3 Möglichkeiten, wie du deine Doktorarbeit finanzieren kannst

Wenn deine generelle Entscheidung für die Promotion gefallen ist, kommt es als einer der nächsten Schritte darauf an, wie du dir diese finanzierst. In diesem Beitrag stellt dir unsere Autorin Lea die häufigsten Finanzierungsmethoden vor.

Falls du dir noch unsicher sein solltest, schau doch auch gern den Beitrag „Solltest du promovieren – ja oder nein?“ an.

Es gibt ein paar (klassischere) Möglichkeiten, die ich im Folgenden kurz beschreibe. Diese sind bewusst nicht abschließend, da jeder sein für sich passendes Promotionsmodell finden muss. Aber es soll dir als Ansatz für eine vertiefte Recherche dienen oder zumindest als ersten Gedankenanstoß.

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Wissenschaftliche/r Mitarbeiter/in

Die wohl am häufigste Finanzierungsform läuft über den Job als wissenschaftliche/r Mitarbeiter/in. 

Diese werden zum einen von Universitäten ausgeschrieben, aber auch von Kanzleien.

WissMit an der Uni

Mit den WissMits an der Uni ist man aus dem eigenen Studium gut vertraut. Diese unterstützen die jeweiligen Lehrstühle in Forschung und Lehre. Dies beispielsweise als Dozent/in von vorlesungsbegleitenden Kolloquien bzw. Arbeitsgemeinschaften, Vorlesungsvertretungen oder Unterstützung bei Publikationen des/der Lehrstuhlinhabers/in. Die genaue monatliche Entlohnung ist hier stark von der jeweiligen Stelle abhängig. Dies liegt daran, dass verschiedene Teilzeitanteile (typischerweise 50% oder 75%) oder gar Vollzeit ausgeschrieben und vereinbart werden können. Dabei wird man nach dem erfolgreichen ersten Examen in der Regeln in die Entgeltgruppe 13 TV-L eingruppiert.

Großer Vorteil ist hier, dass du von einigen anderen Doktorand/innen umgeben bist, die dein „Schicksal“ teilen. Du kannst auf kürzestem Weg Tipps erfragen, Probleme beredet und im besten Fall sogar in den fachlichen Austausch gehen. 

Typischerweise ist deine Betreuung auch gleichzeitig dein/e Chef/in, was positive als auch negative Seiten haben kann. Aber auch hier ist der Weg für etwaige Nachfragen kürzer und die Betreuung üblicherweise enger, als bei extern betreuten Dissertationen.

Nachteil kann sein, dass du neben der Promotion arbeitest und dementsprechend weniger Zeit und Fokus für die Erstellung der Arbeit und Vorbereitung auf die spätere Verteidigung an sich hast. Ob das für dich wirklich ein Nachteil ist oder du nach dem Studium etwas Abwechslung zum wissenschaftlichen Arbeiten brauchst, liegt bei dir.

Einen Faktor den man bei der Anstellung an der Uni aber nie vergessen sollte, sind die Vorgaben des Wissenschaftszeitgesetzes. Nach diesem darf nach aktuellem Stand die Befristung der wissMit-Stelle maximal 6 Jahre betragen. Wie das mit Verlängerungen bei z.B. Krankheit, Mutterschutz und Elternzeit aussieht, informierst du dich am besten nochmal bei der Personalabteilung deiner Uni.

WissMit bei einer Kanzlei

Die Arbeit als wissMit in einer Kanzlei kann so vielfältig sein, wie die Ausgestaltung eines jeden anderen Arbeitsverhältnisses dies auch zulässt. Typischerweise unterstützt du, wie der Name der Jobbezeichnung auch bereits impliziert, auch bei der Recherche, sowie Fallvorbereitungen.

Üblicherweise können sich nur Groß- oder mittelgroße Kanzleien den „Luxus“ von wissMits finanziell leisten, sodass vorwiegend in den Spezialisierungen dieser Kanzleitypen dein Aufgabenbereich liegen wird. Weniger Stellen finden sich dann u.a. im Familien-, Erb- oder Sozialrecht, wobei bei intensiver Recherche auch hier Jobs angeboten werden.

Vorteil der eingebundenen Arbeit in eine Kanzlei ist der hohe Praxisbezug und die Möglichkeit zum Networking. Die Vergütung ist auch hier recht unterschiedlich und kann unter dem der wissMits an der Uni liegen oder natürlich auch deutlich darüber. Du musst dann für dich entscheiden, ob du in der Konsequenz dessen auch mehr Stunden arbeiten möchtest. Kontakte zu anderen Doktorand/innen knüpft man hier nicht zwingend, doch bei größeren Kanzleien arbeiten meist mehrere wissMits die auch promovieren und mit denen man ins Gespräch kommen kann.

Stipendium

Eine weitere Möglichkeit der Finanzierung sind Stipendien.

Wie bereits im Studium auch kann zwischen politischen, kirchlich/religiöse oder unabhängige Stipendien unterschieden werden. Bezüglich der Voraussetzungen solltest du dich im Detail mit den Stipendiengebern befassen, die für dich in Betracht kommen. Diese werden hier nur exemplarisch genannt, genaueres findest du aber auch hier.

-Politische

Insoweit sind Stiftungen zu den großen Parteien am bekanntesten wie z.B. die Konrad-Adenauer-Stiftung (CDU), Friedrich-Ebert-Stiftung (SPD) oder die Rosa-Luxemburg-Stiftung (Die Linke). 

-Kirchliche/religiöse

Hierzu gehören beispielhaft evangelisches Studienwerk Villigst, katholisches Cusanuswerk oder muslimisches Avicenna Studienwerk.

-Unabhängige

Für die unabhängigen Stipendien können die Studienstiftung des deutschen Volkes oder die Stiftung der deutschen Wirtschaft genannt werden.

