke im Tausch gegen einen Stein gegeben wurde. Keiner der Affen schien mit den Gurken unzufrieden zu sein. Plötzlich jedoch wurde einem der Affen im Gegenzug eine Weintraube gegeben. Der Affe war ganz entzückt darüber, diesmal etwas „Süßes“ bekommen zu haben. Daraufhin tauschte der zweite Affe ebenfalls noch einmal einen Stein ein und bekam wider Erwarten ein Stück Gurke und keine Weintraube. Anstatt wie bisher seelenruhig seine Gurke zu akzeptieren, bekam er einen Tobsuchtsanfall angesichts dieser „Ungerechtigkeit“. 

„Im Laufe der Evolution, so die Vermutung, war es wichtig, die eigenen Anstrengungen und deren Ergebnis mit anderen zu vergleichen. […] Aus dieser Grundhaltung entsteht die Gefahr, dass man im Vergleichen nie wirklich zufrieden endet.“

– Leon Windscheid, „Besser Fühlen“ (2021), S. 217.

Das erste, woran ich dabei sofort denken musste, waren die Noten im Jurastudium. Wie oft ist es mir und anderen aus meinem Umfeld passiert, dass man ein an sich passables oder sogar gutes Ergebnis erhielt, über das man sich sonst gefreut hätte, aber im Vergleich mit anderen wirkte es plötzlich unbedeutend und ungenügend. Erst neulich beobachtete ich im Bekanntenkreis ebendiese Situation: ein Kommilitone erhielt eine extrem gute Note und konnte sich nicht eine Sekunde darüber freuen, weil jemand anderes aus dem Kurs (aus seiner Sicht vermutlich ungerechtfertigt) eine noch bessere Note erhalten hatte.

Gäbe es also den ständigen Vergleich nicht, dem wir uns selbst immer wieder aussetzen, könnte sich vielleicht an der ein oder anderen Stelle sogar so etwas wie Zufriedenheit über die eigene Leistung einstellen (unvorstellbar, nicht wahr?). Man könnte sich über die solide und durchaus leckere Gurke freuen, selbst wenn andere auch mal eine Weintraube erhielten.

Was kann man nun aber tun, wenn KommilitonInnen einem ihre Leistungen dennoch ungefragt auf die Nase binden oder sogar damit prahlen und man die eigene Note sofort als minderwertiger betrachtet? Dann hilft nur eine Art Selbst-Coaching, mit dem ich vor vielen Semestern begonnen habe. 

Der Schlüssel lag für mich darin, den Fokus auf mich zu legen und nicht auf andere. Das bedeutet, dass ich jede meiner Leistungen im Lichte meiner Fähigkeiten und Erwartungen betrachte. 

Wie sieht das konkret aus? Nach einer Klausur oder Hausarbeit schätze ich meist mein Gefühl dazu ein. Eine mögliche Abwägung kann so aussehen: „Ich habe für diese Klausur nicht viel lernen können, weil ich lange Zeit krank war und mein Wissen dadurch nicht ganz gefestigt war. Ich bin auf einige Schwerpunkte rückblickend nicht genügend eingegangen, also gehe ich davon aus, dass es wohl um die fünf Punkte werden.“ Damit habe ich mir also einen realistischen Erwartungshorizont an meine Leistung gesetzt. Wenn ich nun tatsächlich fünf Punkte erhalte und ein Kommilitone neun Punkte, packt mich weder ein Vergleichswahn, noch die Missgunst, weil ich weiß: „Ich habe genau das bekommen, was ich auch investiert habe.“ Diese Taktik geht natürlich nicht auf, wenn ich mich ungerecht bewertet fühle. Wenn ich wochenlang an der Ausformulierung meines perfekt anmutenden Gutachtens saß und ein anderer Kommilitone die Hausarbeit innerhalb weniger Tage verfasst und dennoch besser abschneidet. Wenn ich weiß, dass der Kommilitone ein unschlagbares Auffassungsvermögen, Gedächtnis oder Judiz (oder alle drei) besitzt, dann erkenne ich diese Leistung absolut neidlos an und fühle mich sogar inspiriert davon. Intelligente oder fachlich versierte Menschen sehe ich primär nicht als KonkurrentInnen, sondern möchte gerne etwas von ihnen lernen und mich mit ihnen austauschen. Dabei hilft es mir, meinen Selbstwert nicht von juristischen Leistungen abhängig zu machen. Eine nicht bestandene Klausur lässt mich nicht über Nacht inkompetent werden. So abgedroschen es klingen mag, aber seine Schwächen zu kennen und zu ihnen zu stehen, kann eine unglaubliche Stärke darstellen.