Vorteil ist hier, dass du dich voll auf deine Promotion konzentrieren kannst, ohne nebenbei arbeiten gehen zu müssen. Das spart Zeit, sodass du nicht unbedingt mit mehrere Jahre für den Promotionsprozess rechnen solltest.

Nachteil ist, dass du, während du das Stipendium beziehst, noch nicht wie bei bestehendem Arbeitsvertrag, in die Rentenkasse einzahlst. Auch die Finanzierung der Krankenkasse muss individuell organisiert und von der Stipendiensumme mit bestritten werden.

Auch der Bewerbungsprozess kann einer Art „Bestenauslese“ gleichen und mit hohe Voraussetzungen, was u.a. Noten im Examen oder (politisches) Engagement betrifft, verbunden sein. 

Auch der Kontakt zu anderen Promovierenden ist nicht zwingend gewährleistet. Dieser kann aber über Seminare für Doktorand/innen an der jeweiligen Fakultät der Betreuung hergestellt werden oder natürlich durch Eigeninitiative.

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Studienkredit

Also Promovierende/r kann man durch Einschreibung als solche/r an der Uni, an der du vorhast, die Dissertation einzureichen, auch den Studierendenstatus bekommen. Mit diesem könntest du auch einen Studienkredit in Anspruch nehmen.

Vorteil ist hier, dass du deine Finanzierung gesichert hast. Ggf. kannst du dann zusätzlich den Studienkredit mit z.B. Wohngeld (oder anderen Sozialleistungen) kombinieren.

Nachteil ist aber die Verschuldung, sowie die hohen Zinsen die mit einem Studienkredit einher gehen. Auch bei dieser Finanzierungsform gibt es keinen automatischen Kontakt zu anderen Promovierenden. Zudem wird auch hier nicht zwingend in die Rentenkasse eingezahlt und die Organisation, sowie Finanzierung der Krankenkasse muss selbst ebenfalls selbstständig erfolgen.

Fazit

Welche Methode für dich am ehesten in Betracht kommt, ist eine sehr subjektive Entscheidung. Bedenke aber stets die Vor- und Nachteile jeder Finanzierungsform, wobei hier nur einige aufgelistet sind und zur groben ersten Orientierung dienen.

Hast du Fragen, Anmerkungen oder möchtest eine andere Form der Finanzierung mit der Community teilen, dann schreib gern einen Kommentar. Wenn dir der Beitrag gefallen hat, teile ihn doch und folge uns auf Insta @goldwaage.jura.

Der Schwerpunkt im Jurastudium – so triffst du die richtigen Entscheidungen  

Die Schwerpunktwahl ist ein wichtiger Schritt – immerhin macht dieser einen nicht unbedeutenden Teil deines 1. Examens aus. Aber wann wähle ich mein Schwerpunktfach eigentlich? Muss ich mich für einen bestimmten Schwerpunkt entscheiden, wenn ich schon einen konkreten Berufswunsch habe? Und wann lege ich meine Prüfungsleistungen im Schwerpunkt ab? Diese Fragen versucht dir unsere Autorin Sophia im heutigen Beitrag zu beantworten. 

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1. Zeitpunkt der Schwerpunktwahl 

Der konkrete Zeitpunkt, zu dem du dich für einen Schwerpunkt entscheiden sollst, variiert von Uni zu Uni etwas. Doch grundsätzlich kann man sagen, dass dies zeitlich meist mit dem Abschluss des Grundstudiums bzw. Ablegen der Zwischenprüfung zusammenfällt.

Tipp: schau hierfür einfach mal in den Musterstudienplan oder Studienablauf, den die meisten Fakultäten online auf ihrer Website zur Verfügung stellen (an meiner Uni stand die Schwerpunktwahl zum Beispiel im 4. Semester an).

Zum Glück handelt es sich jedoch nicht, wie der Wortlaut zunächst vermuten lässt, um eine offizielle Wahl, bei welcher du ankreuzen musst, wofür du dich nun entscheidest. 

Vielmehr handelt es sich um eine persönliche Entscheidung, die jedoch nicht direkt in Stein gemeißelt ist. Du entscheidest dich für einen Schwerpunkt und besuchst in den kommenden Semestern die Veranstaltungen hierzu. Du kannst dir jedoch auch ruhig etwas Zeit lassen und erstmal in Veranstaltungen verschiedener Schwerpunkte hineinschnuppern, bevor du deine endgültige Wahl triffst. 

Selbst wenn du dann merkst, der Schwerpunkt der zunächst am interessantesten klang, gefällt dir gar nicht, hast die hierdurch vielleicht bereits eine wichtige Erkenntnis für deine spätere Laufbahn als JuristIn gewinnen können. 

2. Bedeutung der Schwerpunktwahl 

Oft habe ich von Studierenden, die vor dieser Entscheidung standen schon die Fragen gestellt bekommen: 

Muss ich mich für einen bestimmten Schwerpunkt entscheiden, wenn ich bereits einen konkreten Berufswunsch habe? 

Muss ich beispielsweise einen arbeitsrechtlichen Schwerpunkt wählen, wenn ich mich später als Anwältin im Arbeitsrecht spezialisieren möchte? Oder einen strafrechtlichen Schwerpunkt, wenn ich mal Staatsanwalt werden möchte? 

Ganz pauschal lässt sich sagen: du musst gar nichts! 

Auch wenn du deinen Schwerpunkt im Studium im Arbeitsrecht abgelegt hast, kannst du später Staatsanwalt werden und anders herum. 

Allerdings bietet dir die Schwerpunktwahl auch die seltene Möglichkeit, dich über den Pflichtfachstoff hinaus in ein Rechtsgebiet einzuarbeiten, deine Interessen zu vertiefen und bereits Vorkenntnisse zu erlangen für mögliche spätere Berufsfelder. 

Es gibt natürlich auch die Möglichkeit, deine Wahl an anderen Kriterien festzumachen, wie zum Beispiel das einfache Erreichen von guten Noten, Sympathie der ProfessorInnen oder Inhalte, die einem auch für die Pflichtfachprüfung etwas bringen. 

Ich persönlich kann dir jedoch nur raten, deinen Schwerpunkt anhand deiner Interessen auszuwählen. 

Ich entschied mich damals zum Beispiel für einen eher wissenschaftlichen Schwerpunkt, bei dem auch die Klausur ganz anders aufgebaut war, als ich es sonst aus dem Studium kannte. Plötzlich musste ich Statistiken auswerten können anstatt Gutachten zu schreiben. Doch wir alle wissen: Das Lernen geht viel einfacher von der Hand, wenn man sich mit etwas beschäftigt, was einen wirklich interessiert und nicht bloß mit etwas von dem man gehört hat, dass es hierfür gute Noten geben soll, inhaltlich aber alles andere als interessant ist.

3. Wann lege ich meine Prüfungsleistungen ab?

Hat man sich erstmal für einen Schwerpunkt entschieden und die Veranstaltungen hierzu besucht, stellt sich im Hinblick aufs Examen oft noch eine ganz andere Frage: 

Wann lege ich meine Schwerpunktprüfungen überhaupt ab? 

Du kannst die Prüfungen vor dem staatlichen Teil ablegen, der Vorteil hierbei ist zudem, dass du den Stoff gerade erst in den Veranstaltungen gelernt hast und dieser noch ganz weit vorne im Gedächtnis ist.  

Die meisten Prüfungsordnungen lassen es jedoch auch zu, dies erst nach dem staatlichen Teil des Examens zu tun oder es aufzuteilen und einen Teil vor und einen Teil nach dem staatlichen Teil abzulegen. 

Der Vorteil von Letzterem ist natürlich, dass du dich zunächst voll und ganz auf die Klausuren und die mündliche Prüfung der ersten juristischen Prüfung konzentrieren kannst und nicht gleichzeitig noch den Stoff für den Schwerpunkt behalten musst. 

Aus eigener Erfahrung und dem Austausch mit KommilitonInnen kann ich jedoch sagen: nach dem staatlichen Teil sind die Meisten so ausgelaugt, dass die Motivation, jetzt noch die Schwerpunktprüfungen ablegen zu müssen, sehr gering ausfällt und man im Nachhinein jeden beneidet, der jetzt nicht wegen des Schwerpunkts zurück an den Schreibtisch muss.

Selbstverständlich ist dies nur meine eigene Wahrnehmung und es gibt genauso Studierende, für die Schwerpunktprüfungen nach dem staatlichen Teil eine super Lösung sind, aus welchen Gründen auch immer. 

Sieh den Schwerpunkt als Chance

Die Schwerpunktwahl ist zwar kein unumkehrbarer Schritt, sollte aber dennoch gut überlegt sein. Nimm dir also Zeit, höre dir die verschiedenen Veranstaltungen an und entscheide dich am Ende für das was dich wirklich interessiert – nicht nur für den vermeintlich einfachsten Weg. Ob du die Prüfungen vor oder nach dem staatlichen Teil ablegst, hängt stark von deiner Lernweise und Motivation ab. Wichtig ist vor allem, dass du den Schwerpunkt als Chance siehst, tiefer in ein Rechtsgebiet einzutauchen und wertvolle Erkenntnisse für deine spätere Laufbahn zu gewinnen. 

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1. Staatsexamen ohne Repetitorium – ist das möglich?

Du willst das Erste juristische Staatsexamen ohne kommerzielles Repetitorium bestehen? In diesem Beitrag teilt unsere Autorin Stine ihre Erfahrungen eines alternativen Weges.


Bevor ich euch mit Erfahrungen über das Referendariat versorge, möchte ich ein Thema ansprechen, das mir besonders am Herzen liegt: das Erste Staatsexamen absolvieren ohne ein kommerzielles Repetitorium besucht zu haben.

Nicht nur einmal habe ich während der Vorbereitung an dieser Entscheidung gezweifelt. Auslöser zum Grübeln gibt es viele. Schlechte Noten in den Probeklausuren. Kommiliton*innen die scheinbar weiter sind oder (gefühlt) mehr wissen. Das Gefühl, mit der Entscheidung allein zu sein. Darum habe ich häufig online nach positiven Erfahrungen zur Examensvorbereitung ohne Repetitorium gesucht, wurde aber selten fündig. Stattdessen begegnete man immer wieder Erfolgsgeschichten von Leuten, die ein kommerzielles Rep besucht haben. 

Kein Wunder, dass die Zweifel blieben und mein Selbstvertrauen gelitten hat. Dabei sind Mut und Vertrauen essenziell für eine gute Vorbereitung auf das Erste juristische Staatsexamen. 

Darum möchte ich heute ein paar positive Aspekte mit euch teilen. Als kleine Erinnerung, dass ihr auf dem richtigen Weg seid, auch wenn er anders aussieht.

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Das Beste (ausnahmsweise) zuerst: Ja, es ist möglich. 

Ich kann euch aus eigener Erfahrung sagen, dass es funktioniert. Nicht nur bei mir, sondern auch bei einigen Kommiliton*innen, die sich bewusst gegen ein kommerzielles Repetitorium entschieden haben.

Wichtig: Ich will dich nicht überreden oder dir einreden, dass das der einzige richtige Weg ist. Vielmehr möchte ich ein paar unterstützende Worte für diejenigen dalassen, die mit dem Gedanken spielen oder sich bereits dazu entschieden haben. Die Examensvorbereitung ist sehr individuell. Den einen richtigen Weg gibt es nicht!