Wir fassen zusammen: 

  • Im ersten Schritt erst gar nicht nach links und rechts gucken, 
  • immer einen angemessenen Erwartungshorizont an sich selbst haben, 
  • erfolgreiche Menschen als Vorbild und nicht als Feindbild sehen, 
  • eigene Stärken und Schwächen realistisch einschätzen, 
  • Jura nicht zum Mittelpunkt seiner selbst machen. 

Dieses Mindset führt dazu, dass ich mich seit langem sowohl über die Gurken, als auch über die Weintrauben auf der juristischen Notenskala freuen kann. So oder so – es ist immerhin ein Snack! 😉

Ich hoffe, dass ich dir mit diesen Gedankenanstößen ein wenig weiterhelfen konnte. Wenn du deine Erfahrungen mit dem Thema mit uns teilen möchtest, erreichst du uns auf Instagram unter @goldwaage.jura. 

Jura sportlich nehmen – Eine neue Perspektive auf‘s Studium

Vor nicht allzu langer Zeit war ich morgens joggen. Ich lief am Wasser entlang, die Sonne schien mir ins Gesicht und über meine Kopfhörer hörte ich einen Podcast. Dabei ahnte ich nicht, dass das, was die Sprecherin erzählen würde, meine Perspektive auf das Jurastudium so verändern würde.

Die Sprecherin war English Gardner, Olympiasiegerin im Sprinten und derzeitige Anwärterin auf den Titel “Schnellste Frau der Welt”.

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English ist eine faszinierende Person mit einer sehr bewegten Biografie. Sie stammt aus schwierigen Verhältnissen hatte in ihrer Karriere mehrfach mit Verletzungen, Depressionen und herben Rückschlägen zu kämpfen. Das alles hielt sie jedoch nie von ihrem großen Traum, den Olympischen Spielen, ab.

An einer Stelle im Podcast sagt sie sinngemäß: Ich musste lernen, den Sport von meinem Charakter zu trennen. Danach erläutert sie, dass sie mit der Zeit verstanden hat, schlechte Leistungen nur als solche zu sehen und nicht als persönliche oder charakterliche Schwäche.

Das heißt im Umkehrschluss aber auch, gute Leistungen nicht zu sehr an den eigenen Selbstwert zu koppeln.

Diese Aussage fand ich auch für das Jurastudium sehr zutreffend. Ab Semester eins bereiten wir uns auf den großen Wettbewerb, das Staatsexamen, vor. Dabei trainieren wir ständig unsere Fähigkeiten und für einige wird das Studium zum wichtigsten Lebensinhalt oder Teil des Charakters.

Ich finde den Gedanken, das Studium nicht als Teil der Persönlichkeit, sondern eher als eine Sportart zu sehen, sehr entlastend.

Eine schlechte Note und eine bissige Randbemerkung des Korrektors sind dann nicht mehr ein Angriff auf die erbrachte Leistung, sondern Feedback vom Trainer. Ein verpatzter Freiversuch gleicht dann mehr einer verpassten Olympia-Qualifikation (die man nach erneutem Training wiederholen kann) als einer persönlichen Niederlage.

Jura wird dadurch wieder etwas, das man “macht” und nicht das man “ist”. Das erleichtert den Umgang mit jeder Art von Feedback ungemein.

Wenn dir der Beitrag gefallen hat, abonniere gerne den Blog oder folge uns auf Instagram @goldwaage.jura.

Steigern 7 Tage ohne Social Media meine Konzentration? – Ein Selbstexperiment

Die letzten Monate hing ich täglich ungefähr vier Stunden am Handy, genauer gesagt in den sozialen Medien. Dabei hatte ich das Gefühl, dass meine Aufnahmefähigkeit stark abnahm. Also habe ich eine Woche getestet: Verbessert sich meine Konzentrationsfähigkeit, wenn ich Social Media lösche?

Die Gründe

Lange Zeit nutzte ich überhaupt keine sozialen Medien. Man fand mich weder auf Facebook, Snapchat, Instagram oder Tiktok. Für den Blog und meinen Nebenjob „musste“ ich irgendwann zumindest Instagram nutzen – und es dauerte nicht lange, bis ich komplett in der Social Media Welt gefangen war.

Nicht falsch verstehen: Soziale Medien können den Alltag wirklich bereichern. Viele Postings und Reels unterhalten mich, oder regen mich zum Nachdenken an.