Warum ich den Weg ohne kommerzielles Rep gegangen bin und was dafür spricht:

  • Kostenersparnis

Hier das offensichtliche: du sparst dir einen Haufen Geld. Ein kommerzielles Rep kostet monatlich zwischen 150-200€. Das sind auf ein Jahr gerechnet Summen, die besser investiert werden können oder einigen schlicht nicht möglich sind. 

  • Individualität und Flexibilität

Ohne Rep hast du mehr Kontrolle über deinen Zeitplan. Zwei bis drei Tage pro Woche, die sonst durch feste Kurse blockiert wären, kannst du frei gestalten. Natürlich nur, wenn du auch das Unirep flexibel nutzt oder darauf verzichtest. Statt dich an einen allgemeinen Zeitplan zu klammern, kannst du deine Stärken und Schwächen gezielt in den Fokus rücken. Deine Lernstrategie für das Jura-Examen passt du individuell an, statt einem starren Standardplan zu folgen.

  • Du bist nicht mehr allein

Immer mehr Studierende entscheiden sich bewusst gegen kommerzielle Anbieter in der Examensvorbereitung. Man ist also kein Einzelfall mehr, die Wahrscheinlichkeit von Gleichgesinnten in deinem Umfeld steigt[1].

  • Die Unis holen auf

Viele Universitäten haben inzwischen den Handlungsbedarf erkannt. Kommerzielle Reps tragen oft dazu bei, das Jurastudium noch elitärer wirken zu lassen, als es ohnehin schon ist. Das Unirep-Programm wird vielerorts ausgebaut: begleitende Vorlesungen, Klausurenkurse und Probeexamina. Natürlich ist noch immer Luft nach oben, aber in Verbindung mit Eigeninitiative und einer Lerngruppe ist das Unirep für Jura häufig eine echte Alternative. Zumal Universitätsprofessor*innen die Prüfungen, auf die sich dich vorbereiten, auch abnehmen. Sie sollten also wissen, worauf es ankommt.

  • Künstliche Intelligenz

Noch vor kurzer Zeit war es mühsam, an gute Lernpläne zu kommen. Heute kannst du dir mithilfe von KI in der Jura-Examensvorbereitung deinen eigenen, individuellen Lernplan erstellen lassen. Genau auf dich und deine Bedürfnisse zugeschnitten. Daran halten musst du dich immer noch selbst ;). Aber die technischen Möglichkeiten sind da und werden stetig besser. 

Ich hoffe du siehst, dass es für das Bestehen des Examens keines kommerziellen Reps bedarf, wenn du das nicht möchtest. Lass dich von Momenten der Unsicherheit nicht aus der Bahn werfen.

Bedenken sind menschlich.

Hör auf sie, aber lass sie nicht dominieren. Nur du weißt, wann es Zeit ist etwas zu ändern. 

Ich für meinen Teil wünsche mir, dass sich mehr Studierende trauen den Weg zu gehen, der wirklich zu ihnen passt. Und sich nicht von Profs., Mitstudierenden oder Werbeversprechen verunsichern lassen.

Und ich wünsche mir von den Unis, dass sie das Potential ihrer Unireps erkennen und weiter ausbauen.  Denn eine erschwingliche Examensvorbereitung im Jurastudium ist nicht nur gerechter, sie hilft auch die Angst und die Mythen rund um das Erste Examen abzubauen.

Wie bereitest du dich auf den staatlichen Teil des 1. Staatsexamens vor – mit oder ohne kommerzielles Rep? 

 Lass es mich gerne in den Kommentaren wissen. Für wöchentliche Tipps, Motivation und Erfahrungen aus dem Jurastudium folge @Goldwaage auf Instagram. 


[1] https://anwaltsblatt.anwaltverein.de/de/studium-und-referendariat/4-punkte/prüfungen-examen/details/traut-euch-jura-examen-ohne-repetitorium

Bist du der Imposter? Das Imposter-Syndrom im Jurastudium

„Bald fliegt auf, dass ich eigentlich gar nichts weiß oder kann“ – Ein Gedanke, den viele Jurastudierende kennen und der auch nach dem absolvierten ersten Staatsexamen nicht unbedingt verschwindet. Unsere Autorin Sophia hat das sogenannte Imposter-Syndrom für euch von ganz verschiedenen Seiten beleuchtet.

Wer ist der Imposter? Diese Frage stellt sich aktuell ganz Tik Tok. Aber worum geht es bei diesem Trend?

Mehrere Personen sitzen in einem Raum und erhalten einen Begriff. Runde für Runde nennt nun jeder einen weiteren Begriff, der thematisch mit Diesem verwandt ist.

Doch Vorsicht – eine Person im Raum ist der sogenannte Imposter. Diese weiß nicht, um welchen Begriff es sich handelt. Sie hat schlichtweg keine Ahnung, muss sich dennoch unauffällig verhalten und anhand der bereits genannten Begriffe, einen eigenen nennen, um nicht von der Gruppe als Imposter enttarnt zu werden. 

Aber was ist ein Imposter eigentlich?

Der Begriff Imposter kommt aus dem Englischen und bedeutet wörtlich übersetzt Hochstapler.

Und was hat das Ganze jetzt mit dem Jurastudium zu tun?

Vielleicht hast du schon mal vom sogenannten Imposter-Syndrom oder auch Hochstapler-Syndrom gehört. Laut den EURES (EURopean Employment Services) handelt es sich hierbei um ein Phänomen, bei welchem sich Betroffene trotz ihres (beruflichen) Erfolgs unzulänglich fühlen und das Gefühl haben, ihren Erfolg nicht zu verdienen bzw. nicht so begabt, wie andere zu sein. 

Nina Chuba setzt sich in ihrem Song „Unsicher“ mit eben diesen Gefühlen des Selbstzweifels und der Orientierungslosigkeit von jungen Erwachsenen auseinander. 

Sie singt:

„Ich greife nach den Sternen und wenn ich’s schaff, dann nenn‘ ich’s Glück.“

Und das beschreibt es ziemlich treffend. 

Betroffene des Imposter-Syndroms glauben, ihren Erfolg dem Zufall zu verdanken zu haben und irgendwann als BetrügerIn entlarvt zu werden. 

Vermutlich hast du derartige Gedanken im Laufe deines Studiums auch schon mindestens einmal gehabt.

Kein Wunder – das Jurastudium hat so einiges zu bieten, was dieses Gefühl fördert: 

Die juristische Notengebung. Ständig „leider nur 3 Punkte“ und keine sichtbare Steigerung, umso größere Freude bei 4 von 18 Punkten und das pure Misstrauen gegenüber der eigenen Leistung, wenn plötzlich einmal die 9 Punkte oder mehr unter der Klausur stehen. „Ist das wirklich meine Klausur oder liegt hier ein Fehler vor?“

Auch die Randbemerkungen der Korrektoren wie „Nein“, „Grob falsch“ oder kurz und knapp „???“, sowie kaum Verbesserungsvorschläge fördern das eigene Selbstvertrauen wohl kaum. Ganz im Gegenteil.

Hinzu kommen das enorm hohe Konkurrenzniveau und der ständige Vergleich mit anderen Jurastudierenden. 

Es ist und bleibt nun einmal so: Noten spielen weiterhin eine wichtige Rolle im Hinblick auf die eigene juristische Zukunft (auch wenn Notenanforderungen, beispielsweise für eine Karriere in der Justiz vielerorts zunehmend immer weiter abgesenkt werden). 

Im Studium werden wir ständig allein anhand unserer Noten mit anderen Studierenden verglichen, ob wir es wollen oder nicht. 

Was kannst du also tun, um dem Imposter-Syndrom entgegenzuwirken?

Sprich mit anderen Jurastudierenden. Schnell wirst du merken, diese Gefühle treten früher oder später bei fast jedem von ihnen einmal auf – unabhängig davon, ob sie konstant „gute“ Noten schreiben oder regelmäßig Rückschläge erleben. 

Feiere deine Erfolge also. Und zwar nicht nur die großen. Du hast endlich das eine Problem durchdrungen? Du hast die Zwischenprüfung geschafft? Du hast das erste Mal eine Klausur im Klausurenkurs für’s Examen mit „knapp 4 Punkten“ bestanden? All das sind deine ganz eigenen Erfolge und nicht etwa nur Glück. 

Auch das Gespräch mit Nicht-Juristen hilft oft. Bewegst du dich zu sehr in der Jura-Bubble verlierst du schnell den Bezug zur Realität vor lauter Leistungsdruck. Da hilft es manchmal, durch Freunde oder Bekannte wieder zurück auf den Boden der Tatsachen gebracht zu werden. (Obwohl diese nicht selten selbst im beruflichen Umfeld vom Imposter-Syndrom betroffen sind).

Was mir Persönlich außerdem sehr hilft, ist ein Jahresrückblick. Ich versetze mich in mein Ich von vor einem Jahr hinein und frage mich: Wo stand ich heute vor einem Jahr und was habe ich seitdem eigentlich alles erreicht? Und ich sage dir, da kommt eine ganze Menge zusammen, die man schnell als selbstverständlich abtut. Das Jahr besteht aber aus vielen kleinen und großen Erfolgen, auf die wir stolz sein sollten. Wenn es dir hilft schreib dir diesen Jahresrückblick zusätzlich auf, damit du dir deine Erfolge bei Bedarf immer wieder in Erinnerung rufen kannst. 

Von uns Jurastudierenden wird viel Können erwartet aber egal in welchem Stadium deines Studiums du auch gerade steckst, ruf dir in Erinnerung: du kannst bereits verdammt viel!

Um mit einem weiteren Song-Zitat aus meiner Motivations-Playlist abzuschließen:

„Glück nie verwechseln mit Können aber dein Können niemals anzweifeln.“ (Kontra K – „Erfolg ist kein Glück“)

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Wie du endlich zufriedener mit deinen Noten wirst

Lesezeit: 3 Minuten

Neulich erzählte mir Carla von einer interessanten Analogie, die sie im Buch „Besser fühlen“ vom Psychologen und Autor Leon Windscheid gelesen hatte. Kurz gefasst ging es um ein Experiment mit zwei Affen, denen jedes Mal ein Stück Gurke im Tausch gegen einen Stein gegeben wurde. Keiner der Affen schien mit den Gurken unzufrieden zu sein. Plötzlich jedoch wurde einem der Affen im Gegenzug eine Weintraube gegeben. Der Affe war ganz entzückt darüber, diesmal etwas „Süßes“ bekommen zu haben. Daraufhin tauschte der zweite Affe ebenfalls noch einmal einen Stein ein und bekam wider Erwarten ein Stück Gurke und keine Weintraube. Anstatt wie bisher seelenruhig seine Gurke zu akzeptieren, bekam er einen Tobsuchtsanfall angesichts dieser „Ungerechtigkeit“. 

„Im Laufe der Evolution, so die Vermutung, war es wichtig, die eigenen Anstrengungen und deren Ergebnis mit anderen zu vergleichen. […] Aus dieser Grundhaltung entsteht die Gefahr, dass man im Vergleichen nie wirklich zufrieden endet.“

– Leon Windscheid, „Besser Fühlen“ (2021), S. 217.