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Aber sie fressen leider auch sehr viel meiner Zeit. Damit meine ich nicht nur die Zeit, die ich aktiv vor meinem Bildschirm sitze. Ich habe festgestellt, dass ich auch in Offline-Phasen viel über die gesehenen Inhalte nachdenke. Das ist eigentlich nicht schlimm – es ist nur nervig, wenn ich mich zum Beispiel auf meine Seminararbeit fokussieren möchte und stattdessen einen Tiktok-Sound nicht mehr aus dem Kopf bekomme. Außerdem erwische ich mich dabei, wie ich häufig zum Handy greife, mich einfach durch meine Startseiten klicke und komplett die Zeit vergesse. „Mindless Scrolling“ nennt man das. Und letzte Woche entschied ich, dass damit erst einmal Schluss sein müsste.

Die „Regeln“

Ganz auf Social Media verzichten konnte ich schon wegen meines Nebenjobs nicht, deswegen überlegte ich mir ein grundlegendes Ziel: Meinen privaten Instagramaccount, den unseres Blog, sowie Tiktok würde ich überhaupt nicht nutzen und den für die Arbeit nur, wenn es notwendig ist.

Eine weitere Sache, die ich reduzieren wollte, war die Dauerbeschallung, die mich sonst in meinem Alltag begleitet. Ich höre häufig von morgens bis abends Podcasts, gucke nebenher YouTube-Videos oder höre Musik. Ich wollte ausprobieren, wie es sich anfühlte, den Großteil des Tages in Stille, beziehungsweise nur der natürlichen Geräuschkulisse zu verbringen.

Meine Hoffnung war, dass ich die ständige Reizüberflutung, der ich mich selbst aussetze, abnahm, sodass ich mich dafür besser konzentrieren konnte und mehr Zeit für wichtige Dinge im Alltag habe.

Meine Erfahrungen

Die ersten zwei Tage entsperrte ich ständig mein Handy, nur um festzustellen, dass ich die Unterhaltungsapps ja gelöscht hatte. Am zweiten Tag, dem Montag, wachte ich mit einem starken Leeregefühl auf, das sich erst nach Stunden wieder legte. Ich bin wahrlich kein Experte, aber ich erklärte mir das durch das Ausbleiben der kleinen Dopaminkicks, mit denen Social Media uns sonst ständig versorgt.

Im Laufe der Woche dachte ich jedoch immer weniger an die sozialen Netzwerke. Entgegen meiner Erwartungen hatte ich weder das Gefühl, etwas zu verpassen, noch das dringende Bedürfnis, einen bestimmten Moment teilen zu müssen. Ich las seit langem mal wieder ein Buch nur zum Spaß und hatte während meiner Lernzeiten kaum das Bedürfnis, an mein Handy zu gehen.

Meine Screentime halbierte sich und lag im Durchschnitt bei zwei Stunden. Das klingt immer noch relativ viel, aber beinhaltet nunmal auch Zeit für Whatsapp- Kommunikation, E-Mails, Notizen und die Kameranutzung.

Gesteigerte Konzentration?

Es fiel mir tatsächlich leichter, länger gedanklich bei einer Sache zu bleiben. Auch hinsichtlich des Bedürfnisses, mich selbst vom Lernen abzulenken konnte ich Unterscheide feststellen. Eine gravierende Verbesserung meiner Konzentrationsfähigkeit konnte ich jedoch in so kurzer Zeit nicht fest machen. Dennoch hatte ich mehr Zeit zur Verfügung, die ich zum Lernen nutzen konnte, sodass ich definitiv produktiver war.

Auch die fehlende Dauerbeschallung machte sich bemerkbar. Situationen, in denen ich sonst immer einen Podcast höre (beim Aufräumen etc.) nutzte ich, um nachzudenken, gedanklich meinen Tag zu planen oder vor mich hinzuträumen. Das sorgte im Alltag definitiv für mehr Entspannung.

Fazit

Ich kann dieses Selbstexperiment absolut empfehlen. Nicht nur, um die eigene Konzentrationsfähigkeit zu steigern und den Kopf frei zu bekommen sondern auch um sich selbst einmal vor Augen zu führen, wie viel Zeit man täglich vor dem Bildschirm verbringt.

Ich bin außerdem davon überzeugt, dass Social Media neben der Konzentration auch die Kreativität stark beeinträchtigt. Es liegt doch auf der Hand: Wenn wir den ganzen Tag damit beschäftigt sind, „Input“ zu bekommen, wie sollen wir dann zeitgleich „Output“ geben?