Das erste, woran ich dabei sofort denken musste, waren die Noten im Jurastudium. Wie oft ist es mir und anderen aus meinem Umfeld passiert, dass man ein an sich passables oder sogar gutes Ergebnis erhielt, über das man sich sonst gefreut hätte, aber im Vergleich mit anderen wirkte es plötzlich unbedeutend und ungenügend. Erst neulich beobachtete ich im Bekanntenkreis ebendiese Situation: ein Kommilitone erhielt eine extrem gute Note und konnte sich nicht eine Sekunde darüber freuen, weil jemand anderes aus dem Kurs (aus seiner Sicht vermutlich ungerechtfertigt) eine noch bessere Note erhalten hatte.

Gäbe es also den ständigen Vergleich nicht, dem wir uns selbst immer wieder aussetzen, könnte sich vielleicht an der ein oder anderen Stelle sogar so etwas wie Zufriedenheit über die eigene Leistung einstellen (unvorstellbar, nicht wahr?). Man könnte sich über die solide und durchaus leckere Gurke freuen, selbst wenn andere auch mal eine Weintraube erhielten.

Was kann man nun aber tun, wenn KommilitonInnen einem ihre Leistungen dennoch ungefragt auf die Nase binden oder sogar damit prahlen und man die eigene Note sofort als minderwertiger betrachtet? Dann hilft nur eine Art Selbst-Coaching, mit dem ich vor vielen Semestern begonnen habe. 

Der Schlüssel lag für mich darin, den Fokus auf mich zu legen und nicht auf andere. Das bedeutet, dass ich jede meiner Leistungen im Lichte meiner Fähigkeiten und Erwartungen betrachte. 

Wie sieht das konkret aus? Nach einer Klausur oder Hausarbeit schätze ich meist mein Gefühl dazu ein. Eine mögliche Abwägung kann so aussehen: „Ich habe für diese Klausur nicht viel lernen können, weil ich lange Zeit krank war und mein Wissen dadurch nicht ganz gefestigt war. Ich bin auf einige Schwerpunkte rückblickend nicht genügend eingegangen, also gehe ich davon aus, dass es wohl um die fünf Punkte werden.“ Damit habe ich mir also einen realistischen Erwartungshorizont an meine Leistung gesetzt. Wenn ich nun tatsächlich fünf Punkte erhalte und ein Kommilitone neun Punkte, packt mich weder ein Vergleichswahn, noch die Missgunst, weil ich weiß: „Ich habe genau das bekommen, was ich auch investiert habe.“ Diese Taktik geht natürlich nicht auf, wenn ich mich ungerecht bewertet fühle. Wenn ich wochenlang an der Ausformulierung meines perfekt anmutenden Gutachtens saß und ein anderer Kommilitone die Hausarbeit innerhalb weniger Tage verfasst und dennoch besser abschneidet. Wenn ich weiß, dass der Kommilitone ein unschlagbares Auffassungsvermögen, Gedächtnis oder Judiz (oder alle drei) besitzt, dann erkenne ich diese Leistung absolut neidlos an und fühle mich sogar inspiriert davon. Intelligente oder fachlich versierte Menschen sehe ich primär nicht als KonkurrentInnen, sondern möchte gerne etwas von ihnen lernen und mich mit ihnen austauschen. Dabei hilft es mir, meinen Selbstwert nicht von juristischen Leistungen abhängig zu machen. Eine nicht bestandene Klausur lässt mich nicht über Nacht inkompetent werden. So abgedroschen es klingen mag, aber seine Schwächen zu kennen und zu ihnen zu stehen, kann eine unglaubliche Stärke darstellen.

Wir fassen zusammen: 

  • Im ersten Schritt erst gar nicht nach links und rechts gucken, 
  • immer einen angemessenen Erwartungshorizont an sich selbst haben, 
  • erfolgreiche Menschen als Vorbild und nicht als Feindbild sehen, 
  • eigene Stärken und Schwächen realistisch einschätzen, 
  • Jura nicht zum Mittelpunkt seiner selbst machen. 

Dieses Mindset führt dazu, dass ich mich seit langem sowohl über die Gurken, als auch über die Weintrauben auf der juristischen Notenskala freuen kann. So oder so – es ist immerhin ein Snack! 😉

Ich hoffe, dass ich dir mit diesen Gedankenanstößen ein wenig weiterhelfen konnte. Wenn du deine Erfahrungen mit dem Thema mit uns teilen möchtest, erreichst du uns auf Instagram unter @goldwaage.jura. 

Legal Bookclub: Der Richter und sein Henker

Ein Kriminalroman von Friedrich Dürrenmatt [Unbezahlte Werbung]

Die Geschichte spielt, anders als der Titel vermuten lässt, nicht in einem Gerichtssaal, sondern rund um ein Polizeirevier in Bern in der Schweiz.

Als dort ein junger Polizist tot aufgefunden wird, macht sich der Kriminalkommissar Bärlach auf die Suche nach dem Täter, zusammen mit seinem Kollegen Tschanz.

Die Geschichte nimmt eine unvorhergesehene Wendung, als die beiden auf einen Geschäftsmann namens Gastmann stoßen, denn viele Spuren deuten auf ihn als Täter hin. Doch nichts ist so eindeutig in “Der Richter und sein Henker”, wie es auf den ersten Blick scheint und die Trennlinie zwischen Tätern und Opfern wird immer unschärfer.

Dürrenmatt behandelt in dieser kurzen Geschichte mit seinem prägnanten und manchmal fast minimalistischen Stil verschiedenste Themen. Neben der Jagd nach Verbrechern geht es um alte Rivalitäten, Krankheit und Selbstjustiz.

„Dann waren Sie der Richter, und ich der Henker“, keuchte der andere.

„Es ist so“, sagte der Alte.

„Und ich, der ich nur Ihren Willen ausführte, ob ich wollte oder nicht, bin nun ein Verbrecher, ein Mensch, den man jagen wird!“

Friedrich Dürrenmatt in „Der Richter und sein Henker“

Ich persönlich habe mich etwas von dem Titel des Buchs leiten lassen und mit einer weitaus Jura-lastigeren Geschichte gerechnet. Dennoch hat mich die kurze Erzählung zum Nachdenken gebracht: Geht es bei Bestrafungen von Verbrechern um den Schutz der Bevölkerung, oder vielmehr um das eigene, sehr subjektive Gefühl von Gerechtigkeit?!  

Endlich wissenschaftlich publizieren – Arbeit bei einer studentische Law Review

Ein Gastbeitrag von Robert Riep

Robert arbeitet seit einigen Semester für die juristische Zeitschrift „GreifRecht“ der Universität Greifswald. Wie er dazu gekommen ist und was genau er dort macht, schildert er in diesem Beitrag.

Für Menschen mit einem Interesse am wissenschaftlichen Arbeiten – meine persönliche Definition eines Akademikers bzw. einer Akademikerin – ist es vermutlich einer der größten Erfolge, eigene Erkenntnisse durch Veröffentlichung einem größeren Publikum zugänglich zu machen. In der Praxis ist die Hürde zu einem seriösen Medium jedoch regelmäßig nur für promovierte Personen zu nehmen. Genau hier stellen Law Reviews ein „Sprungbrett“ für fortgeschrittene Studierende dar.

Was ist eine studentische Law Review?

Als Autor neigt man gern zu einer Überschätzung der Bekanntheit des eigenen Mediums. Im Fall der GreifRecht erreichen wir mit einer Auflage von 700 Exemplaren wohl nicht einmal die Hälfte der Greifswalder Fachschaft. Deshalb vorweg: Studentische Law Reviews sind von Studierenden und wissenschaftlichen Mitarbeitenden herausgegebene Rechtszeitschriften. Die Inspiration dazu kam aus den amerikanischen Fakultäten und hat in den letzten 20 Jahren an einigen deutschen Fachschaften Fuß gefasst. Die Beiträge variieren bei den einzelnen Magazinen. Die GreifRecht beispielsweise setzt sich aus kurzen Hinweisen auf relevante Urteile und Aufsätze des letzten Semesters, professoralen Aufsätzen, guten studentischen Prüfungsleistungen und kurzen Anmerkungen der Redaktion zu prüfungsrelevanten Rechtsproblemen zusammen. Die fachliche Qualität studentischer Beiträge wird im Zweifelsfall von einem professoralen Beiratsmitglied sichergestellt.

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Bei der GreifRecht landete ich, als ich mich nach dem Erhalt meiner ersten zweistelligen Hausarbeit ermutigt fühlte, mir ein juristisches Hobby zu suchen. Auch wenn ich sehr gerne recherchiere, fiel es mir lange schwer, in meiner Freizeit weitere Aufsätze und Urteile zu lesen. Ich erhoffte mir, durch den Austausch mit Gleichgesinnten mehr Motivation zu finden. Nach einigem Suchen in der Fakultät traf ich dann auf unseren damaligen Vereinsvorsitzenden, einen wissenschaftlichen Mitarbeiter. Dieser lud mich auch direkt zur nächsten Redaktionssitzung ein.

Die GreifRecht heißt offiziell Greifswalder Halbjahresschrift für Rechtswissenschaft, d.h. sie erscheint einmal pro Semester. In der Regel läuft die Entstehung einer neuen Ausgabe folgendermaßen ab: Unsere Redaktionsleitung bemüht sich um professorale Ausätze und organisiert den Eingang studentischer Prüfungsleistungen. Natürlich steht es jedem Redaktionsmitglied frei, interessante Kontakte um die Zusendung juristischer Aufsätze zu bitten. So durften wir uns in der letzten Ausgabe über ein Grußwort der Justizministerin Mecklenburg Vorpommerns freuen.

Wie arbeitet eine Redaktion?

Die eigentliche Redaktionsarbeit beginnt dann zum Ende der Vorlesungszeit: Zum einen diskutieren wir in mehreren Sitzungen die eingegangenen Texte unter fachlichen Aspekten und der Relevanz für die Studierendenschaft. Per Mehrheitsbeschluss wird dann über einen Abdruck entschieden. Zudem werden folglich unter den Redaktionsmitgliedern die Redaktionsbeiträge, also Anmerkungen und Abstracts zu Urteilen und Aufsätzen, verteilt. Letzteres ist meist mit einer eingehenden Recherche zu den Veröffentlichungen des letzten Semesters in den bekannten juristischen Zeitschriften verbunden, von denen etwa je 15 Stück auf wenigen Zeilen beschrieben werden. Die gelungensten Abstracts werden am sog. „Abstract-Tag“ von der gesamten Redaktion ausgewählt.

Nachdem dann die Beiträge für das neue Heft beisammen sind, finden zwei Korrekturläufe der Texte statt. Ist dies getan, gehen die Beiträge an unseren Setzer, der die Zeitung im Druckformat zusammenstellt. Diese Fassung wird ebenfalls noch einmal in Teilen von einzelnen Redaktionsmitgliedern auf technische Fehler wie falsche Zeilenumbrüche oder verrutschte Fußnoten kontrolliert.

Wenn wir endlich das neue Heft gedruckt in den Händen halten, steht natürlich noch der Vertrieb an. Neben dem Greifswalder Buchhandel und unseren postalischen AbonnentInnen in ganz Deutschland verkaufen wir die meisten Hefte durch kurze Vorstellungen in den Übungen des neuen Semesters, welche uns die ProfessorInnen dankenswerterweise ermöglichen.

Wie kannst du mitmachen?

Aus meiner persönlichen Erfahrung kann ich sagen, dass sich die Reaktionsarbeit auf jeden Fall positiv auf die schriftlichen Fähigkeiten im Studium auswirkt. Der sperrige, für den juristischen Laien schwer zugängliche Ausdruck in der Rechtswissenschaft ist oft nicht unabdingbar. Und über mehr Klarheit in der Sprache freuen sich sicherlich nicht nur Studierende. Zudem bekommt man ein gutes Gefühl dafür, was von Korrigierenden gern gesehen wird und auch, wie man gute Seminararbeiten aufbaut. Damit einher geht ein guter Kontakt zu einigen wissenschaftlichen Mitarbeitenden, die einem auch den einen oder anderen guten Tipp für das Studium mitgeben können. Kurzum: Wer gerne schreibt und Lust hat, das eigene juristische Verständnis über den Pflichtstoff hinaus zu erweitern, kann in der Redaktion einer studentischen Rechtszeitschrift viele schöne Erfahrungen sammeln.

Sollte dieser kurze Einblick euer Interesse an Reaktionsarbeit geweckt haben, meldet euch gern bei redaktion@greifrecht.de! Wir freuen uns immer über neue Gesichter mit Interesse an der Entwicklung der Rechtswissenschaft.

Sieben Wege, deine Motivation wiederzufinden

Deine nächste Klausur steht an und du hast überhaupt keine Lust und Kraft mehr, zu lernen? Die Angst, die Prüfung nicht zu bestehen ist der einzige Grund, warum du noch Lehrbücher aufschlägst? 

Das geht auch anders. Hier geben wir dir sieben Tipps, mit denen du das ganze Semester über motiviert und erfolgreich bleiben wirst. 

1.Schaffe dir eine schöne Lernumgebung 

An einem verwüsteten Schreibtisch im unaufgeräumten Zimmer zu lernen verschlechtert deine Laune allerhöchstens. Schaffe deshalb vor jeder Lerneinheit Ordnung oder weiche in die Bibliothek aus. Außerdem kannst du im Hintergrund Musik hören, wenn du zu Hause bist eine Kerze anzünden oder etwas tun, was deiner Umgebung Gemütlichkeit verleiht. Ich persönlich stelle mir gerne einen Blumenstrauß oder ein paar Pflanzen auf meinen Schreibtisch. 

2.Routine entwickeln 

Ein leichter Schritt, sich zum Lernen aufzuraffen, ist es, Routinen zu entwickeln. Damit ist zum einen eine zeitliche Routine gemeint (z.B. jeden Montag von 09.00-14.00 in die Bibliothek zu gehen), aber auch bestimmte Abläufe zu automatisieren. Ich habe für mich persönlich den Ablauf entwickelt, mein Zimmer zu durchlüften, mir in der Zwischenzeit einen Kaffee zu kochen und dann als allererstes meinen Lernplan auf den neuesten Stand zu bringen. Beide Angewohnheiten haben den Vorteil, dass ich nicht jedes Mal überlegen muss, wann ich lerne und wie ich damit beginne. 

3. Das Interesse an dem Thema verstärken

Warum mögen wohl so viele Studierende Strafrecht? Sicherlich, weil die Fälle, die man behandelt, oft einen Realitätsbezug haben, den man gut nachvollziehen kann. Das kannst du selbstverständlich auch auf andere Fächer übertragen: Höre dir Podcasts zu rechtlichen Themen an, die dich interessieren. Durchdenke Fälle aus deinem Umfeld, um für Privatrecht zu üben. Achte, wenn du Nachrichten schaust, auf Gerichtsurteile, die verkündet werden. So hast du viele Anknüpfungspunkte, mit denen du auch weniger interessante Themen verbinden kannst. 

4. Mit FreundInnen lernen

Old but gold: Schnappe dir ein paar FreundInnen mit denen du zusammen lernen kannst. Das ist nicht nur sinnvoll, um am Ball zu bleiben, es erhöht auch die Wahrscheinlichkeit, dass du dir den ein oder anderen Trick von den anderen abschauen kannst. 

5. Probiere etwas Neues 

So gut wie Routinen auch sein können, manchmal sind sie bekanntlich tödlich. Wenn du merkst, dass du festgefahren bist, strukturiere deinen Alltag ein wenig um. Es geht dabei gar nicht um große Veränderungen. Wähle zum Lernen ein anderes Skript, gehe in die Bibliothek, anstatt zu Hause zu bleiben- oder andersherum, mache in deiner Lernpause einen Spaziergang… All diese kleinen Schritte werden dir helfen, aus einem Trott heraus zu kommen.  

6.Setze dir kleine Ziele

Immer erst zufrieden zu sein, wenn eine Prüfung bestanden ist, macht auf Dauer unglücklich und ist der absolute Motivationskiller. Setze dir deshalb kleine Ziele, die du täglich erreichen kannst. Sei stolz darauf, wenn du dir eine Definition merkst, ein paar Seiten im Lehrbuch gelesen hast oder einen kurzen Fall gelöst hast. 

7. Finde ein Ende

Ja, es ist richtig: Man kann sich totlernen. Um das Semester über nicht (mental) draufzugehen, ist es wichtig, dass du deinem Lernen Grenzen setzt. Beschränke dich sowohl inhaltlich (zunächst auf die wesentlichen Themen) als auch zeitlich. Lege dir Uhrzeiten fest, nach denen du kein Buch mehr in die Hand nimmst und nimm dir zwischendrin einen komplett freien Tag. Nur so ist es möglich, sein Leben auch noch anderen Dingen als dem Studium zu widmen.

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X Carla